(Quelle: Kauer/DJV)

Vorhang auf für Lernort Natur

24. Mai 2013 (djv) Osthofen/Trippstadt
Naturerlebnismuseum in Monschau eröffnet

Die Eifel ist eine wilde und faszinierende Landschaft. Natur pur! Dass hier die Naturpädagogik ein Eldorado hat, wundert eigentlich niemanden. Wer durch die zerklüftete Landschaft in das romantische Eifelstädtchen Monschau fährt, kann seit dem 17. Mai eine neue Attraktion bestaunen: das Erlebnismuseum Lernort Natur der Kreisjägerschaft Aachen Stadt und Land (KJS). In Anwesenheit von Vertretern der Stadt sowie zahlreichen Besuchern eröffneten KJS-Vorsitzender Günter Plum und der Lernort Natur-Obmann Hermann Carl das Erlebnismuseum.

Lange stand es leer, das ehemalige Stadttheater am Rande der Monschauer Innenstadt. Im vergangenen Jahr dann vermietete der niederländische Besitzer das Gebäude an die Aachener Jägerschaft, die in dem denkmalgeschützten Gemäuer ein Lernort Natur-Zentrum einrichten wollte.

Eine Bühne für die Natur auf 400 m² zu errichten gelang den Aachenern erstaunlich schnell: Fünf Monate benötigten Hermann Carl und Marie-Theres Fischer, die beiden treibenden Kräfte, um zusammen mit vielen freiwilligen Helfern aus dem ehemaligen Musentempel ein Haus der heimischen Flora und Fauna zu machen.

Und so betritt der Besucher heute eine vertraute und doch fremde Welt. Neben zahlreichen Präparaten, Geweihen und Gehörnen werden auch die Mittelgebirgslandschaft Hohes Venn und die Eifeler Pflanzenwelt präsentiert. Nicht solitär, sondern immer im Bezug zur gesamten Umgebung. Da finden sich Dioramen mit Singvögeln, Eulen und Mardern, dort plätschert ein Bach, in dem man beobachten kann, was da alles so in ihm lebt. Es darf aber nicht nur geguckt werden. Alle Sinne werden im neuen Erlebnismuseum gefordert: Wie fühlt sich ein Schafsfell an? Wie riecht ein Wildschwein. Und wer mutig ist, traut sich in die Bärenhöhle. Auch in der Eifel eher seltene Tiere lassen sich in der „Afrikaabteilung“ bestaunen. Viel erfahren lässt sich ebenfalls über das bäuerliche Leben und das traditionelle Handwerk. Kurz: Hier bekommt der Besucher eine lebendige Vorstellung vom Leben im Wald und auf dem Feld, früher und heute. Das alles in der Umgebung einer ursprünglichen Landschaft mit einer atemberaubenden Natur.

„Ohne die zahlreichen freiwilligen Helfer hätten wir das nicht in dieser kurzen Zeit schaffen können. Und der weitere Betrieb ist nur durch ehrenamtlichen Einsatz möglich“, sagt Hermann Carl, der sich mit dem Haus auch einen persönlichen Traum erfüllen konnte. Carl ist mit den Schulen und Kindergärten des Aachener Landes seit Jahren naturpädagogisch unterwegs und betreut die Rollende Waldschule der KJS. Seine besondere Leidenschaft gilt den Einsätzen mit behinderten Menschen, für die er unter anderem einen speziellen Rollstuhl konstruiert hat, damit auch sie in unwegsames Gelände gelangen können. „Besonders bedanken möchten wir uns bei den Sponsoren und auch beim LJV NRW. Ohne deren Unterstützung hätten wir dieses Projekt nicht so schnell realisieren können. Jetzt brauchen wir nur noch viele Besucher“, fügt er hinzu, denn das Museum ist ein laufender Betrieb, Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der auch Kosten verursacht. Spenden sind herzlich willkommen.

Wünschen wir dem Erlebnismuseum also viele begeisterte Besucher, viele staunende Kinderaugen, zahlreiche Schulklassen aus dem Rheinland und dem Dreiländereck und spannende Erlebnisse für alle in der wunderschönen Eifel.

Kontakt:
Erlebnismuseum Lernort Natur
Burgau 15
52156 Monschau
Tel. 02472 98 77 -530 / -531
www.erlebnismuseum-lernort-natur.de

Glückliche Gesichter zur Eröffnung nach fünf Monaten harter Arbeit (v. links): Marietheres Fischer, Günter Plum, Hermann Carl und die Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter.

Die Jagd ist ein Thema im Lernort Natur-Haus und wird mit ihrer ökologischen Bedeutung erklärt.