(Quelle: Kauer/DJV)

Mehr Grünbrücken für Wolf und Co.

8. Mai 2014 (Flintbek/Hoisdorf) ljv sh

LJV Schleswig-Holstein fordert besseren Schutz für Wildtiere und Autofahrer

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(Quelle: Waschke/DJV)

Der vor einigen Tagen bei Reinbek im Straßenverkehr verunglückte Wolf ist bereits der zweite überfahrene Wolf im Kreis Stormarn innerhalb eines guten Jahres. Das Schicksal teilen in Schleswig-Holstein weit über zehntausend andere Wildtiere pro Jahr. Die Jäger im Land fordern einen Ausbau der Grünbrücken zum Schutze der Verkehrsteilnehmer und unserer Wildtiere.

„Viel wird über den Neubürger Wolf diskutiert. Wenn er aber nach Schleswig-Holstein kommt, ist sein Schicksal meistens der Tod im Straßenverkehr“ sagt Hendrik Löffler, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der Kreisjägerschaft Stormarn. Innerhalb eines guten Jahres sind im Kreis Stormarn nun bereits zwei Wölfe überfahren worden. „Die Wölfe sind aber nur ein prominentes Beispiel für mehr als zehntausend Wildtiere die pro Jahr alleine auf den Straßen in Schleswig-Holstein zu Tode kommen“ so Löffler weiter.

Auch die Statistik der Versicherungswirtschaft spricht eine deutliche Sprache. So wurden laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. im Jahr 2012 ca. 258.000 versicherte Wildunfälle registriert. Tendenz steigend. Da bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren auch Menschen gefährdet sind, ist Handlungsbedarf gegeben. Um Wildunfällen entgegenzuwirken setzt sich der Landesjagdverband Schleswig-Holstein seit Jahren für den Ausbau von Grünbrücken im Land ein. „Durch den Bau von Grünbrücken und deren Einbindung in die umgebende Landschaft können wichtige Wanderachsen für Wölfe aber auch andere Wildtiere wie z.B. den Rothirsch wieder hergestellt werden, die heute durch Verkehrsnetze zerschnitten sind“ erläutert Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Unter den zerschnitten Lebensräumen leidet insbesondere das Rotwild, da gerade Hirsche von der Verinselung ihrer Lebensräume durch genetische Verarmung der Bestände besonders betroffen sind. Die Jägerschaft fordert die Landesregierung entsprechend auf, das am 29.02.2012 von der Bundesregierung beschlossene Bundesprogramm zur Wiedervernetzung aktiv zu nutzen und zum Schutze der Verkehrsteilnehmer und unserer heimischen Wildtiere verstärkt in den Bau von Grünbrücken und Unterführungen zu investieren. „Wir haben bereits vor fünf Jahren eine Übersicht von Konfliktpunkten erarbeitet und der Landesregierung notwendige Punkte für Wiedervernetzungsmaßahmen vorgeschlagen“, so Baasch. „Leider wurde von unseren knapp 20 Vorschlägen für Wildquerungen nur die Grünbrücke über die A 24 bei Gudow bislang realisiert. Hier muss die Landesregierung dringend aktiv werden und nacharbeiten“, fordert