(Quelle: Kauer/DJV)

Landesjagdverband verjüngt Vorstand

22. April 2013 (Bruchsal)
Dr. Jörg Friedmann neuer Landesjägermeister / zwei Stellvertreter gewählt

Der Landesjagdverband arbeitet mit frischen Kräften an der Zukunft der Jagd in Baden-Württemberg: Beim Landesjägertag am 20. April in Bruchsal wurde Dr. Jörg Friedmann zum neuen Landesjägermeister gewählt. Der 42-jährige Rechtsanwalt aus Bruchsal ist bereits seit 2004 im Präsidium des 29.000 Mitglieder starken Landesjagdverbandes tätig und vertritt den Verband federführend bei der Novellierung des Landesjagdgesetzes. Stellvertreter sind Rechtsanwalt Wolf Riedl (48) aus Feldberg und Christian Kunz (42) aus Nürtingen.

Der bisherige Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle (72), Esslingen, und sein ebenfalls ausscheidender Stellvertreter Knut Wälde (72), Villingen-Schwenningen, wurden mit großem Applaus verabschiedet. Die Abschaffung der Jagdsteuer in fast allen Landkreisen, die Durchführung der staatlichen Jägerprüfung durch den Landesjagdverband als Beitrag zur Entbürokratisierung sowie gerechtere Regelungen des Wildschadensersatzes in vielen Jagdpachtverträgen sind nur einige der großen Erfolge in ihrer gemeinsamen achtjährigen Amtszeit. Deuschle wurde für seine vorbildliche und vorausschauende Verbandsführung zum Ehren-Landesjägermeister ernannt.

Das neue Führungsteam sieht sich vor hohe Anforderungen gestellt: 2014 soll ein neues Landesjagdgesetz in Kraft treten, zu dem die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Vertreter verschiedener Organisationen – von den Jägern über Grundbesitzer, Land- und Forstwirtschaft bis zu Natur- und Tierschutz – bringen in Arbeitsgruppen ihre Interessen ein. Die Landesregierung hat dann die anspruchsvolle Aufgabe, bei den sehr unterschiedlichen Forderungen zu unterscheiden, welche praxisgerecht und welche rein ideologisch motiviert sind. Die Jäger wollen die Vielfalt der Jagdausübung erhalten, mit der sie auch den Schutz der ihnen anvertrauten Tierarten verbinden, und bieten sich und ihre Fachkenntnis als gleichberechtigte Partner an. Manche andere Gruppierungen sähen die Jagd am liebsten beschränkt auf die Reduzierung von Tierarten, die in Feld und Wald Schaden anrichten.

Der für das Jagdrecht zuständige Staatssekretär Wolfgang Reimer vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg erlebte beim Landesjägertag die Stimmung der Jäger: Die Bereitschaft, ehrenamtlich und sachkundig an praxisgerechten Regelungen mitzuarbeiten, ist ebenso groß wie die Ablehnung, als bloße Dienstleister oder Schädlingsbekämpfer behandelt zu werden. Dr. Friedmann verdeutlichte das Selbstverständnis der Jägerschaft: „Wir sind die Anwender des Gesetzes, also müssen wir in der Lage sein, mit den neuen Regelungen umzugehen. Unser Motto lautet Auftrag und Leidenschaft: Das eine ohne das andere wird es nicht geben!“