(Quelle: Kauer/DJV)

Luchs (Lynx lynx)

auch: Pinselohr

Das, nach Bär und Wolf, drittgrößte Landraubtier Europas hat es immer noch sehr schwer in Mitteleuropa. Zwar werden einige Gebiete Deutschlands wieder von Luchsen begangen, doch die Zerschneidung und intensive Nutzung der Landschaft stellt für eine Erhaltung dieser imposanten großen Katzenart eine Herausforderung dar.

 

Luchs
Luchs (Quelle: Rolfes/DJV)

Kennzeichen

  • Der Luchs ist die größte europäische Katzenart.
  • Besondere Kennzeichen: Pinsel (Haarbüschel) an der Ohrspitze und Stummelschwanz mit schwarzer Spitze.
  • Haarkleid im Sommer: gelblichgrau bis rötlich.
  • Im Winter wechselt es zum Grauton mit wesentlich mehr und sichtbaren schwarzbraunen Flecken.
  • Gewicht: 20 bis 40 kg
  • Größe: 80 bis 120 cm bei einer Schulterhöhe von 50 bis 75 cm.
  • wirkt schlank und hochbeinig
  • Pfotenabdruck: typische Katzenspur, jedoch dreimal größer als bei einer Hauskatze.

 

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

  • Ursprünglich in großen Teilen Europas sowie Asiens nördlich des Himalayas.
  • In Deutschland wieder kleinere Vorkommen im Bayerischen Wald, im Harz und Rheinland-Pfalz (Wiederansiedelungsprojekte) (siehe Karte Luchsverbreitung in Deutschland im Monitoringjahr 2017/2018, Quelle: BfN, Stand: 16. November 2018).
  • Gesichert sind seine Bestände in der Schweiz, Slowenien, Russland und Polen.
  • Der Luchs gehört zur Klasse der Säugetiere (Mammalia), zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und zur Familie der katzenartigen Raubtiere (Felidae) genauso wie Löwe und Hauskatze.

Lebensraum

  • Größere zusammenhängende Wälder; die Größe des Streifgebietes beträgt ca. 3.000-5.000 Hektar.
  • Der Luchs lebt als Einzelgänger. Das Revier eines Männchens (Kuder) ist meist deutlich größer und kann mehrere Territorien von verschiedenen Weibchen (Luchsin) umfassen.

Nahrung

  • Reiner Fleischfresser; Anschleichjäger, d.h. er pirscht sich an seine Beute heran und erbeutet sie im Sprung.
  • Vor allem Rehe, Rot- und Rehwildkälber, gelegentlich auch Hasen, Biber, Marder, Fuchs oder Waldhühner; bei Nahrungsmangel nimmt er auch Aas.

Sinnesleistung

  • Als Augentier erkennt er seine Beute auf weite Entfernungen
  • Sehr gutes Gehör, dank der Antennenwirkung seiner Pinselohren.

Fortpflanzung und Lebenserwartung

  • Paarungszeit (Ranz): Februar/März
  • Nach einer Tragzeit von ca. 72 Tage werden Mitte Mai/Anfang Juni meist 1-4 Junge geboren; diese werden bis zu einem halben Jahr gesäugt, ab dem 3. Monat begleiten sie ihre Mutter auf Streifzügen.
  • Der männliche Luchs beteiligt sich nicht an der Aufzucht.
    Mit ca. einem Jahr trennt sich die Mutter-Kind-Familie. Die jungen Luchse wandern dann auf der Suche nach einem eigenen Revier ab.
  • Geschlechtsreife: mit zwei Jahren.
  • Die Lebenserwartung erwachsener Luchse beträgt in Freiheit etwa 10 Jahre.

Gefahren

  • Keine natürlichen Feinde, unter Umständen können Bären eine Gefahr für die Jungen sein.
  • Jungluchse, die auf der Suche nach einem eigenen Revier weite Strecken zurücklegen, werden oft Opfer des Straßenverkehrs. Hier kommen Grünbrücken eine besondere Bedeutung zu. Sie wirken einer genetischen Verarmung der gerade in Deutschland sehr kleinen Luchpopulationen entgegen.

Der Luchs im Jagdrecht

  • der Luchs wird im Bundesjagdgesetz als Wildart aufgeführt, hat aber eine ganzjährige Schonzeit

 

Quellen

  • Niethammer, J.; Krapp, F. (1993): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 5: Raubsäuger – Carnivora, Teil II: Mustelidae 2, Viverridae, Herpestidae, Felidae. Aula Verlag Wiesbaden.
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Luchs (Quelle: Rolfes)

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