(Quelle: Kauer/DJV)

Minister versetzt Nationalpark-Jagdchef

1. März 2013 (dpa) Berlin
Erste Konsequenzen nach Streit um Großjagden

Die massive Kritik an den umstrittenen Großjagden im Müritz-Nationalpark hat erste personelle Konsequenzen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat den Leiter der Jagd im Nationalpark, Falk Jagszent, zur Landesforstanstalt nach Malchin versetzt, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Die Versetzung sei für drei Monate geplant, habe Backhaus den Mitarbeitern des Nationalparks auf einer Versammlung in Hohenzieritz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) erklärt. Hintergrund sei die „ordnungsgemäße und sachliche Aufklärung aller Kritikpunkte“.

Bei den Großjagden mit bis zu 160 Jägern war Ende 2012 unter anderem der Abschussplan bei Damwild deutlich überschritten worden. Statt 160 wurden 220 Stück Damwild geschossen. Der Landesjagdverband hatte außerdem von „eklatanten Verstößen gegen das Tierschutzgesetz“ gesprochen. So sollen unter anderem Bachen, die Frischlinge hatten, rechtswidrig geschossen worden sein. Zudem hatten Jäger von Problemen bei der Nachsuche von verletzten Tieren berichtet. Backhaus hatte eine Untersuchung der Vorwürfe angekündigt.