(Quelle: Kauer/DJV)

Sommer, Sonne, Suhlen

3. August 2012 (djv) Berlin
Wie Wildtiere die heißen Sommertage überstehen

Was dem Menschen an heißen Sommertagen die Fahrt ans Meer oder ins Freibad, ist den Wildtieren der Gang an schlammige Pfützen und Wasserlöcher. Rund um die erfrischenden „Badestellen“ herrscht zurzeit Andrang. Darüber informiert heute der Deutsche Jagdschutzverband (DJV). Die Schlammpackung ist besonders bei Wildschweinen beliebt. Die feuchte Erde bleibt beim Suhlen an den Borsten hängen und kühlt die empfindliche Haut der Tiere. Zusätzlich bleiben Mücken, Bremsen und Zecken in der zentimeterdicken Schicht kleben, trocknen ein und werden später an Bäumen einfach abgescheuert.

Auch das Rotwild geht gern baden. Hirsche waten sogar durch tiefe Gewässer bis ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Diese Abkühlung brauchen sie besonders zwischen Juli und August. Ein entfernter Verwandter des Rotwilds, das Reh, läuft hingegen heiß. Im Liebesrausch läuft der Bock hechelnd seiner auserwählten Ricke oft kilometerweit über Feld und Flur hinterher. Ein echter Kraftakt.

Wildtiere haben – wenn überhaupt – nur wenige Schweißdrüsen und können nicht schwitzen wie wir Menschen, anstatt dessen hecheln sie. Der Speichel, der so über die Zunge verdunsten kann, sorgt für Abkühlung. Sie haben aber noch andere Methoden entwickelt: Der Feldhase pumpt in seine langen Löffel mehr Blut als an kalten Tagen. Über die wenig behaarten Ohren kann so verstärkt Körperwärme abgegeben werden. Gern suchen sie auch schattige Plätze unter Hecken und Büschen als kühlende Oase auf. Die meisten Wildtiere verlegen ihre Aktivitäten während des Hochsommers vor allem in die Morgen- und Abendstunden. Während der schwülen Mittagszeit reduzieren sie ihre

Tätigkeiten auf das Nötigste. Ein kühles zu Hause haben Dachse, Füchse und Wildkaninchen. In ihrem unterirdischen Bau sind sie von feuchter, kühler Erde umgeben. Hier können sie während der heißen Stunden dösen und sind auch noch sicher vor Feinden.