(Quelle: Kauer/DJV)

Wolf jetzt auch im Norden Deutschlands

30. Juli 2012 (ljv) Flintbek
Dank des Engagements der Jägerschaft ist Schleswig-Holstein auf die Einwanderung des Wolfes gut vorbereitet

Die Wiederbesiedlung und Ausbreitung des Wolfes hat nun erneut Schleswig-Holstein erreicht. Ende Juli wurde im Kreis Segeberg ein Wolfsrüde nachgewiesen. „Wir freuen uns, dass wandernde Wildtierarten, wie wir schon lange erwartet haben, den Weg nach Schleswig-Holstein gefunden haben“, so Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieser Wolf und auch andere Wildtiere in unserer von Straßen durchschnittenen Landschaft nicht das gleiche Schicksal teilen muss, wie der letzte bestätige Wolf. Damals, im Jahr 2007 erlag ein junger Wolfsrüde auf Wanderschaft und auf der Suche nach einem neuen Rudel dem Straßenverkehr. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein fordert deshalb die Landesregierung auf, sich intensiv für eine zügige Umsetzung des Bundesprogrammes Wiedervernetzung in unserem Land einzusetzen. Grünbrücken und Wildtunnel machen den Weg frei für wandernde Wildtiere. Hier hat Schleswig-Holstein noch einiges nachzuholen, was die Jägerschaft immer wieder einfordert.

So hat der Landesjagdverband bereits im Jahr 2008 mit seinem Fachseminar „Wolf und Elch kehren zurück – wie wollen wir mit ihnen umgehen“ im Wildpark Eekholt die Diskussion um den Wolf in Schleswig-Holstein angefacht. „Auf das Einwandern einer solchen Wildart muss man vorbereitet sein“, erklärt Baasch. „Deshalb haben wir die Gespräche zum Umgang mit Wölfen in Schleswig-Holstein immer wieder vorangetrieben. Durch das frühzeitige Handeln ist Schleswig-Holstein mit einem Wolfsmanagementplan, einer Wolfsrichtlinie – in der auch Entschädigungszahlungen bei Übergriffen auf Haustiere geregelt sind –, dem Wolfinformationszentrum und einem Team an geschulten Wolfsbetreuern auch aus der Jägerschaft, die den Meldungen aus der Bevölkerung nachgehen, scheinbar gut aufgestellt“, ergänzt Baasch.

Weitere Informationen: Wolfsinformationszentrum Schleswig-Holstein