(Quelle: Kauer/DJV)

Wie viel Seehunde verträgt das Ökosystem entlang unserer Küsten?

26. Juli 2012 (ljv) Flintbek

LJV Schleswig-Holstein fordert sachliche Diskussion

In den letzten Tagen ging immer wieder die Meldung durch die Presse, dass der Landesjagdverband Schleswig-Holstein vehement die Bejagung der Seehunde fordere. Vielmehr geht es aber um eine sachliche Diskussion darüber, wie viele Seehunde das Ökosystem Wattenmeer verträgt. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein weist ausdrücklich darauf hin, dass seit Jahrzehnten in seiner Trägerschaft die Seehundstation Friedrichskoog zum Auffangen verwaister Heuler erfolgreich betrieben wird. Die Jägerinnen und Jäger Schleswig-Holsteins, insbesondere die Seehundjäger entlang der Nord- und Ostseeküste, sind aktive Tierschützer und kümmern sich um die verlassenen Seehundheuler. Je nach Zustand der Tiere, werden diese dann in der Seehundstation aufgezogen und später wieder in die Freiheit entlassen. Damit haben die Jägerinnen und Jäger wesentlich zu den derzeit guten Beständen und zum Erhalt dieser Tierart an unseren Küsten beigetragen.

„Unabhängig davon müsse man sich aber auch in einem Schutzgebiet einmal darüber unterhalten, wie hoch die verträgliche Seehundpopulation vor allem aus Gründen der Seuchenprävention sein soll“, fordert Andreas Schober, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

„Ein unkontrolliertes Bejagen der Seehunde sei nicht in unserem Sinne. Dennoch können wir nicht tatenlos zusehen, wie die Bestände Jahr für Jahr stetig anwachsen und die Seuchengefahr auf den Seehundbänken steigt. Schutz und Bewirtschaftung nach strengen Kriterien schließen sich nicht gegenseitig aus“, so Schober. Es sind alle betroffenen Gruppen, Verbände und Verwaltungen gefordert, hier eine sachliche Diskussion zu führen und zum nachhaltigen Schutz unserer Seehundpopulation nach Lösungen zu suchen.

Seehunde müssen bejagt werden: Die Forderung eines dänischen Seehundexperten als Stein des Anstoßes im SHZ-Verlag lesen Sie hier.