(Quelle: Seifert/DJV)

Niederwild- und Artenschutzprojekt „Wilde Feldflur“

In den letzten Jahrzehnten ist in vielen Regionen Deutschlands ein Rückgang der Niederwildarten und anderer Arten der Agrarlandschaft zu beobachten. Wissenschaftliche Studien belegen zwei Schlüsselfaktoren als Hauptverlustursachen: die intensive Landnutzung und damit verknüpft ein Nahrungs- und Lebensraumverlust sowie der negative Einfluss von Fressfeinden.

Das Kooperationsprojekt von Deutschem Jagdverband und den Landesjagdverbänden Sachsen-Anhalt und Thüringen dient dem Schutz von Feldhase, Rebhuhn und Feldhamster. In Zusammenarbeit mit lokalen Jägerschaften und Landwirtschaftsbetrieben werden Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung und zum Prädatorenmanagement durchgeführt. Die regelmäßige Bestandsaufnahme der genannten Zielarten erfolgt mittels standardisierter Monitoringmethoden. Dies dient letztlich auch der Erfolgskontrolle der durchgeführten Maßnahmen.

Das Projekt findet auf zwei Standorten statt:

Niederwildprojekt "Wilde Feldflur" in Sachsen-Anhalt

Das Niederwildprojekt "Wilde Feldflur" schafft Lebensraum für Feldhase, Rebhuhn und Feldhamster. Durch Lebensraumverbesserung, Prädatorenmanagement und Wildtiermonitoring erhalten diese Arten eine neue Chance. Heckenpflanzungen, Blühbrachen sowie Hamstermutterzellen schaffen notwendige Habitate. Mit Fangjagd reduzieren Jägerinnen und Jäger die Bestände von Raubsäugern wie Waschbär, Marderhund oder Fuchs. Der vom Aussterben bedrohte Feldhamster findet Nahrung und Schutz in sogenannten Hamstermutterzellen. Gemeinsam mit den Landesjagdverbänden Sachsen-Anhalt und Thüringen machen wir uns stark für den Artenschutz. Mehr Infos zum Projekt "Wilde Feldflur" in Sachsen-Anhalt gibt es hier.

Niederwildprojekt "Wilde Feldflur" in Thüringen

Intensive Agrarlandwirtschaft und gesundes Niederwild? Wie das funktioniert, zeigt das Pilotprojekt "Wilde Feldflur" im Erfurter Becken. Vor Ort arbeiten Jägerinnen und Jäger eng mit Landwirtinnen und Landwirten zusammen. Auf der 30 Quadratkilometer großen Projektfläche sorgen sie mit Fangjagd, Lebensraumverbesserung und Fütterung für Rebhuhn, Feldhase oder Feldhamster. Aber wie gut sind die Maßnahmen? Um den Erfolg zu messen, ist das Wildtiermonitoring, also die Bestandserfassung von Niederwildarten, fester Bestandteil des Projekts. Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands, kurz WILD, spielt eine wichtige Rolle. Getragen wird das Projekt von Landesjagdverband Thüringen, DJV und Stiftung Lebensraum Thüringen. Mehr Infos zum Projekt "Wilde Feldflur" in Thüringen gibt es hier.

30. 10. 2023, Berlin

Auftakt für Projekt Wilde Feldflur

Pilotprojekt mit Signalwirkung im Erfurter Becken. Landwirte und Jäger zeigen auf 30 Quadratkilometern, wie Artenschutz in intensiv genutzter Agrarlandschaft möglich ist. Schwerpunkte sind Fangjagd, Lebensraumverbesserung und Fütterung.

Mehr erfahren