(Quelle: Kauer/DJV)

AFN fordert mehr Druck auf Bundesregierung für ein effektives Wolfsmanagement

6. September 2023 (AFN) Berlin

Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) fordert zum heutigen Auftakt der Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz in Brüssel die Länderchefs dazu auf, die berechtigten Interessen von Millionen Landnutzern endlich ernst zu nehmen und in politisches Handeln umzusetzen. Den vielen Worten müssten nun Taten folgen.

AFN fordert Ministerpräsidenten auf, den Druck auf die Bundesregierung für ein effektives Wolfsmanagement zu erhöhen.
AFN fordert Ministerpräsidenten auf, den Druck auf die Bundesregierung für ein effektives Wolfsmanagement zu erhöhen. (Quelle: Rolfes/DJV)

Ein zentrales Thema der Tagesordnung befasst sich auch mit dem Wolf. Im Vorfeld fanden hierzu Gespräche von Ministerpräsident Stephan Weil mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Berlin statt.
Max von Elverfeldt dazu: „Nächster Schritt der Ministerpräsidenten muss es sein, die Bundesregierung aufzufordern, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes nach Brüssel zu melden. Es ist an der Zeit, eine stärkere regionale Regulierung vorzunehmen. Dass dies europarechtskonform möglich ist, ist gerade durch das jüngste Gutachten des renommierten Verwaltungsrechtlers Prof. Dr. Brenner bestätigt worden. Dringender Handlungsbedarf besteht daneben im Umgang mit auffälligen Wölfen. Deren notwendige schnelle und unbürokratische Entnahme darf aber nicht zur Nebelkerze werden, um den Einstieg in ein aktives Bestandsmanagement zu verhindern.“

Die Mitglieder des AFN begrüßen in diesem Zusammenhang zwar die neue Initiative der EU-Kommission, den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren, um damit mehr Flexibilität im Umgang mit der weiter zunehmenden Wolfspopulation zu erlangen. Die vor zwei Tagen von der EU-Kommission gestartete neue Phase der Datensammlung wird jedoch kritisch gesehen und deutet eher auf einen untauglichen Versuch der EU-Kommission hin, belastbare und die Realität abbildende Zahlen zur Wolfspopulation zu erhalten. Der Zeitplan wirkt eher wie eine Abwehrstrategie und lässt eine umfassende Beteiligung von Kommunen, Betroffenen und der Wissenschaft kaum zu. Diese können bis zum 22. September 2023 direkt die EU-Kommission kontaktieren und Daten zum Wolf sowie auch Übergriffe melden.
Der letzten Initiative der EU-Kommission aus Mai d. J. zur Meldung aktualisierter und realitätsgetreuer Bestandszahlen war das zuständige Bundesumweltministerium (BMUV) trotz Aufforderung durch das AFN im Übrigen nicht nachgekommen.

Max v. Elverfeldt appelliert an die Ministerpräsidenten: „Mit Blick auf die Sicherstellung der Akzeptanz gerade im betroffenen ländlichen Raum für den Wolf sollten die verantwortlichen Länderchefs nun mutige Lösungen für bestehende Konfliktfelder finden und danach handeln.“

Ein 10-Punkte-Programm zur Zukunft des Wolfes in Deutschland sowie die Aufforderung des AFN an das BMUV finden sich unter folgendem Link: www.forum-natur.de/media/afn_10_pkte_programm_wolf_umk_10112020.pdf