(Quelle: Kauer/DJV)

Blattjagd mit dem Cousin

28. November 2019 (Röthel/privat) Berlin

Letztes Jahr in den Sommerferien war ich mit meinem Cousin Sascha das erste Mal auf Ansitz. Wir saßen bei Saschas Jagdfreund Siggi auf der Hüttenkanzel und warteten auf einen Bock, der dort schon öfter streifte.

#jaeben19
#jaeben19 (Quelle: Röthel/privat)

Ich war total aufgeregt und voller Vorfreude, das erste Stück zu erlegen. Das wurde dann durch das Auftreten der Ricke, die auf den Blatter ansprang, noch gestärkt. Nach ein paar Minuten des Wartens knackte es hinter uns laut. Zuerst dachten wir, dass es nur Äste waren, die im Wind brachen. Aber dann blickte ich um die Ecke und sah, wie der Bock an uns vorbei zog. Ich wendete mich Sascha zu und sagte:,, Da steht der Bock!‘‘. Dabei habe ich wohl so gegrinst, dass er mir erst kaum glauben wollte. Aber als er dann auch um die Ecke blinzelte, sah er den Bock mit eigenen Augen. Er legte seine Büchse an und versuchte ihn zu schießen, was aber durch das dichte Geäst nicht möglich war. So zog der Bock weiter. Gegen Ende huschten noch fünf Dachse den Berg hinunter, wohin auch der Bock verschwand. Wir verließen den Hochsitz voller Vorfreude auf den nächsten Morgen.

Alles in allem war es ein sehr aufregender erster Ansitz mit vielen neuen Eindrücken.

Am nächsten Tag ging es schon um drei Uhr morgens los, denn wir wollten den Bock vom Vortag erlegen. Es ging wieder auf die Hüttenkanzel. Nach ca. 15 Minuten fingen wir an zu blatten und es dauerte nicht lange, dass ein Schmalreh die Salzlecke kreuzte. Es verschwand und ein wenig später kam auch noch die Ricke vom Vortag. Sie legte sich wieder in den großen Brombeerbusch. Wir warteten und warteten und als mich die Müdigkeit überwältigte, lehnte ich mich zurück und schlief ein. Nach einer Weile wachte ich wieder auf und beobachtete die Salzlecke, währenddessen Sascha ein bisschen döste.

Ich sah ein großes Tier vor der Salzlecke eine Rückegasse kreuzen. Ich weiß nicht, ob es nur durch meine Müdigkeit eingebildet war oder ich tatsächlich einen in der Region eher seltenen Hirsch gesehen habe. Wir blatteten wieder und kurz darauf kam der Bock. Er sah die Ricke und war wie besessen von ihr. Die Ricke allerdings packte die Angst und sie rannte um einen nah gelegenen Baum. Der Bock zischte hinterher und so drehten sie mehrere Runden um den Baum. Währenddessen saßen wir voller Adrenalin auf dem Hochsitz. Sascha mit der Büchse in der Hand und schussbereit. Als der Bock richtig stand, rief er laut: ,,Ey!‘‘, aber das interessierte den Bock gar nicht. Er war nur auf die Ricke fixiert. In der nächsten Umdrehung schoss Sascha auch schon. Der Bock sprang auf und lief 40 Meter in den Wald. Die Ricke blieb erschrocken starr stehen und verließ kurz darauf unbemerkt das Geschehen. Wir saßen zitternd auf dem Hochsitz und Sascha versuchte, sich eine Zigarette anzumachen, was wohl aber nicht so einfach war. Als er fertig geraucht hatte, verließen wir den Hochsitz und ich nahm die Patronenhülse, die kurz vorher noch beim Repetieren 3 cm an meiner Nase vorbeigeflogen war. Sie erinnert mich jetzt jeden Tag an jenen Tag. Danach machten wir uns langsam auf den Weg zum Bock. Auf dem Weg zum Bock haben wir Siggi angerufen und unseren Erfolg verkündet. Dort angekommen, bekam der Bock seinen letzten Bissen und wir brachen ihn auf. Es war ein sitzender Blattschuss. Siggi sagte uns, dass ein Kollege 100 Meter von uns entfernt auch einen Bock geschossen hatte. Dieser brach den Bock auf und legte ihn für uns an den Wegesran, weil er noch einen wichtigen Termin hatte. Also nahmen wir beide Böcke, luden sie in Mamas Auto und fuhren heim. Dort angekommen, tranken wir den Bock tot und schlugen ihn aus der Decke. Wir zerwirkten beide und legten den Kopf unseres Bockes in einen Wassereimer. Sascha und Siggi brachten den anderen Bock zu unserem Jagdkollegen nach Hause und ich legte mich schlafen.

Für mich war es eine schöne Erfahrung und ich wusste nun mit großer Sicherheit, dass ich den Jugendjagdschein machen will.

Von Christoph Röthel

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15. 10. 2019, Berlin

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