In Nordrhein-Westfalen sind Drückjagden auf Schalenwild trotz verschärfter Kontaktbeschränkungen erlaubt. Das hat die Landesregierung heute mitgeteilt. Der DJV begrüßt diese Entscheidung und fordert alle anderen Bundesländer auf, dem Beispiel zu folgen.

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat heute bestätigt, dass Drückjagden weiterhin durchgeführt werden dürfen. Bewegungsjagden, die der Reduzierung des Schalenwildes dienen, sind vom Versammlungsverbot ausgenommen. Innerhalb von namentlich dokumentierten festen Gruppen von höchstens fünf Personen darf dabei auch der Mindestabstand notfalls unterschritten werden. Eine Teilnehmerbegrenzung gibt es nicht. Die Rückverfolgbarkeit muss sichergestellt werden. Bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Teilnehmern gilt auch im Freien grundsätzlich eine Maskenpflicht.

Der DJV begrüßt diese Regelung. Damit wird klargestellt, dass Jagden auch weiterhin - wenn auch mit Einschränkungen - möglich sind. DJV-Präsident Dr. Volker Böhning ruft die anderen Bundesländer auf, dem Beispiel zu folgen. Der DJV hatte bereits auf die besondere Bedeutung von Bewegungsjagden im Zuge der Seuchenprävention und des Waldumbaus hingewiesen. Zudem hatte er betont, dass mit den bestehenden Hygienekonzepten das Infektionsrisiko bei der Jagd deutlich minimiert werden kann. Bereits im Frühjahr hatte die Bundesregierung die "Systemrelevanz" der Jagd bestätigt und Ausnahmen von Beschränkungen angemahnt.

 

 

 

 

Offizielle Zahlen des Wolfsmonitorings hinken der tatsächlichen Entwicklung beträchtlich hinterher. Das BfN rechnet den Bestand weiterhin klein. Die Konflikte nehmen nachweislich von Jahr zu Jahr zu. Bund und Länder müssen handeln.

Gemäß den heute vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichten Bestandsdaten zum Wolf wurden im Monitoringjahr 2019/2020 128 Rudel in Deutschland gezählt, zusätzlich 35 Wolfspaare sowie 10 territoriale Einzeltiere. Nach Ansicht des Deutschen Jagdverband (DJV) rechnet die Behörde den Bestand weiterhin klein: Die Zahlen sind bereits über ein halbes Jahr alt und berücksichtigen den Nachwuchs vom Frühjahr 2020 nicht. Nach Angaben der offiziellen Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) liegt die Vermehrungsrate des Wolfs seit einigen Jahren bei über 35 Prozent jährlich. "Wir fordern künftig eine zeitnahe und an der realen Situation ausgerichtete Informationspolitik", sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. Im Extremfall anderthalb Jahre alte Zahlen seien nicht nachvollziehbar, die Bevölkerung im ländlichen Raum habe kein Vertrauen mehr.

Auf Basis von Literaturwerten für Europa leben pro Rudel etwa 8 bis 10 Tiere. Nach DJV Hochrechnungen lebten bereits im Frühjahr 2020 rund 1.800 Wölfe in Deutschland. Diese Entwicklung bietet Grund zur Sorge: Konflikte mit Nutztieren und Bevölkerung nehmen zu. Das verdeutlicht auch die jüngste Publikation der DBBW aus dem Sommer 2020. "Das Ausmaß der Schäden und Übergriffe ist so groß, dass in einigen Regionen die Akzeptanz für den Wolf grundsätzlich in Frage steht", so Dammann-Tamke weiter, "daran habe auch die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes zu Jahresbeginn nichts geändert". Hier besteht weiter Handlungsbedarf.

In Deutschland hat sich heute bereits ein Wolfsbestand etabliert, der weit über dem liegt, was in anderen europäischen Ländern als Gesamtbestand zugelassen wird. Im Nachbarland Frankreich ist beispielsweise die Untergrenze des günstigen Erhaltungszustandes der Wolfspopulation von 500 Individuen im Managementplan festgelegt. Gestützt auf Aussagen von Wissenschaftlern vertritt der DJV die Ansicht, dass der günstige Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland erreicht ist. Der DJV fordert daher seit zwei Jahren ein aktives Wolfsmanagement, eine ökologische Raumplanung mit Wolfausschlussarealen, die Bestimmung eines Akzeptanzbestandes und die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht. Nur so ist dauerhaft das Zusammenleben und die Akzeptanz für den Wolf in der Kulturlandschaft sicherzustellen. Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) hat der DJV einen umfassenden Handlungsvorschlag „Wildtiermanagement Wolf“ vorgestellt.

 

Bund und Länder haben sich auf schärfere Corona-Regeln geeinigt. Der DJV fordert, dass Bewegungsjagden trotzdem stattfinden. Die sind in diesem Jahr wichtiger denn je.

Die Ministerpräsidenten der Länder haben am Mittwoch eine deutliche Verschärfung der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie vereinbart. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert alle Landesregierungen auf, trotz der notwendigen Restriktionen, die Durchführung von Jagden weiterhin zu ermöglichen. Dies muss in den landesrechtlichen Verordnungen klargestellt werden. Dazu gehört auch, dass erforderliche Reisen im Rahmen jeglicher Jagdausübung nicht unter eventuelle Einreise- oder Beherbergungsverbote fallen. Die Systemrelevanz der Jägerschaft hatte die Bundesregierung gegenüber dem DJV bereits im April bestätigt. Daher wird sich der DJV im Laufe des Tages an das Bundeslandwirtschaftsministerium wenden und dieses bitten, diese Sichtweise auch in Bezug auf Bewegungsjagden gegenüber den Landesregierungen deutlich zu machen. 

In November und Dezember erfüllen Jägerinnen und Jäger zwischen 30 und 60 Prozent ihrer staatlich festgelegten Abschusspläne. "Diesen Anteil können wir nicht anderweitig umsetzen. Das geht nur mit Drückjagden," sagt DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Werde die Strecke nicht gemacht, habe man im nächsten Jahr einen immensen Zuwachs an Wildtieren. Besonders vor dem Hintergrund der ASP-Fälle in Brandenburg, den massiven Waldschäden und dem Umbau zu klimaresilienten Wäldern sind effektive Bewegungsjagden im Herbst wichtiger denn je. 

Böhning betont, dass bisher kein einziger Fall bekannt sei, bei dem sich Corona auf einer Jagd verbreitet habe. In den meisten Bundesländern gibt es bereits zusätzliche Hygienekonzepte für Gesellschaftsjagden, die vorbildlich umgesetzt werden und funktionieren. 

 

 

Gesunde Pizza? Vollwertiges Schnitzel? Das geht ganz einfach mit Wildbret und schmeckt auch noch richtig gut. Der DJV stellt in seiner neuen Rezeptbroschüre wilde Varianten zahlreicher Kinder-Hits vor.

(Berlin, 26. Oktober 2020) Klassiker aus der Küche für Kinder gibt es nun auch in wild: etwa Pizza mit Wildschweinhack oder Wildlasagne vom Reh. Diese und viele weitere herzhafte Rezepte für die ganze Familie präsentiert der Deutsche Jagdverband (DJV) in seiner neuen Broschüre "Wilde Küche für Kinder" auf 28 Seiten – sehr gesund und wohlig lecker.

Die Broschüre im DIN-A5-Format erklärt die Zubereitung von Kinder-Hits wie Wildschweinschnitzel oder Rehfrikadellen in einfachen Schritten. Ziel ist es, den Nachwuchs an eine vollwertige und bedarfsgerechte Ernährung heranzuführen. Wildbret ist dabei eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Fleisch. Das Wildbret von Schwarz-, Reh- oder Damwild ist ein hochwertiges, nachhaltiges Lebensmittel – von Jägerinnen und Jägern aus der Region. Es ist fettarm, bekömmlich und steckt voller Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Zudem ist Wildbret vielfältig und einfach in der Zubereitung. Die Rezepte der Broschüre eignen sich für das nächste Mittagessen, den Kindergeburtstag oder das Picknick.

Die Broschüre „Wilde Küche für Kinder“ im A5-Format ist Teil der Kampagne "Wild auf Wild". Weitere Titel sind „Von Natur aus fit“ und „Aus dem Wald auf den Grill“. Alle Ausgaben sind bestellbar bei der DJV-Service GmbH: www.djv-shop.de. Eine Online-Version zum Herunterladen gibt es hier. Rezepte, Zubereitungstipps und eine Postleitzahlsuche für Wildbretanbieter sind online zu finden auf www.wild-auf-wild.de.

 

 

Mit der Verleihung des 16. Tierschutzpreises würdigt der Deutsche Tierschutzbund die vorbildliche Tierschutzarbeit von Jägern und Falknern. DFO und DJV begrüßen die Anerkennung.

Der Deutsche Tierschutzbund hat die Auffangstation für Greifvögel und Eulen im bayerischen Fürth unter Leitung von Tierarzt Dr. Rainer Hussong und dessen Vater Kurt Hussong ausgezeichnet für "gelebten, praktischen Tierschutz". Beide sind passionierte Jäger und Falkner. Deutscher Falkenorden (DFO) und Deutscher Jagdverband (DJV) gratulieren den Preisträgern und unterstützen die Station mit weiteren 1.000 Euro.

Über 700 Greifvogel- und Eulenpatienten hat Familie Hussong in den vergangenen 20 Jahren gepflegt und größtenteils auswildern können. Maßgeblich hierfür sind falknerisches Wissen und Vorbereitung der Patienten. "Arten wie Sperber, Wanderfalke oder Habicht sind Hochleistungssportler und benötigen für ein zweites Leben in Freiheit ein richtiges Aufbautraining durch Falkner", so DFO-Präsidentin Elisabeth Leix. "Der Preis erkennt den hohen Grad an Professionalität im Bereich des Tierschutzes durch Falkner und Jäger an", sagt DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Auswilderungsmethoden wie Geschwisterprägung - die Aufzucht von Jungvögeln unter gleichaltrigen Artgenossen - oder kontrollierter Wildflug entstammen der Falknerei. Neben Horstbewachung waren diese Methoden Garant für die Rettung des Wanderfalken in Deutschland. Dieser war durch Pestizid-Einsatz in den 1950er Jahren nahezu ausgestorben.

In einem Video stellen DFO und DJV die vielfältigen Leistungen von Auffangstationen vor. DFO, DJV und Landesjagdverbände unterstützen seit langem spezialisierte Auffangstationen in den Ländern. Die meisten werden im Ehrenamt betrieben und leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland.

Mit der Winterzeit verschiebt sich der Berufsverkehr plötzlich in die Dämmerung, das Risiko für Wildunfälle steigt. Besonders gefährlich: Die Zeit zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Der DJV gibt Tipps, wie Zusammenstöße mit Wildtieren verhindert werden können.

Am kommenden Sonntag wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt, Pendler sind dann wieder verstärkt in der Dämmerung unterwegs. In dieser Zeit sind viele Wildtiere auf Futtersuche - ein Risiko. Hinzu kommen rutschiges Laub und Nässe. Im Herbst ist die Unfallgefahr überdurchschnittlich hoch - besonders zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Hauptsächlich betroffen: Rehe und Wildschweine. Zu diesen Ergebnissen kommt der Deutsche Jagdverband (DJV). Wissenschaftler haben hierfür über 21.600 Datensätze des Tierfund-Katasters (www.tierfund-kataster.de) für den Zeitraum September 2018 bis August 2020 ausgewertet. Straßen durch den Wald und Strecken entlang von Wäldern und unübersichtlichen Feldrändern sind besonders unfallträchtig. Gerade in den dämmrigen Abend- und Morgenstunden wechseln hier Tiere wie Hirsch, Wildschwein oder Hase vom Ruheplatz im Wald zu Futterstellen auf Feldern oder Wiesen.

Tempo 80 statt 100 kann Leben retten

Der DJV empfiehlt, auf risikoreichen Straßen die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch verringert sich der Bremsweg erheblich: Bei Tempo 80 kommt das Auto nach rund 55 Metern zum Stehen, bei Tempo 100 erst nach etwa 80 Metern. Stehen Tiere am Straßenrand, Fernlicht ausschalten, hupen und bremsen. Dabei auf Nachzügler achten. Rehe, Wildschweine oder Hirsche sind im Winterhalbjahr selten allein unterwegs. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, gilt: Lenkrad festhalten und unkontrollierte Ausweichmanöver vermeiden.

Wildunfall immer melden

Nach einem Zusammenstoß muss zunächst die Unfallstelle abgesichert werden: Warnblinker einschalten, zum eigenen Schutz zuerst Warnweste anziehen und dann Warndreieck aufstellen. Anschließend die Polizei kontaktieren. Tote und verletzte Tiere nicht anfassen, es besteht Verletzungsgefahr. Zudem können Wildkrankheiten übertragen werden. Auch wenn das Tier geflüchtet ist, sollte der Unfall gemeldet werden - schon aus Tierschutzgründen. Dann können Jäger mit speziell ausgebildeten Hunden die verletzten Tiere suchen. Polizei oder Jäger stellen vor Ort die Wildunfallbescheinigung aus, die als Nachweis für die Versicherung gilt.

Mehr Daten für mehr Sicherheit

Um Schwerpunkte für Wildunfälle zu erkennen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, gibt es seit 2016 das bundesweite Tierfund-Kataster. Über App oder Internetseite kann jeder Wildunfälle eintragen. Wissenschaftler werten die gesammelten Daten aus, die Ergebnisse sind wichtig für die Verkehrsplanung. So können Straßen wildtierfreundlicher gestaltet werden, was zu mehr Tierschutz und weniger Personen- und Sachschäden führt. Weitere Daten und Fakten gibt es im Internet: www.jagdverband.de/wildunfall. Mit der Video-Kampagne "Tiere kennen keine Verkehrsregeln" informieren DJV und ACV Automobil-Club Verkehr zudem über Wildunfälle: www.wildunfall-vermeiden.de.

Die kürzlich vom BfN veröffentlichte "Rote Liste Säugetiere" weist für viele Arten schlechte Bedingungen aus. Die Autoren empfehlen, Neozoen in Schutzgebieten stärker zu bejagen. Der DJV begrüßt dies und fordert Fangjagd als effektives Instrument.

Die vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit der "Roten Liste für Säugetiere" veröffentlichten Ergebnisse sind alarmierend. Demnach sind ein Drittel der Arten im Bestand gefährdet, für viele Arten hat sich die Bestandssituation verschlechtert. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert daher, Lebensräume weiter zu verbessern - etwa für den Feldhasen. Zudem muss die Zahl der Raubsäuger systematisch reduziert werden. "Schöner wohnen reicht nicht für bedrohte Arten. Politik und Behörden müssen eine effektive Jagd auf Raubsäuger besser fördern", so Professor Jürgen Ellenberger, zuständig im DJV-Präsidium für Natur- und Artenschutz. Der DJV begrüßt die Forderung der Autoren der Roten Liste, wonach Neozoen wie der Waschbär in Schutzgebieten deutlich stärker bejagt werden sollten. Das Bundesamt für Naturschutz ebenso wie die Bundesstiftung Umwelt lehnen dies bisher ab.

Schutzgebiete als Rückzugsorte für invasive Arten

Mit Blick auf die EU-Verordnung zum Umgang mit invasiven Arten sind Schutzgebiete derzeit "weiße Flecken": Marderhund, Waschbär, Mink, Nilgans und Nutria werden dort so gut wie nicht bejagt. Die per Verordnung geforderte Eindämmung dieser invasiven Arten ist so nicht möglich. Im Gegenteil: Schutzgebiete entwickeln sich zunehmend zu deren Rückzugs- und Reproduktionsräumen - zum Nachteil geschützter Vogel- und Säugetierarten.

Eine Vielzahl von Projekten, bei denen Jägerschaft und andere Naturschutzverbände kooperieren, zeigt: Die Bejagung von Raubsäugern hilft, Artenvielfalt zu erhalten. Beispiel Bremer Blockland, ein Vogelschutzgebiet von europaweiter Bedeutung: Von 2014 bis 2018 hat sich dort die Anzahl von Wiesenbrütern wie dem Kiebitz mehr als verdoppelt - durch Kombination von Lebensraumverbesserung und Fuchsbejagung.
 

Land Hessen untergräbt Artenschutz

Die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland ermöglichen eine tierschutzgerechte Fangjagd, die essenziell für den Artenschutz ist. Um so unverständlicher sind Bestrebungen von Vertretern des ehrenamtlichen und behördlichen Naturschutzes, die Fangjagd zu torpedieren. Das jüngste Beispiel liefert das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit seinem Erlass zum Prädationsmanagement in Naturschutzgebieten und Natura-2000-Gebieten. Obwohl die Prädation als wesentliche Verlustursache bei Bodenbrütern und anderen Zielarten des Naturschutzes bekannt ist, wird das Instrument "Jagd" hinsichtlich seiner Effektivität als fragwürdig angesehen. Andere Maßnahmen wie Einzäunung von Brutplätzen oder Ummantelung von Horstbäumen werden bevorzugt. Künftig soll sogar die Finanzierung von "aktivem Prädatoren-Management aus Naturschutzmitteln" unterbleiben.
 

Beispiele für Kooperation von Naturschutz und Jagd im Sinne des Artenschutzes:

"Wildschutzprogramm Feld & Wiese" in Rheinland-Pfalz

"Bremer Blocklandprojekt" 
 

 

 

 

Wildfleisch ist beliebt: Mehr als 60 Prozent der Deutschen greifen mindestens einmal pro Jahr zu Hirsch, Wildschwein & Co. Das ist doppelt erfreulich, denn Wildbret ist gesund und nachhaltig - und passt damit perfekt zum Motto des diesjährigen Welternährungstages. 

Ob Wildschwein, Reh oder Hirsch: Heimisches Wildbret zeichnet sich durch seine regionale Herkunft und kurze Lieferketten aus. Es ist damit ein nachhaltig produziertes Lebensmittel. Auch, weil sich die Jägerschaft um den Bestand des Wildes kümmert und nur so viele Tiere entnimmt, wie es ökologisch sinnvoll ist - gemäß dem Leitgedanken des diesjährigen Welternährungstages „Grow, Nourish, Sustain. Together“ – „Wachsen, Ernähren, Erhalten. Gemeinsam“. 

Wildfleisch ist zudem besonders gesund: Es ist vitamin- und nährstoffreich sowie cholesterin- und fettarm. Durch den hohen Anteil an essentiellen Omega-3-Fettsäuren ist es eine echte Alternative zu herkömmlichen Fleischprodukten. Wildtiere führen ein artgerechtes Leben in der Natur, ernähren sich gesund und bewegen sich viel. Das wirkt sich positiv auf die Fleischqualität aus.

Mehr als 27.700 Tonnen Wildfleisch wurden im Jagdjahr 2018/19 aus heimischer Jagd verspeist. Klarer Favorit auf deutschen Tellern ist das Wildschwein mit mehr als 14.100 Tonnen, gefolgt vom Reh mit 9.600 Tonnen. Rothirsch (2.700 Tonnen) und Damhirsch (1.300 Tonnen) folgen auf den Plätzen drei und vier. Laut einer repräsentativen Umfrage halten 84 Prozent der Deutschen heimisches Wildbret für gesund und natürlich. Neben unverarbeitetem Fleisch werden oft auch verarbeitete Produkte wie Wurst, Aufstrich oder Schinken angeboten. Der Besuch beim Wildhändler vor Ort lohnt also.

Die DJV-Initiative Wild auf Wild bietet zahlreiche Rezeptideen und Videos für die moderne und vielfältige Wildbretküche. Per Postleitzahlsuche lassen sich Wildbretanbieter und Restaurants leicht finden: Bundesweit sind mehr als 4.000 registriert. Auf www.wild-auf-wild.deFacebook, Youtube und Instagram gibt es zudem Tipps für die Zubereitung und Hintergrundinformationen zu Wildbret.

 

Das aus der organisierten Jägerschaft gegründete Unternehmen Fellwechsel GmbH wird von einem Partnerbetrieb weiter geführt, der die noch auf Lager liegende Frostware verarbeitet und vermarktet. Infos zur Sammelsaison 2020/2021 folgen. 

Die Fellwechsel GmbH hat ihr operatives Geschäft größtenteils an die Fellwechsel Vertrieb GmbH übergeben. Diese wird unter dem altbekannten Logo weiterhin produzieren und vermarkten. In der kommenden Sammelsaison ab November 2020 wird die Fellwechsel Vertrieb durch einige Landesjagdverbände bei Logistik und Organisation unterstützt. Wie es konkret für die inzwischen mehr als 850 Sammelstellen in Deutschland weitergeht, soll demnächst bekannt gegeben werden.  "Wir sind froh, dass wir einen Partner gefunden haben, mit dem wir das Risiko der Produktionskosten minimieren können", sagt Geschäftsführer Andreas Leppmann. 

Während der Corona-Pandemie hatte das Startup Kurzarbeit anmelden müssen. Maßgeblich davon betroffen war unter anderem der Streifbetrieb, weshalb weiterhin Tiere aufbereitet werden müssen. Zudem war es wegen ausgefallener Fellbörsen und schlechter Marktsituation im Frühjahr nicht möglich, das Material aus den ersten beiden Saisons zu vermarkten. Dies hatte das kleine Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. "Die Umstrukturierung ermöglicht einen Neustart", so Leppmann. Möglich gemacht haben den Neustart auch eine große Zahl der Jägerinnen und Jäger, die auf eine Auszahlung ihrer Balgprämie verzichtet haben und DJV-Premiumpartner Versicherungsdienstleister Gothaer, der finanziell unterstützt hat. 

Die Zusendung der noch offenen Aufträge zur Balgbearbeitung sollen bis zum Ende des Jahres erfolgen, ebenso die Auszahlungen der noch ausstehenden Gutschriften. Es werden im Moment mit Hochdruck Überweisungen getätigt und sukzessive abgearbeitet. Bei 20.000 gelieferten und bereits gestreiften Tieren ist dies eine Aufgabe, die noch Zeit in Anspruch nehmen wird.

Mit dem Neustart scheiden Fellwechsel-Geschäftsführer Andreas Leppmann und Leiter des Streifbetriebes Josef Segbers aus der Fellwechsel GmbH aus. Deutscher Jagdverband und Landesjagdverband Baden-Württemberg bedanken sich bei allen Jägerinnen und Jägern für die Unterstützung und hoffen darauf, dass auch die Saison 2020/2021 weiter laufen kann. Der DJV will sich als Gesellschafter aus der Fellwechsel GmbH zurückziehen. In welcher Form die Umstrukturierung weiter geht, wird in der nächsten Zeit entschieden. 

Weitere Informationen:

https://www.fellwechsel.org

 

 

Die DJV-Informationsmappe "Erbschaften" mit Erbrechtsleitfaden und Broschüre wurde auf dem Bundesjägertag 2019 in Berlin erstmals vorgestellt. Sie zeigt Jägern und Naturfreunden, wie sie durch Schenkungen und Vermächtnisse konkrete Einzelprojekte deutscher Jagdverbände unterstützen können. Die Autoren Rechtsanwalt Andreas Alfred Brandt und Jürgen Semmelsberger ziehen nach einem Jahr Bilanz.

Andreas Alfred Brandt: Das Interesse an der Basis an fachkundiger Beratung zu erbrechtlichen Fragen ist groß. Viele Mitglieder begrüßen, dass sich der DJV dieses Themas angenommen hat. Gleichzeitig gibt es Kritik, dass das DJV-Angebot noch nicht überall durchgedrungen sei. Insbesondere ist den Wenigsten bekannt, dass sie als Mitglieder in einem dem DJV angehörigen Landesjagdverband eine kostenlose telefonische erbrechtliche Erstberatung in Anspruch nehmen können. Diese und viele weitere Informationen, etwa zu erbrechtlichen Fragen, zur Situation bei Pachtverträgen und Jagdwaffen, sind Inhalt der Mappe. Zudem enthält sie verschiedene Mustertexte und konkrete Einzelprojekte der deutschen Jagdverbände.

Jürgen Semmelsberger: Die Erste Auflage der DJV-Informationsmappe "Erbschaften" war schnell vergriffen, eine zweite wurde im Frühjahr aufgelegt. Einzelne Kreisjägerschaften und Hegeringe haben Mappen bei uns angefordert, um sie an ihre Mitglieder zu verteilen. Auch Rechtsanwälte und Notare waren an den Unterlagen interessiert, da sie oft um Rat und Unterstützung in Sachen Erbschaft gebeten werden.

Wie sieht es bisher mit der Nachfrage nach der erbrechtlichen Beratung aus?

AAB: In der Zeit vor Corona wurde ich mehrfach gebeten, über das Thema vor Kreisjägerschaften oder Jägergruppen zu referieren. Einige Termine habe ich noch durchführen können, andere Vorträge wie etwa auf Landesjägertagen wurden vorerst aufgeschoben. Sobald es wieder möglich ist, stehe ich als Referent gern zur Verfügung.

Welche Themen interessierten die Teilnehmer dieser Veranstaltungen am meisten?

AAB: Klarer Schwerpunkt der Nachfragen war das Thema Vererbung von Jagdwaffen. Die Teilnehmer interessierten sich dafür, wem sie zu Lebzeiten den Zweitschlüssel oder den Zahlencode des Tresors aushändigen können und wie es nach dem eigenen Ableben weitergeht.

Wie hat sich die individuelle erbrechtliche Beratung für unsere Mitglieder entwickelt?

AAB: Es gab mehrere konkrete Beratungen: etwa die Testamentsgestaltung mit unter anderem einer Begünstigung von Lernort Natur. In einem anderen Fall wollte ein langjähriges Mitglied noch zu Lebzeiten eine ihm gehörende Wiesenfläche seinem Landesjagdverband schenken. Andere Anfragen beschränkten sich auf Formulierungshilfen, zum Beispiel für das Vermachen von Jagdwaffen.

Wie geht es weiter?

AAB: Wir wünschen uns, dass viel mehr Mitglieder erfahren, dass es das DJV-Angebot gibt. Der Aufbau einer erbrechtlichen Beratung für die eigenen Mitglieder braucht auch bei anderen gemeinnützigen Organisationen oft Jahre. Eine der vielen jagdlichen Tugenden ist und bleibt daher Geduld. 

JS: Das Angebot des DJV muss für unsere Mitglieder präsent sein und bleiben. Nach einem Jahr ist schon viel erreicht, es sind jedoch noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Einzelexemplare der Informationsmappe "Erbschaften" können weiterhin kostenfrei angefordert werden.

Kontakt:

Jürgen Semmelsberger
Telefon: (0 30) 2 09 13 94 45
E-Mail: erbschaft@jagdverband.de

Eine Online-Version finden Sie hier:

Broschüre "Ihr Beitrag für Wild, Jagd und Natur"

Erbrechtsleitfaden "Nach dem letzten Halali - Erbrechtsbrevier für Jäger und Naturfreunde"

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