Zum Jahresende steigt das Risiko von Wildunfällen. Neue Themenseite auf Tierfund-Kataster (TFK) bietet Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. DJV bittet um Mithilfe, um andere Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.

Die Unfallstatistiken des Deutschen Jagdverbands (DJV) zeigen: Im Herbst und im Winter steigt das Risiko, mit einem Wildtier zusammenzustoßen. Besonders häufig passieren Wildunfälle morgens im Berufsverkehr von 7 bis 9 Uhr und in den Abendstunden zwischen 18 und 21 Uhr.

Wenn der Unfall passiert ist, gilt es, ruhig zu bleiben, den Unfall den Behörden zu melden und die Unfallstelle zu sichern.

Persönliche Erfahrungen helfen anderen, auf die Gefahren und Risiken bei Wildunfällen aufmerksam zu machen. Die neue Themenseite Meine TFK-Geschichte bietet die Möglichkeit, Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen zu teilen – entweder mit Klarnamen oder auch anonym. Der DJV ruft dazu auf, das Angebot zu nutzen und Beiträge hier zu veröffentlichen. Diese Erfahrungen helfen, alle Verkehrsteilnehmer für diese Gefahren zu sensibilisieren und damit die Straßen für uns alle und für die Wildtiere sicherer zu machen.

Offener Brief an EU-Kommission: FACE fordert Herabstufung des Schutzstatus. Leitlinien für Umgang mit geschützten Arten sollen überarbeitet werden. DJV begrüßt die Initiative.

Der Europäische Dachverband für Jagd und Naturschutz (FACE) hat in einem offenen Brief die EU-Kommission aufgefordert, zügig die nächsten Schritte zu gehen, um ein angepasstes und flexibles Wolfsmanagement in Europa zu ermöglichen. FACE-Präsident Torbjörn Larsson fordert Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem auf, den Schutzstatus herabzustufen und den Wolf in Anhang V der FFH-Richtlinie zu überführen. Außerdem müssten die Leitlinien der EU-Kommission zum Umgang mit geschützten Arten überarbeitet werden: Es müsse deutlicher werden, dass die Mitgliedsstaaten weite Spielräume genießen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die FACE-Forderungen und verweist auf Kommissionspräsidentin von der Leyen, die bereits im September 2023 für den Wolf eine Überprüfung des Schutzstauts gefordert hatte.

In Deutschland führen die hohen Anforderungen für den Schutz des Wolfes und ihre strikte Auslegung durch Behörden und Gerichte dazu, dass selbst der Abschuss von verhaltensauffälligen Wölfen in der Praxis kaum möglich ist. "Schutzvorgaben aus den 1990er-Jahren sind längst überholt, da sich der Wolf stark ausgebreitet hat", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die starren Regelungen würden derzeit die Akzeptanz für den Wolf drastisch gefährden, so Dammann-Tamke weiter.

Die EU-Kommission hatte im Frühjahr 2023 eine Überprüfung des Schutzstatus eingeleitet und auf vorhandene Spielräume hingewiesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte im Oktober desselben Jahres ebenfalls die Lockerung des Schutzstatus und weitere Maßnahmen gefordert. Zuvor hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder im September in Brüssel mit Kommissionspräsidentin von der Leyen getroffen und dabei den Umgang mit dem Wolf thematisiert.

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen sind ab sofort abrufbar. Einsendeschluss ist der 1. Mai 2024. Insgesamt gibt es 27.500 Euro Preisgeld.

Jägerschaften unter dem Dach des Deutschen Jagdverbands können sich ab sofort für den DJV-Preis „Online-Kommunikation 2024“ bewerben, Einzelpersonen für den Sonderpreis „Social Media 2024“. Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen sind jetzt unter jagdverband.de abrufbar. Dotiert sind die Preise mit insgesamt 27.500 Euro. DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke, Förster und Influencer Felix Kuwert sowie die Akademische Jagdwirtin und Bloggerin Christine Fischer bilden die Jury. Einsendeschluss für Beiträge ist der 1. Mai 2024. Ausgezeichnet werden die Preisträger 2024 auf dem Bundesjägertag in Mainz. Möglich gemacht hat den Wettbewerb Willy Papst mit einer großzügigen Spende auf dem Bundesjägertag 2023. Hervorragende Öffentlichkeitsarbeit über digitale Medien sieht er als große Chance, das Ansehen von Jagd und Jägern weiter zu verbessern.

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen sind ab sofort abrufbar. Einsendeschluss ist der 1. Mai 2024. Insgesamt gibt es 10.000 Euro Preisgeld.

Der DJV-Sonderpreis "Jäger pflanzen Vielfalt" richtet sich an Jägerschaften unter dem Dach des Deutschen Jagdverbands (DJV). Ehrenamtliche Naturschutzarbeit soll damit ausgezeichnet werden: Pflanzprojekte wie Knicks, Streuobstwiesen oder Wälder können ab jetzt eingereicht werden. Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen sind ab sofort unter jagdverband.de abrufbar.

Der erste Platz wird mit 3.000 Euro (1.500 Euro) prämiert, der zweite mit 2.000 Euro (1.000 Euro) und der dritte Platz mit 1.000 Euro (500 Euro). Preisträger der Plätze 4 bis 10 erhalten jeweils 500 Euro (250 Euro).  Voraussetzung für das jeweils höhere Preisgeld ist, dass die Jägerschaft den Betrag wiederum einsetzt für die Gestaltung und Verbesserung von Lebensräumen.

Mitglieder der 15 Landesjagdverbände können telefonischen Beratungsservice nutzen. Informationen, Mustervorlagen und gesetzliche Länderregelungen sind in einem gedruckten Leitfaden zusammengestellt. Natur- und Artenschutzprojekte können durch Schenkung oder Vermächtnis unterstützt werden.

Mitglieder der 15 Landesjagdverbände unter dem Dach des Deutschen Jagdverbands (DJV) erhalten auf Anfrage eine kostenfreie Erstberatung im Erbrecht. Andreas Alfred Brandt, ein auf Erbrecht spezialisierter Rechtsanwalt, bietet im Auftrag des DJV einen telefonischen Service für alle Mitglieder der Landesjagverbände. Besonders häufig sind Fragen von Hinterbliebenen zum richtigen Umgang mit Waffen nach dem Tod eines Jägers in der Familie.

Broschüre mit Mustertexten und Infos

Der Erbrechtsleitfaden „Nach dem letzten Halali“ bietet ausführliche Informationen zum Thema. Enthalten sind unter anderem Mustertexte für eine Erbeinsetzung, Vermächtnisregelungen sowie Vollmachten und Informationen, die für das Vererben von Waffen wichtig sind. Der Umgang mit Pachtverträgen im Todesfall ist ebenfalls Bestandteil des Leitfadens.

Vielfältige Projekte für ein Vermächtnis

Die rund 30 Seiten starke Broschüre „Ihr Beitrag für Wild, Jagd und Natur“ stellt verschiedene Projekte des DJV und der 15 Landesjagdverbände vor, die Jägerinnen und Jäger durch Schenkungen und Vermächtnisse unterstützen können. Zu den vielfältigen Natur- und Artenschutzprojekten gehören unter anderem die Deutsche Wildtierrettung e. V., die Naturlandgesellschaft des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg, das brandenburgische Schreiadlerprojekt, ProNatur Schleswig-Holstein oder die Stiftung Lebensraum Thüringen. Der DJV bittet als Dachverband um Unterstützung für seine Bildungsinitiative Lernort Natur.

Europäischer Dachverband für Jagd und Naturschutz veröffentlicht fünf Kernforderungen. Kandidaten sind europaweit aufgerufen, zu unterzeichnen.

Gesetze und Entscheidungen mit Auswirkungen auf Jagd und Naturschutz müssen fair, praktikabel und verständlich sein: Mit dem heute veröffentlichten Manifest stellt der Europäische Dachverband für Jagd und Naturschutz (FACE) zentrale Forderungen an die Politik. Anlass ist die Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 2024. Alle Kandidatinnen und Kandidaten sind aufgerufen, das 5-Punkte-Papier zu unterzeichnen und in ihrem Wahlkreis bekannt zu machen – als Zeichen für eine wissensbasierte, praktikable Jagdpolitik.

„Dieses Manifest ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die Stimmen der europäischen Jäger auch in Zukunft Gehör finden und verstanden werden. Wir rufen unsere politischen Entscheidungsträger dazu auf, mit Jägern zusammenzuarbeiten, um Jagd und Naturschutz voranzubringen“, sagte FACE-Präsident Torbjörn Larsson. Eine zentrale Forderung von FACE für die Legislaturperiode 2024 bis 2029: die seit 1985 bestehende interfraktionellen Arbeitsgruppe „Biodiversität, Jagd & Ländlicher Raum“ im Europäischen Parlament wiederzubeleben.

Das zukünftige Europäische Parlament hat eine Schlüsselfunktion für Maßnahmen zur Förderung von Artenvielfalt und ländlicher Räume. In seinem Manifest macht FACE deutlich, dass die 7 Millionen Jägerinnen und Jäger Teil der Lösung sind. Jedes Jahr investieren sie in Europa über 16 Milliarden Euro in den ländlichen Raum und leisten einen großen Beitrag zu Naturschutz, ländlicher Wirtschaft und Gesellschaft.

Das heute veröffentlichte Manifest baut auf der Unterschriftenkampagne „#SignForHunting“ auf. Damit hat sich FACE im politischen Raum für bessere Anerkennung und politische Unterstützung des jagdlichen Engagements eingesetzt. Mehr als 360.000 Menschen haben unterzeichnet und die Jagd im EU-Parlament sichtbar gemacht.

Weitere Informationen und aktuelle Meldungen zum FACE-Manifest gibt es im Internet: www.face.eu/election-manifesto

Spuren entdecken, Wildtiere beobachten, Jagd verstehen: Das Jägerhandwerk ist vielseitig und komplex. Mit ihrem neuen Jagdbuch für Kids schaffen es die Autorinnen Inga Haase und Katharina Giffei, Jagd und Jägeralltag kindgerecht zu erklären.

Der Buchmarkt ist gut gefüllt mit Geschichten, die kleinen Lesern die Wunder der Natur und ihren wilden Bewohnern näherbringen. Kaum eines dieser Bücher thematisiert jedoch die Jagd. Für gewöhnlich bleibt das Töten von Tieren entweder unkommentiert oder wird bewusst ausgeklammert. Die Neuerscheinung "Das Jagdbuch für Kids" bricht mit dem Stigma, und das beginnt bereits mit dem Einband: Zu sehen ist eine Jägerin, die neben ihrem Sohn kniet. Sie zeigt wissend in eine bestimmte Richtung und öffnet den Blick ihres wissbegierigen Sohnes für die kleinen und großen Wunder der Natur und der Jagd.

Wann buhlt der Rehbock um die Gunst von Rehen, mit wem teilt der Dachs friedlich seine Burg und warum sind Fasanhennen eher unscheinbar gefiedert? Man kann nur schützen, was man kennt – so der Leitgedanke der Bildungsinitiative Lernort Natur vom Deutschen Jagdverband. Dieser Ansatz zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch von Inga Haase und Katharina Giffei. Von der Bedeutung gebräuchlicher Begriffe der Jagdsprache, über die Berufung verschiedener Jagdhunde, bis zu den Sinnen und Fähigkeiten heimischer Wildtiere: Den Autorinnen gelingt es, auf 119 Seiten das vielschichtige Waidwerk für junge Leserinnen und Leser anschaulich und verständlich zu machen.

Das Jagdbuch liefert Wissenswertes für die ganze Familie und es bezieht Kinder beim Lesen aktiv in das Jägerhandwerk mit ein. Anreize für Übungen mit dem Jagdhund gibt es ebenso wie eine Anleitung für das gemeinsame Basteln eines Jagdtagebuches. Kinderleichte Rezepte zum Nachkochen zeigen ganz praktisch, wie Wildbret zu einem leckeren Gericht wird. Am Ende des Buchs können die Leser in einem kleinen Quiz zu Wild, Natur und Jagd ihr neu erworbenes Wissen gleich unter Beweis stellen.  

Das Jagdbuch für Kids ist ein absolut lesenswertes Buch, das vielen Kindern das jagdliche Handwerk nahebringt. Es ist ebenso facettenreich wie das Jägerhandwerk selbst und ideal für naturbegeisterte Jägerkinder geeignet. Auch für jagende Eltern lohnt ein Blick in diese Lektüre – Inspiration garantiert. Der Kosmos-Verlag empfiehlt das Buch für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Erhältlich ist es auch über den DJV-Shop.

Pilotprojekt mit Signalwirkung im Erfurter Becken. Landwirte und Jäger zeigen auf 30 Quadratkilometern, wie Artenschutz in intensiv genutzter Agrarlandschaft möglich ist. Schwerpunkte sind Fangjagd, Lebensraumverbesserung und Fütterung.

Ende Oktober trafen sich rund 50 Vertreter von Landwirtschaft, Jagd, Verbänden und Politik in Dachwig zur Auftaktveranstaltung für das Niederwildprojekt Wilde Feldflur. Im Erfurter Becken soll auf 30 Quadratkilometern Fläche beispielhaft gezeigt werden, wie Artenvielfalt in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft gefördert werden kann. Der Landesjagdverband (LJV) Thüringen führt das Projekt in Kooperation mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) und dem Verein Stiftung Lebensraum Thüringen durch. Gefördert wird es durch den DJV und vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mit Mitteln aus der Jagdabgabe. "Es ist ein Leuchtturmprojekt, das sicherlich Vorbildcharakter haben wird für andere Regionen", sagte LJV-Präsident Ludwig Gunstheimer. Dr. Carsten Scholz, im DJV-Präsidium für Niederwild zuständig, ergänzte: "Landwirte und Jäger setzen sich gemeinsam für Rebhuhn, Feldhase und viele weitere Arten wie den Feldhamster ein. Ein Erfolg für den Artenschutz, den wir nach vorne stellen sollten."  

Fangjagd und Fütterung für den Artenschutz

Die ersten Planungen für das Projekt Wilde Feldflur begannen bereits 2022, die Projektlaufzeit geht noch bis 2025. Ein Schwerpunkt ist das Prädatorenmanagement mit Lebendfanggeräten, die den hohen Tierschutzstandards des internationalen AIHTS-Abkommens entsprechen. Ausgestattet sind diese mit modernen elektronischen Fangmeldern. Für Rebhühner findet eine ganzjährige Fütterung nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Großbritannien statt. Parallel dazu werden über verschiedene Agrarumweltmaßnahmen der Lebensraum und das natürliche Nahrungsangebot der Zielarten verbessert.

Projekterfolg messbar machen

Teil des Projekts Wilde Feldflur sind wissenschaftliche Monitoringverfahren – zum Beispiel die Zählung von Rebhuhnpaaren mit Hilfe von Klangattrappen. Grundlage für die Erfolgsmessung im Projekt sind zudem bereits vorliegende Daten für einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt aus dem Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD) und einem Vorläuferprojekt.

 

 

Damhirsche verunglücken oft in der Paarungszeit. Aktuelle Auswertung von 54.600 Datensätzen aus dem Tierfund-Kataster liegt vor. Mitmachen sorgt für mehr Sicherheit auf Straßen.

Im Herbst und Winter steigt das Risiko für einige Wildtierarten, mit Fahrzeugen zusammenzustoßen. Bei Wildschweinen sind die unfallträchtigsten Monate Oktober bis Dezember, hier gibt es die meisten Meldungen in der Zeit von 7 bis 10 Uhr morgens. Im Norden Deutschlands kommt eine weitere unfallträchtige Art vor: das Damwild. Diese mittelgroße Hirschart gerät im Oktober und November häufig unter die Räder, also in der Paarungszeit. Besonders betroffen sind die männlichen Tiere mit über 40 Prozent der Wildunfälle im Jahresverlauf. Die meisten Tiere werden morgens zwischen 7 und 9 und abends zwischen 18 und 21 Uhr gemeldet. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler, die rund 54.600 Datensätze aus dem Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de)für den Deutschen Jagdverband (DJV) ausgewertet haben. Verkehrsteilnehmer haben diese Daten erhoben in der Zeit vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2023.

Die meisten Unfälle mit Reh

Im Jahresverlauf passieren laut Tierfund-Kataster die meisten erfassten Wildundfälle mit Rehen – und zwar 48 Prozent. Danach folgt die Gruppe der Raubsäuger von Fuchs, Waschbär, Dachs und Marderhund mit insgesamt 14 Prozent. Auf Platz drei liegen Hase und Kaninchen mit insgesamt 11 Prozent. Ebenso häufig wie Wildschweine melden Verkehrsteilnehmer überfahrene Igel am Straßenrand: Sie machen jeweils 4 Prozent der Fälle aus. 

Wachsam sein, Tempo drosseln

Der DJV appelliert an Autofahrer, besonders in der Dämmerung auf Straßen entlang von Wald-Feld-Kanten oder in Wäldern wachsam zu sein und die Geschwindigkeit zu drosseln. Bereits Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg um etwa 24 Meter. Das kann im Ernstfall entscheiden über Leben und Tod.

Das Tierfund-Kataster

Mit dem Tierfund-Kataster werden im Straßenverkehr verunfallte Wildtiere erstmals bundesweit systematisch erfasst. Die gesammelten Daten können helfen, Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. Über die zugehörige App lassen sich Daten unterwegs schnell erfassen. Sie ist kostenlos für iPhone oder Android erhältlich. Bisher haben knapp 25.000 Nutzerinnen und Nutzer rund 125.000 Funde gemeldet. Alle Funde gibt es in interaktiven Karten und Diagrammen auf der Internetseite www.tierfund-kataster.de. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben das Tierfund-Kataster 2011 ins Leben gerufen. Ende 2016 hat der DJV das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet.

 

 

 

Im Herbst ist es Zeit für einen gründlichen Hausputz. Parasiten und Fressfeinde haben sonst leichtes Spiel. Der DJV gibt Tipps.

Der Herbst ist da, höchste Zeit, Nistkästen in Gärten, Parks oder auf Balkonen zu reinigen. So haben Kleiber, Sperling Meise im kommenden Frühling einen sauberen Brutplatz. Das schützt den Vogelnachwuchs vor Parasiten und Krankheitserregern. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat für Vogelliebhaber und Naturfreunde einige nützliche Tipps für den Herbstputz zusammengestellt. Übrigens: Jägerinnen und Jäger kümmern sich alljährlich um über 270.000 Nisthilfen.

Bitte erst anklopfen!

Neben Vögeln nutzen auch Siebenschläfer, Haselmäuse oder Fledermäuse Nisthilfen als Winterquartier – oftmals schon ab September. Deshalb vor dem Öffnen des Kastens anklopfen. Ist der Kasten bereits besetzt, muss das Saubermachen warten bis zum Frühjahr. 

Alles muss raus!

Während der Brutsaison sammeln sich Kot und Futterreste im Nistkasten an. Flöhe, Milben und Federlinge lassen sich ebenfalls in den Nestern nieder. Daher ist es ratsam, das alte Nistmaterial zu entfernen und den Kasten gründlich zu reinigen. Dazu reicht oftmals ein Handfeger, bei hartnäckigem Schmutz heißes Wasser oder eine Kochsalzlösung. Auf die Chemiekeule sollte der Vögel wegen gänzlich verzichtet werden. Nach der Nassreinigung den Kasten gründlich trocknen lassen, um Schimmelbildung zu verhindern.

Oftmals bauen Vogeleltern das neue Nest mit Moos und Laub einfach auf das alte. Die Folge: Jungvögel sitzen immer näher am Einflugloch. Räuberischen Arten wie Katze und Marder haben so leichteren Zugang zu Eiern und Küken. Noch ein triftiger Grund, beim Reinemachen jegliches Material zu entfernen, um Raum für die nächste Brut zu schaffen.

Südostausrichtung für mehr Schutz vor Sonne und Regen

Höhlenbrüter finden immer seltener Nistmöglichkeiten, etwa in morschen Bäumen. Nistkästen schaffen Abhilfe. Sie sind für Fressfeinde schwer erreichbar, wenn sie frei an der Haus- oder Schuppenwand hängen oder am Baumstamm in etwa zwei Metern Höhe. Dabei auf Abstand zu Ästen achtern. Das Einflugloch in Richtung Südosten oder Osten positioniert, schützt vor Wind und starker Sonneneinstrahlung. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, den Nistkasten am besten leicht nach vorne überhängen lassen. Eine Bauanleitung für einen Nistkasten gibt es hier.

Vögel lieben naturnahe Gärten

Ein Garten mit heimischen Pflanzen ist ideal, besonders, wenn Stauden, Sträucher oder Bäume zu unterschiedlichen Zeiten blühen und Früchte tragen. Sträucher mit Dornen wie Berberitze, Stechpalme oder Brombeeren beispielsweise bieten geschützte Brutplätze und Nahrung für Vögel. Positiver Nebeneffekt hungriger Vogelkinder: Die Schädlingsbekämpfung im Garten wird auf ganz natürliche Weise angekurbelt.

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