Coronabedingt geht die Bildungsmesse didacta neue Wege: Europas größte Fachmesse für Bildungswirtschaft gibts 2021 im Internet. Lernort Natur ist mit einem virtuellen Stand dabei.

Bereits zum zweiten Mal kann die Bildungsmesse didacta wegen der Corona-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Vom 10. bis 12. Mai gibt es darum die didacta 2021 digital. Statt nach Stuttgart, wo die Messe in diesem Jahr stattgefunden hätte, geht das interessierte Publikum nun ins Internet.

Lernort Natur ist in seinem Jubiläumsjahr mit dabei und setzt die erfolgreiche Kooperation mit Partnern aus der Landwirtschaft in der Gemeinschaftsschau "Landwirtschaft und Ernährung erleben lernen“ fort – diesmal virtuell. Der digitale Auftritt bietet Zugang zu allen Angeboten der Verbände. Zudem ergänzen Filmbeiträge das Angebot. Ein weiterer Vorteil dieser Art der Präsentation: Der „Stand“ bleibt ein Jahr lang stehen, kann also auch nach den Messetagen jederzeit besucht werden.

Die kostenfreie Registrierung für den Besuch der Messe vom 10. bis 12. Mai 2021 ist ab sofort möglich unter www.didacta.digital/registrierungDie virtuelle Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ ist ab 10. Mai geöffnet: www.gemeinschaftsschau.de.

 

 

 

Seit 1991 gibt es außerschulische Naturpädagogik mit Jägern. Der DJV vergibt zum Jubiläum Preise im Gesamtwert von 7.000 Euro für herausragende Projekte. Jägerschaften können sich bis zum 30. April 2021 bewerben.

Im Jahr 1991 fiel der Startschuss für die bundesweite Initiative Lernort Natur unter dem Dach des Deutschen Jagdverbands (DJV). Inzwischen betreiben mehr als 7.000 geschulte Jägerinnen und Jäger ehrenamtlich außerschulische Naturpädagogik. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums zeichnet der DJV herausragende Projekte aus, die beispielhaft sind für die vielen ehrenamtlichen Initiativen der Jägerschaften.

Bewerben können sich alle Jägerschaften im DJV, die ein Lernort-Natur-Angebot auf ehrenamtlicher Basis bereithalten. Die Bewerbung hat durch die Jägerschaft direkt zu erfolgen, nicht durch Vorschlag eines Dritten (z. B. Landesjagdverband). Frist für die Einsendung der Bewerbungen ist der 30. April 2021. Eine fünfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe. Die Verleihung erfolgt zum Bundesjägertag am 11. Juni 2021 in Wernigerode.

Insgesamt vergibt der DJV Preise im Wert von 7.000 Euro. Der 1. Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, der 2. Preis mit 2.000 Euro und der 3. Preis mit 1.000 Euro. Außerdem werden jeweils 100 Euro als Anerkennung an zehn weitere Projekte vergeben. Das Bewerbungsformular und die Bewerbungskriterien gibt es hier. Die Unterlagen können auch per E-Mail angefordert werden: info@lernort-natur.de

Die Initiative Lernort Natur wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird vorbildlichen Projekten verliehen, die begreifbar machen, welche Chancen die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.

"Soziale Natur - Natur für alle": In diesem Sonderwettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt wurde Lernort Natur, die Bildungsinitiative des Deutschen Jagdverbands (DJV), jetzt ausgezeichnet. Das Projekt animiere in vorbildlicher Weise eine Gesellschaftsgruppe deutschlandweit langfristig, sich ehrenamtlich für die Naturbildung insbesondere von Kindern zu engagieren, so die Begründung der Jury. Neben der offiziellen Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält der DJV einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht. Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt. DJV-Präsidiumsmitglied Josef Schneider, zuständig für Lernort Natur, dazu: „Wir arbeiten mit Kindern, Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen. Es freut mich außerordentlich, dass dieses soziale und ehrenamtliche Engagement jetzt eine so hohe Anerkennung erfährt.“

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Lernort Natur wurde bereits in der UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2005-2014 als offizielles Projekt anerkannt. Mittlerweile sind über 7.000 Jägerinnen und Jäger ehrenamtlich in der außerschulischen Bildungsarbeit tätig, die sich an alle Altersgruppen richtet. Bereits als soziales Projekt ausgezeichnet wurde 2019 das Waldtherapieprojekt des Förderkreises Lernort Natur Bochum und Umgebung e.V. Mit Lernort Natur bieten Jägerinnen und Jäger bundesweit seit 30 Jahren Natur- und Umweltbildung für alle Altersgruppen. 

Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Natur ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit dem Sonderwettbewerb „Soziale Natur - Natur für alle“ den Blick auf die Chancen, die Natur für den sozialen Zusammenhalt bietet. 

 

Weitere Infos zu dem Wettbewerb zur UN-Dekade unter:

www.undekade-biologischevielfalt.de

Weiterbildung zum DJV-Naturpädagogen startet mit neuen Seminaren ins neue Jahr.

Mit neuen Seminaren wird das Weiterbildungsangebot zur Zertifizierung als DJV-Naturpädagoge in 2020 fortgesetzt. Folgende Termine sind im Klaukenhof in Lennestadt/Sauerland geplant:

  • Modul 1 vom 6.-8. März
  • Modul 2 vom 27.-29. März
  • Modul 3 vom 8.-10. Mai
  • Modul 4 vom 14.-16. August
  • Modul 5 vom 16.-17. August (direkt im Anschluss an Modul 4)
  • Modul 5 (Gruppe 2) vom 27.-28. August

 

Das Zertifizierungsangebot erfreut sich nach wie vor einer großen Nachfrage. Für immer mehr Lernort-Natur-Aktive ist der Nachweis einer qualifizierten Weiterbildung wichtig, wenn sie mit Schulen und anderen Einrichtungen zusammenarbeiten wollen. Fast 200 Jägerinnen und Jäger haben das Zertifikat bisher erhalten, für das folgende Bedingungen gelten:

  • Teilnahme an 5 Modulen
  • gültiger Jagdschein
  • Nachweis der Mitgliedschaft in der Jägerschaft
  • Vorlage des Erweiterten Polizeilichen Führungszeugnisses

 

Alle Informationen zu den Inhalten und zur Anmeldung finden Sie hier.

Hinter den dicken Mauern der Evangelischen Akademie Hofgeismar rauchen die Köpfe! Eichhörnchen verstecken ihre Nüsse, eine blinde Karawane zieht durch den Stadtwald von Hofgeismar und ein grüner Vorhang verwehrt den Enten den Blick auf’s Geschehen. Was ist hier los?

 

 

 

Vierzehn engagierte Jägerinnen und Jäger nehmen derzeit am Zertifikatskurs zum DJV-Naturpädagogen in Hofgeismar bei Kassel teil. In bisher drei Modulen erfahren Sie von den Referenten Theo Schmidtkunz und Ralf Pütz vieles, was man für Einsätze im Lernort Natur braucht. Alle Seminare finden in der Evangelischen Akademie statt, die nicht nur über hervorragende Tagungsräume verfügt, sondern auch über viel Natur drumherum, was immer Bedingung für die Weiterbildung ist. Lernen draußen – wo sonst?

Und da staunen die Spaziergänger nicht schlecht, wenn eine blinde Jägerkarawane durch den Stadtpark zieht oder an einem Teich eine Beobachtungsstation gebaut wird. Manchmal geht es auch etwas theoretischer zu, wie z. B. vom 22.-24. November, als die „Drinnen“themen Versicherungsfragen, Aufsichtspflichten und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf der Tagesordnung stehen.

Das Interesse an der Naturpädagogik wächst, nicht nur in Deutschland. Mit Lernort Natur gehören die Jägerinnen und Jäger seit fast 30 Jahren schon zu den alten Hasen auf diesem Gebiet. Und mit dem Weiterbildungsangebot „DJV-Naturpädagoge“ hat der Verband ins Schwarze getroffen. Das belegen die Teilnehmerzahlen der Kurs und die lange Liste der Interessenten. Weitere Seminare im April und ein Abschluss mit einer Schule und in einem Tierpark schließen die Modulreihe in Hofgeismar ab (Termine für neue Kurse siehe Seminarübersicht).

 

Auf der Insel Sylt wird nur schön Urlaub gemacht? Weit gefehlt. Auch hier hat Lernort Natur eine besondere Bedeutung.

Wir haben ja alle ein mehr oder weniger klischeehaftes Bild von Sylt, der nördlichsten deutschen Nordseeinsel: Promis und gut Betuchte flanieren hier an mondänen Stränden lang und treffen sich in angesagten und teuren Strandbars um sich bestaunen zu lassen oder unter sich zu sein. Das gibt es natürlich. Es gibt aber auch noch ein anderes Sylt. Und dieses konnten 22 DJV-Naturpädagogen vom 12.-14. April kennen lernen, die beim Sylter Hegering zu Gast waren. Mit von der Inselpartie waren DJV-Präsident Hartwig Fischer und Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Dieses andere Sylt ist wild und die Jäger spielen hier eine große Rolle, denn auf dem langgezogenen Eiland müssen Menschen und Tiere auf knappem Raum miteinander klar kommen. Das bringt häufig Konflikte mit sich. Die Vielfalt des Engagements der Sylter Jägerinnen und Jäger für den Naturschutz ist ein Beispiel für das Thema Jagd schlechthin in einer Zeit, in der viele Anspruchsgruppen in der Natur unterwegs sind, sie schützen oder etwas von ihr haben wollen. Sylt ist hier wahrlich ein Mikrokosmos, in dem sich allerhand studieren lässt. LJV-Präsident Heins sieht hier den besonderen Reiz des Nordens: „Wir haben eine faszinierende landschaftliche Vielfalt hier mit sehr spezifischen Herausforderungen. Da kommt es auf ein gutes Miteinander an.“

Vogelkoje: Über Sylt hinaus ein Begriff

Aushängeschild ist die Eidumer Vogelkoje, ein Kleinod in der Nähe von Rantum. Gänse und Enten geben sich hier ein Stelldichein und ihr Verhalten lässt sich dabei wunderbar erkunden. Eine mit vorwiegend eigenen Mitteln ausgestattete Station kann ganze Klassenzimmer aufnehmen. Hans Sanders, der Leiter der Vogelkoje, erinnert sich: „Das war hier alles in keinem besonders guten Zustand, als wir mit dem Hegering die Vogelkoje übernommen haben. Da steckt ein schönes Stück Arbeit drin. Aber jetzt sind wir ziemlich stolz drauf.“

Interessierte lernen hier viel über die Natur auf Sylt, über die Probleme, die die immer größer werdenden Scharen der Gänse mit sich bringen und über das sensible Gefüge der Nordseeinsel, die sturmumtost der Nordsee trotzt und eine ebenso ansteigende Flut von Touristen verkraften muss.

Das ist auch ein Thema für Lernort Natur, der hier eine besondere Rolle spielt. Für die Naturpädagogin und Jägerin Wiebke Bleicken ist Lernort Natur zum Lebensmittelpunkt geworden und die Vogelkoje fast schon ein zweites Zuhause: „Wir haben ja nicht nur Gäste von der Insel hier bei uns, sondern auch viele Touristen. Das steigende Interesse freut uns natürlich sehr, denn mittlerweile ist die Koje ziemlich populär geworden. Lernort Natur ist der beste Weg, um auch die Notwendigkeit der Jagd auf Sylt zu vermitteln.“

Das Wappentier der Nordsee

Nordsee und Seehunde, das gehört irgendwie zusammen. Und richtig spannend wird es dann, wenn die Seehundjäger von ihrer – ehrenamtlichen – Arbeit erzählen. Eigentlich sind sie ja „Meeressäugerschützer“, aber als Jäger bezeichnen sie sich ganz bewusst, denn manchmal müssen sie auch ein Tier erlegen, aber nur, um kranke oder nicht überlebensfähige Tiere zu erlösen. Ansonsten sind sie Heger und Pfleger im besten Sinne. Tiere, die, weil allzu wohlmeinende Menschen sie berührt haben, von ihrer Mutter allein gelassen wurden, verletzte Tiere oder auch die erlegten bringen die wettergegerbten Männer zur Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog. Und auch sie arbeiten in nicht immer konfliktfreien Situationen, wenn Touristen ihnen zunächst mal nichts Gutes unterstellen und sie vielleicht auch noch bei ihrer Arbeit behindern.

Für Hegeringleiter Manfred Uekermann und sein gesamtes Team ist Jagd und Naturschutz auf der Insel eine Einheit, die fast ihr ganzes Leben bestimmt. Sehr gefreut hat ihn darum der Besuch der DJV-Naturpädagogen aus ganz Deutschland: „Wir wollten einfach mal zeigen, dass Sylt nicht einfach nur eine Ferieninsel ist, sondern wir hier Jagd und Naturschutz in einer ganz besonderen Weise betreiben.“

Davon war nicht nur DJV-Präsident Fischer begeistert: „Was die Jägerinnen und Jäger im Sylter Hegering hier aufgebaut haben, verdient bundesweit Beachtung. Das war ein großartiges Erlebnis.“

  

Lernort Natur war in diesem Jahr offizieller Unterstützer des bundesweiten Vorlesetages. Und vorgelesen wurde natürlich auch.  

Vorlesen in Zeiten digitaler Medien? Bisschen altmodisch, oder? Schon die ganz Kleinen laufen doch mit einem Smartphone durch die Gegend.

Weit gefehlt. Wie attraktiv das Vorlesen ist, zeigten die vielen begeisterten Kinderaugen am bundesweiten Vorlesetag am 16. November. Die Stiftung Lesen veranstaltet seit Jahren diesen Tag, der zu einem großen Erfolg wurde. Die Bedeutung des Vorlesens für die geistige Entwicklung von Kindern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es steigert die sprachlichen Fähigkeiten, das Vorstellungsvermögen und die Phantasie, schenkt Geborgenheit und Vertrauen. Vorgelesen zu bekommen ist wie das Eintauchen in eine andere Welt.

Das Motto des diesjährigen Vorlesetages war "Natur und Umwelt" und der DJV zögerte nicht lange, als die Stiftung Lesen nachfragte, ob Lernort Natur vielleicht offizieller Unterstützer werden wolle. 

Zahlreiche Jägerinnen und Jäger waren zudem in Kindergärten und Schulen als Vorleserin und Vorleser unterwegs und lasen die urigen Geschichten aus Wald, Feld und Flur vor. Die Freude hatten dabei alle und wer hat behauptet, dass die Kleinen nicht mehr konzentriert zuhören können? Sie können. 

Lassen wir uns also animieren - zum Vorlesen!

Alle Informationen auf www.vorlesetag.de

Angehende Naturpädagogen des Deutschen Jagdverbandes erprobten ihre erworbenen Fähigkeiten mit Schülerinnen und Schülern des St. Nikolaus-Grundschule in Lennestadt-Grevenbrück. Da hatten alle was davon.

Bestandteil der Weiterbildung zum DJV-Naturpädagogen ist ein Einsatz mit Schülerinnen und Schülern einer Schule und am 11. Oktober war die St.-Nikolaus-Grundschule in Lennestadt-Grevenbrück im Sauerland der Gastgeber für neun Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und aus Luxemburg. 73 Kinder der 3. und 4. Klassen erlebten dann an drei Stationen einen Biologie- und Sachkundeunterricht der etwas anderen Art. Tiere, Bäume und Pflanzen der Heimat, Bewegungsspiele und Lernen mit allen Sinnen standen an diesem Vormittag auf dem Programm. Die zünftige Begrüßung und Verabschiedung mit Jagdhörnern gehörte ebenso dazu wie die Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Olpe, die mit ihren zahlreichen Präparaten auch die Kinder der anderen Klassen anlockte.

Spielerisch und ganzheitlich lassen sich auf diese Weise viele Sachen erleben und erlernen. Ganz nebenbei erfahren die Kinder dabei einiges über das Verhalten der Tiere, über die Bedeutung der Jagd, erfahren, was da kreucht und fleucht und lernen ganz praktisch, was die Natur alles zu bieten hat. Auch Teamarbeit wird dabei vermittelt. Nicht die Vermittlung von Faktenwissen steht im Vordergrund. Vielmehr soll Natur als Lebens- und Erfahrungsraum begriffen werden, der für den Menschen nicht nur Kulisse, sondern Lebensgrundlage ist.

Beide Seiten lernen bei diesen Einsätzen gleichermaßen und ein Erlebnis ist es allemal. Glückliche Kinderaugen und zufriedene Teilnehmer haben auch diesen Tag unvergesslich werden lassen. Sieben Teilnehmer erhielten das begehrte Zertifikat.

Lernort Natur ist nicht nur Wald, Feld und Flur. Wir können auch ins Wasser gehen und Feuer machen gehört sowieso dazu.

Das erlebten und erlernten zehn angehende Naturpädagogen vom 7. bis 9. September in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt beim Modul 4 der Weiterbildung für das Zertifikat DJV-Naturpädagoge. Auch bei diesem Seminar fingen wieder einmal die Herzen Feuer und Flamme für den Naturschutz, den Lernort Natur in seiner sehr eigenen und praktischen Art und Weise vermittelt.

„Wie wertvoll ist der Boden? Welch eine Vielzahl an Tierchen finden wir zu unseren Füßen? Was schwimmt alles in Gewässern? Und wer schafft es, ein Feuer zu entfachen?“ Ziel des Wochenendes war es, den künftigen Naturpädagogen sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen für haptische sowie erlebnisorientierte Ansätze für Schüler aller Altersstufen zu vermitteln.

Von den Ökosystemen Wasser und Wald bis hin zur Selbstversorgung mit dem Angebot der Natur war alles dabei. Das beinhaltet auch einen gemütlichen Grillabend mit selbstgemachter Kräuterbutter, frisch gebackenem Brot, köstlichem Fleisch über dem eigens entzündetem Feuer und eben auch frisch geräucherte Makrelen. Ein gelungener Mix aus Theorie und Praxis machte dieses Wochenende zu etwas ganz Besonderem.

Nur wer selbst brennt kann ein Feuer entzünden. Und so schaffen es die Lernort-Natur-Seminare, dieses Feuer bei Jägerinnen und Jäger zu entfachen damit diese ihre Begeisterung in die Öffentlichkeit tragen und so kleine wie große Interessierte für die Themen Fauna, Flora und die Jagd zu sensibilisieren.

Stefanie Große, Lernort-Natur-Referentin des DJV

Er ist ein Lernort-Natur-Urgestein: Hans Schild feierte am vergangenen Wochenende seinen  Geburtstag. 70 Jahre, die fast alle der Natur gehörten. Gute Gelegenheit für eine kleine Rückschau.

Fast schon legendär ist seine Vorstellungsrunde: „Der erste Buchstabe eures Namens ist der erste Buchstabe des Tieres, das ihr euch aussucht.“ Wer dann seine 20 oder 30 Vorgänger in der Runde alle richtig benennen konnte, war glücklich. Hunderte Seminarteilnehmer kennen sich heute noch als Andreas, die Ameise, Dorothee, die Dohle oder Renate, das Reh. Hans Schild war immer Hans der Hirsch.

1948 im thüringischen Heldburg geboren studierte Schild von 1971 bis 1974 in Bielefeld Lehramt. Nach den Jahren als Lehrer an einer sauerländischen Hauptschule berief ihn die damalige nordrhein-westfälische Umweltministerin Bärbel Höhn 1993 als einen der ersten Waldlehrer Deutschlands in den Wildwald Vosswinkel im Sauerland. Das war damals etwas völlig Neues und sehr bald wurde der Wildwald zu einem Mekka der noch jungen Waldpädagogik und der Landesjagdverband NRW auf den Pädagogen aufmerksam, für den Schild die ersten Seminare durchführte und eine Lernort-Natur-Präsentation auf der Messe Jagd und Hund entwickelte, die bis heute ihren Stammplatz hat.

Lernort Natur steckte noch in den Kinderschuhen, als Schild auf dem Bundesjägertag in Cottbus 1996 seinen ersten Einsatz auf Bundesebene hatte, dem viele weitere folgen sollten. Der Waldlehrer drückte der Initiative seinen Stempel auf, vermittelte das waldpädagogische Instrumentarium und gab der jagdlichen Naturpädagogik ein Gesicht. Dabei ging es ihm immer um mehr als nur um das bloße Vermitteln von Spielen und Maßnahmen. Wichtig war ihm das Verhältnis des Menschen zur Natur, die Vermittlung von Wissen mit lebensnahem Bezug. Kinder und Jugendliche stehen dabei bis heute im Zentrum seines Wirkens, denn fehlende Naturerlebnisse in der frühesten Kindheit sind für ihn wesentliche Ursachen persönlicher Probleme und gesellschaftlicher Fehlentwicklungen.

Wer mit dem wandelnden Lexikon Hans Schild durch die Natur streift, der erfährt einiges über Pflanzen, Tiere, Kräuter und vor allem über Bäume, denn denen gehört das ganze Herz des Waldpädagogen. Und Schild vermittelt ohne Kitsch und falsches Pathos eine faszinierende und eigentümliche Welt, die nicht viele Flugstunden entfernt, sondern fast direkt vor unserer Haustüre zu finden ist.

Hunderte Lernort-Natur-Aktive hat Hans Schild mit den Grundlagen der Waldpädagogik vertraut gemacht, hat, gemeinsam mit seiner Frau Steffi, Material erfunden und entwickelt, was zu Klassikern wurde, wie das berühmte Kartenspiel „Abenteuer Pirsch“. Mit seinem pädagogischen Hintergrundwissen gab er der Initiative die nötige Substanz, die sie vor dem Abdriften in eine bloße Freizeitbeschäftigung bewahrte. Wenn Lernort Natur heute eine anerkannte außerschulische Bildungsarbeit ist, dann hat sie das sehr wesentlich ihm zu verdanken.

Danke, lieber Hans Schild, für viel Gelerntes und Erlebtes.

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