(Quelle: Kauer/DJV)

Erfolgreiche Fuchsjagd

1. Januar 2016 (Liepelt/privat) Berlin

Christine Liepelt, Vorstizende des Jagdschutzvereins Neuburg, nutzte den 'Girlsday', um sich an der Aktion 'Gemeinsam Jagd erleben' zu beteiligen. Dazu begleitete sie die befreundete Reiterin Rebecca.

#Jaeben16
#Jaeben16 (Quelle: Liepelt/privat)

Wir zwei Mädels trafen uns im Revier und gingen gemeinsam zum Ansitz. Wir gingen am Rand einer Dickung entlang, immer darauf bedacht, nicht zu viel Lärm zu machen und kamen an die kleine Kanzel. Der Innenaufstieg gestaltete sich etwas schwierig. Wir balancierten mit unseren Sitzkissen und Decken, Rebecca mit meinem Fernglas und ich mit meiner Sauer90, in die Kanzel. Puh, wir saßen. 'Frisch heute', flüsterten wir uns zu und drückten uns in unsere Decken. Die kleine Kanzel gibt den Blick auf eine Rückegasse  frei. Lange blieb es nicht still zwischen uns zwei Hübschen - lange hatten wir uns nicht gesehen. Also flüsterten wir so vor uns her. Wir lauschten aber trotzdem immer mit einem Ohr und äugten mit einem Auge in die vor uns liegende Gasse. Herrlich wie die letzten Sonnenstrahlen im Laub spielten und die Vögel dazu zwitscherten. Doch jetzt wurde aus dem Gezwitscher ein Schimpfen. Ich stieß meine Nachbarin kurz an und wir waren schlagartig ruhig. In der Gasse vor uns kamen gerade, bei bestem Licht,  Sauen aus der Dickung. Was für ein Anblick. Ich merkte regelrecht den Herzschlag meiner Begleiterin neben mir. Eine Bache mit sechs Frischlingen stand seelenruhig  in der untergehenden Sonne, keine 60 Meter vor uns. Die Kleinen spielten im hohen Gras, neckten und quietschten munter, immer unter der Aufsicht ihrer Mum. Diese sicherte ständig in unsere Richtung und hatte es mordswichtig ihre Rasselbande unter Kontrolle und im hohen Gras zu halten. Rebecca schaute mich von der Seite an und wir waren wortlos der Meinung, dieses Schauspiel jetzt nicht mit einem Schuss zu stören. Jagd ist eben nicht nur schießen. In der Dickung und im Wald darf die Familie ja ruhig bleiben. Wenn ich die Familie allerdings draußen auf den Feldern 'erwische', dann bleibt mein Finger nicht gerade. 'Dafür gehen wir jagen,' flüstert Rebecca zu, 'für solche Erlebnisse, die kannst du dir nirgends kaufen und wenn wir auf den Feldern eine erlegen können, dann wissen wir, dass dies notwendig ist und auch wie gut sie schmeckt', dabei grinst sie mich von der Seite an. 'Viel hast du schon gelernt', flüstere ich zurück und lächle. Meine Aufmerksamkeit lag allerdings immer noch in Richtung Rückegasse, denn der Eichelhäher, unser Nusshackl auf bayerisch, meldete uns noch einen Anblick. Schimpfend hockte er zwischen den Blättern. Die Sauen konnten es nicht mehr sein, sie sind durchgezogen und haben sich in den dichteren Teil der Dickung begeben. 'Christl, ein Fuchs!' Und da flog die .30-06 auch schon. Waidmannsheil! 'Jetzt hätte ich beinahe vergessen zu atmen', sagt Rebecca da, 'das muss ich noch lernen.' Voller Stolz holte Rebecca meinen kleinen Parson Terrier aus dem Auto und Bob freute sich mit uns über unser Jagderlebnis, das wir uns gegenseitig an diesem Abend immer wieder erzählten.