
Deutschland meldet günstigen Erhaltungszustand für Wolf

Die Bundesregierung hat heute für Wölfe in der kontinentalen biogeographischen Region Deutschlands den günstigen Erhaltungszustand an die EU-Kommission gemeldet. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt dies, sieht aber noch deutlichen Klärungsbedarf. "Der heutige Schritt markiert einen Wendepunkt: Die Art und Weise, wie wir mit dem Wolf künftig umgehen wollen, fällt jetzt einzig und allein in die nationale Zuständigkeit", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Jetzt sei die Voraussetzung da, den Koalitionsvertrag der Bundesregierung nahezu flächendeckend umzusetzen, also über das Jagdrecht ein regional differenziertes Bestandsmanagement einzuführen, so Dammann-Tamke weiter.
Laut DJV muss jetzt aktives Bestandsmanagement kommen, das über ein reines Reaktionsmanagement nach Nutztierrissen hinausgeht. Besonders wichtig ist dies beispielsweise in Regionen mit Zielkonflikten, in denen die Akzeptanz für den Wolf weiter schwindet. Der DJV kritisiert in diesem Zusammenhang die Haltung des Bundesumweltministeriums, das immer noch vor einer Positionierung im Sinne von Bestandsregulierung zurückschreckt – anders als viele europäische Staaten.
Die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf auf den Anhang V bedeutet für Deutschland auch: Die EU verpflichtet ihre Mitglieder, dafür Sorge zu tragen, dass die Art im günstigsten Erhaltungszustand bleibt. Vor diesem Hintergrund war laut DJV die heutige Meldung an die EU-Kommission so wichtig.