(Quelle: Kauer/DJV)

Deutschland hat entschieden: 5 ethische Gründe für die Jagd

2. Juni 2025 (DJV) Berlin

8 von 10 Deutschen befürworten Jagd zur Bestandsregulierung. Ebenso unter den ethischen Top 5: Jagd zur Eindämmung von Tierseuchen oder zum Schutz von Weidetieren vor dem Wolf. DJV veröffentlicht Ergebnisse einer repräsentativen Civey-Umfrage im Vorfeld des Bundesjägertags in Bonn.

Wann ist Jagd ethisch gerechtfertigt? Die Bestandsregulierung, zum Beispiel von Rehen, ist Top-Grund der Deutschen.
Wann ist Jagd ethisch gerechtfertigt? Die Bestandsregulierung, zum Beispiel von Rehen, ist Top-Grund der Deutschen. (Quelle: Rolfes/DJV)

Welche Gründe für das Töten bei der Jagd halten die Deutschen für ethisch vertretbar? Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey befürworten 8 von 10 Menschen die Jagd zur Bestandsregulierung von Tierarten. In dünn besiedelten Regionen liegt die Zustimmung sogar bei 83 Prozent – 10 Prozentpunkte höher als in Ballungszentren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat die repräsentative Umfrage mit über 2.500 Teilnehmern im Vorfeld des Bundesjägertags in Auftrag gegeben. 

"Wir sind positiv überrascht von der großen Zustimmung in der Bevölkerung. Die Deutschen sind sich offensichtlich bewusst, wie wichtig die Jagd ist, um Artenvielfalt zu schützen weil sich die Natur eben nicht selbst reguliert. Wir freuen uns auf konstruktive Diskussionen auf dem Bundesjägertag", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Am 20. und 21. Juni 2025 treffen sich in Bonn rund 400 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Medien diskutieren mit den Delegierten über Achtung gegenüber Natur und Tieren sowie ethische Verantwortung bei der Jagd. Dazu gibt es Workshops und Podiumsdiskussionen. 

Ethisch vertretbar: Jagd zur Eindämmung von Tierseuchen und für Artenschutz

Die Eindämmung von Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest wählten die Deutschen auf Platz 2 der wichtigsten Gründe für Jagd: Zwei Drittel der Deutschen halten das mit ihrem Wertekompass vereinbar, gefolgt von Jagd für den Artenschutz mit 54 Prozent Zustimmung. In dünn besiedelten Regionen lag dieser Wert sogar bei 63 Prozent. 

Mehrheit für Schutz von Weidetieren vor dem Wolf durch Jagd

Den Schutz von Weidetieren vor dem Wolf durch Jagd halten 51 Prozent der Deutschen für vertretbar. Das ist Platz 4 bei der repräsentativen Civey-Umfrage. In einer weiteren zeitgleichen Befragung von Civey befürworteten 50 Prozent der Teilnehmer, dass die Jagd auf den Wolf in der EU erleichtert werden soll. 

Gesunde Ernährung landet auf Platz 5

Auf Platz 5 der Umfrage landet Wildfleisch als ethisch korrekter Grund für die Jagd  mit immerhin 37 Prozent Zustimmung. "Dieser Wert überrascht und hat noch Potenzial in der Ethik-Rangliste nach oben zu klettern, zumal sich knapp 90 Prozent Deutschen zum Fleischkonsum bekennen", sagte Dammann-Tamke. Wildbret sei ein gesundes und natürliches Lebensmittel. Diese Einschätzung teilen knapp 70 Prozent der Deutschen in derselben repräsentativen Civey-Befragung im Auftrag des DJV.

 

8 von 10 Deutschen befürworten die Jagd zur Bestandsregulierung. (Quelle: DJV)
8 von 10 Deutschen befürworten die Jagd zur Bestandsregulierung. (Quelle: DJV)
Warum jagen? Die Meinungen in Stadt und Land gehen auseinander. (Quelle: DJV)
Warum jagen? Die Meinungen in Stadt und Land gehen auseinander. (Quelle: DJV)

Auf der Fährte  zusammen für mehr Verantwortung: Unter diesem Motto findet der diesjährige Bundesjägertag am 20. und 21. Juni in Bonn statt. Jagdethik wird ein zentrales Thema der Veranstaltung sein. Der DJV lädt Journalistinnen und Journalisten ein, den Diskurs zu begleiten. Der DJV wird per Live-Stream von den Podiumsdiskussionen berichten. Vor Ort gibt es die Möglichkeit zu Interviews.