(Quelle: Kauer/DJV)

"Wer nicht weiß wie man Fleisch zubereitet, sollte nicht Jagen gehen"

23. Dezember 2016 (djv) Berlin

Für Sören Anders stand schon als Kind fest: Er will Koch werden. Mit fünfzehn Jahren hatte er seinen Jagdschein in der Tasche, mit Mitte Zwanzig wurde er als jüngster Koch Deutschlands mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Im Gespräch mit dem DJV verrät Sören Anders seine Lieblingsrezepte aus seinem neuen WILD Kochbuch und was dieses Jahr zum Weihnachtsfest auf den Tisch kommt.

Wildkoch Sören Anders (Quelle: Thomas Rebel)

DJV: Herr Anders, mit welchen drei Worten würden Sie Ihre Koch-Philosophie beschreiben?

Anders: Einfach. Reichhaltig. Facettenreich.

Und welche drei Worte geben Ihr Wildkochbuch am besten wieder?

Nachhaltig. Informativ. Einzigartig.

In Ihrem Wildkochbuch haben Sie viele ausgefallene Rezepte gesammelt. Wer sollte Ihr neues Wildkochbuch lesen?

Im Buch geht es um Wildfleisch, um heimische Produkte und wie man sie zubereitet und um lustige Jagdanekdoten - da ist für alle was dabei. Jeder Hobbykoch sollte es lesen, auch Veganer und Jäger sowieso. Wer nicht weiß, wie man Fleisch zubereitet, sollte auch nicht Jagen gehen.

Inwiefern unterscheidet sich das WILD Kochbuch von Ihrem ersten Werk "Anders Kochen" (Rezepte die zu 100 % gelingen)?

Mein erstes Buch ,,Anders Kochen'' enthält meine Leibgerichte, das Wildkochbuch hingegen meine Leidenschaft: Jagd ist eine Passion. Ich möchte, dass Wildfleisch wieder einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommt. Mehr Bio geht nicht. Jagd und Kochen passt hervorragend zusammen. Der Koch verarbeitet das Produkt und weiß woher es kommt.

Was würden Sie jemandem empfehlen, der noch nie Wild gekocht hat?

Es gehört kein Talent dazu, leckere Wildrezepte fürs Abendbrot zu kochen. Man muss es nur wollen. Ob ich jetzt heute Abend ein Rinderfilet oder eine Fasanenbrust zubereiten will – es bleibt in der Sache immer dasselbe. Entscheidend ist, worauf man Lust hat. Ich rate Anfängern einfach loslzuegen und die Rezepte auszuprobieren. Und wenn nach einer ausgiebigen Kochaktion die Küche wild aussieht und der Hunger nagt, schmeckt sowieso alles (lacht).

Welches ist ihr Lieblings-Wild-Rezept?

Im Buch habe ich viele spannende Rezepte gesammelt, die ich natürlich allesamt toll finde. Am liebsten mag ich aber Gerichte, wo Dinge verarbeitet werden, die oftmals nicht im Kochtopf landen. Ausgefallene Rezepte wie Taubenfüße mit Blumenkohl oder Herzgulasch vom Reh finde ich cool.

Ihr Buch ist voller einzigartiger Kochideen. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

Wenn ich auf dem Hochsitz irgendwann komplett durchgefroren bin, hab ich die tollsten Ideen (lacht). Nein, in Wirklichkeit kommen die Einfälle einach so. Sobald ich mich sehr intensiv mit einer Sache auseinandersetze, werde ich automatisch kreativ.

Dann haben Sie sicherlich schon ein ausgefallenes Weihnachtsfestessen geplant. Was kommt dieses Jahr auf den Tisch?

Es gibt Fisch und Wild. Hirschfilet wahrscheinlich, bei den Beilagen bin ich mir noch nicht sicher. Vor Heiligabend geht's nochmal auf den Hochsitz. Dort fällt mir bestimmt was Neues ein.

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