(Quelle: Kauer/DJV)

Tierische Helden für Rio

4. August 2016 (djv) Berlin

Bei den Olympischen Spielen in Brasilien zeigen Menschen ab morgen Höchstleistungen, für die sie jahrelang trainiert haben. Heimische Wildtiere hingegen wetteifern nicht um Medaillen - sie brechen täglich Rekorde, um zu überleben.

Da bleibt Usain Bolt höchstens der zweite Platz: Der Feldhase ist mit einer Geschwindigkeit von fünf Sekunden auf 100 Meter etwa doppelt so schnell wie der aktuelle Rekordhalter.
Da bleibt Usain Bolt höchstens der zweite Platz: Der Feldhase ist mit einer Geschwindigkeit von fünf Sekunden auf 100 Meter etwa doppelt so schnell wie der aktuelle Rekordhalter. (Quelle: Rolfes/DJV)

Würde der Deutsche Jagdverband (DJV) Athleten für die Olympischen Spiele nominieren, könnte es ab morgen in brasilianischen Rio de Janeiro bunt werden. Im Marathon-Wettbewerb ginge der Wolf an den Start: Er läuft in einer Nacht bis zu 100 Kilometer, die geforderten 42 Kilometer sollten also kein Problem darstellen. Der Rothirsch wäre mit etwa elf Metern der klare Favorit in der Disziplin Weitsprung. Als Sprinter mit einer Geschwindigkeit von fünf Sekunden auf 100 Meter ist der Feldhase sicher nominiert. Den aktuellen Weltrekord bei den Menschen hat Usain Bolt mit 9,58 Sekunden aufgestellt - er ist damit nur etwa halb so schnell wie sein tierischer Kontrahent. Beim Hürdenlauf hätte der flinke Steinmarder beste Aussichten auf Gold: Immerhin kann er bis zu drei Meter weit aus dem Stand springen. Im 200-Meter-Brustschwimmen wäre die Stockente sieben Sekunden schneller als der aktuelle Weltrekordhalter Akihiro Yamaguchi, der rund 2:07 Minuten braucht. Ungeschlagen in der Freistil-Disziplin wäre der Fischotter mit 14 Kilometern pro Stunde. Damit ist er etwa doppelt so schnell wie ein Profischwimmer.

Keine Chance für das Wildschwein

Das Wildschwein müsste leider mangels passender Sport-Disziplin zu Hause bleiben: Höchstleistungen im Riechen sind noch nicht olympisch. Wertvolle Trüffel kann es etwa einen halben Meter tief im Boden erschnüffeln. Mit seiner hochsensiblen Schnauze vermag das Wildschwein weitere rekordverdächtige Leistungen zu vollbringen: Innerhalb weniger Stunden kann ein Familienverband einen Quadratkilometer Rasenfläche auf der Suche nach eiweißhaltigen Insektenlarven und Würmern umgraben. In Stadtnähe bevorzugen sie dafür gepflegten und gewässerten Rasen, der liebevoll mit Blumenzwiebeln bepflanzt wurde.