(Quelle: Kauer/DJV)

Bockjagd mit der Tochter

1. Januar 2018 (Herrmann/privat) Berlin

Es ist schon seit einigen Jahren gute Tradition, dass ich mit meiner ältesten Tochter kurz vor ihrem Geburtstag auf Ansitz gehe.

#jaeben18 (Quelle: Herrmann/privat)

Meine Tochter hat am 14. Mai Geburtstag und dieses Mal sind wir gemeinsam am 11. Mai zur Jagd, kurz vor ihrem 10. Geburtstag. Klar, war meine Tochter aufgeregt und hat sich gefreut. 'Papa, vielleicht bekommen wir einen Bock', war sehr oft ihre Aussage. Es wurde nochmal alles durchgesprochen, dass man sich ruhig und leise zu verhalten hat, wie man sich umschaut und die Natur beobachtet und natürlich freuten wir uns auf einen schönen Abendansitz! Freunde mit einem Revier in der Lüneburger Heide, haben mich zusammen mit meiner Tochter zur Jagd eingeladen. Das schöne war, dass wir die Freigabe für einen Bock hatten, ohne Einschränkung. Das ist natürlich etwas Besonderes, worüber ich mich sehr gefreut habe! Daher geht auch ein großer Dank an meine Jagdfreunde, welche dieses tolle Erlebnis ermöglicht haben. Das Revier ist durchzogen von Feldern und von Wald. Beste Möglichkeiten, um auf einen Maibock zu waidwerken.

Also 'Waidmannsheil' und auf ins Revier. Dort angekommen suchten wir unseren Ansitz. Eine Stunde später entdeckte meine Tochter einen Bock, welcher aber in zu großer Entfernung vorbeizog. Kurz darauf ein weiterer, der den ersten vertrieb. Wir entschlossen uns den zweiten Bock anzupirschen. Nicht nur mich hatte das Jagdfieber gepackt, sondern auch meiner Tochter pochte das Herz. Irgendwann waren wir auf Schussentfernung, aber der Bock legte sich hin. 'Das gibt's doch nicht Papa', ich musste nur schmunzeln und meinte, das ist Jagd. Wir platzierten uns und machten etwas Lärm, aber erst als ich meine Tochter zu mir rief und sie aufrecht in meine Richtung kam, stand der Bock auf und alles ging ganz schnell. Meine Tochter zog ihren Gehörschutz auf und es brach der Schuss aus meinem Drilling. Nach einer kurzen Fluchtstrecke lag der Bock im Gras.

Der Bock bekam noch den letzten Bissen und Inbesitznahmebruch. Anschließend brachen wir ihn im Revier noch auf. Nachdem wir unser Böckchen in die Kühlung gebracht hatten, ließen wir diesen tollen Abend gemeinsam mit einem Jagdfreund bei einer lockeren Gesprächsrunde ausklingen. Marc Herrmann