(Quelle: Kauer/DJV)

Aus den Bergen ans Wattenmeer

1. Januar 2016 (DJV/privat) Berlin

Vom 29. Mai 2016 bis zum 3. Juni 2016 besuchten neun Abiturienten und zwei Gymnasiallehrerinnen des Schwerpunktfachkurses Biologie/Chemie aus dem Kollegium Heilig Kreuz Baltrum, um innerhalb der 'Thematischen Tage' ihrer Studienwoche das Weltnaturerbe Wattenmeer zu erforschen.

#Jaeben16
#Jaeben16 (Quelle: DJV/privat)

Das Gymnasium Heilig Kreuz liegt in Freiburg/Schweiz. Die beiden Lehrerinnen, Diplom-Biologin Elke Gamboni und Chemielehrerin Irene Mazurkewitz, hatten ein interessantes Programm (Wattwandern, vogelkundlichen Exkursion, Wasserproben analysieren, etc…) für die Schüler ausgearbeitet, um möglichst viel in dieser Studienwoche auf Baltrum zu erleben. Ein Programmpunkt war die Jagd im Nationalpark Wattenmeer, wo ich ins Spiel kam. Baltrum ist ca. 650 ha groß, das Jagdrevier umfasst davon ca. 400 ha und ist von der Baltrumer Jagdpächtergemeinschaft gepachtet, worin ich Mitglied bin.

Der Jagdtag begann für die Schweizer Truppe am Dienstag um 4 Uhr morgens. Ich verteilte die Schüler und Lehrerinnen auf verschiedene 'Hotspots' im Revier, so dass sie eine möglichst große Vielzahl der Baltrumer Tierwelt erleben konnten.

Die Schüler Valerie Schwartz und Fabio Gaberell hatten ein eigenes Bestimmungsbuch der wichtigsten Vögel des Wattenmeeres erstellt und an die anderen verteilt, damit die Schweizer überhaupt wussten, was sie sahen. Aufgabe an die Schüler: Beobachten und aufschreiben, was in Anblick kam. Die Schüler und Lehrerinnen bekamen die ganze Bandbreite unserer Tierwelt zu sehen. Besonders interessant waren die Brandseeschwalben, die zum Fischen aufs Meer flogen und mit kleinen Beutefischen im Schnabel wieder über uns zurück ins Brutgebiet flogen. Auch die Mücken machten sich bemerkbar und straften diejenigen, die nicht auf meinen Rat gehört hatten und Mückenschutzmittel verwendet hatten. Natur pur eben. Zwei Schüler hatte ich direkt zur Pirsch durch die Dünen mitgenommen, um ihnen diese Jagdart zu zeigen.

Um 8.00 Uhr war dann Treffen bei mir mit einem gemeinsamen Frühstück. Nach dem Frühstück haben wir die Beobachtungen der Schüler ausgewertet und noch ein paar Besonderheiten angesprochen, z. B. dass die Brandenten (Brandgans) Höhlenbrüter sind und bei uns in den zahlreichen Kaninchenbauten brüten, oder dass wir auf Baltrum mit ca. 3.000 Gelegen die größte Brutkolonie der gefährdeten Brandseeschwalbe in ganz Deutschland haben. Im Anschluß daran gab es einen Powerpoint-Vortrag über die Jagd im Nationalpark Wattenmeer, welcher gleichzeitig EU-Vogelschutzgebiet ist, um die Fragen zum wie, warum überhaupt Jagd im Schutzgebiet und Motivation zur Jagd zu beantworten. Die Schüler waren sehr aufgeschlossen und eine die Jagd wirklich ablehnende Haltung habe ich nicht erlebt.

Um den Schülern zu zeigen, dass die Jagd nicht mit dem Erlegen eines Tieres aufhört, habe ich sie einen Tag später wieder eingeladen, mir beim Zerwirken eines Schmalrehs zu helfen.

Das Schmalreh hatte ich kurz vorher am Montag erlegt. Ein tolle Gelegenheit den Jugendlichen zu zeigen, wo das echte Bio-Fleisch wächst. Die Schlachtertruppe war begeistert und hat auch tatkräftig mitgeholfen das Reh zu zerwirken.