
Reviergang im Herbst
Wir erleben den Wald in einzigartiger Farbenpracht von Rot über Goldgelb im Laubwald bis zum Dunkelgrün der Nadelwälder, die alle vier bis fünf Jahre ihre Nadeln wechseln. Eine Ausnahme bildet die Lärche. Sie verliert jährlich ihre Nadeln.
Von einem guten Mastjahr sprechen Förster und Waldbauern, wenn die Bäume besonders viele Früchte wie Bucheckern und Eicheln tragen. Das bedeutet eine große Chance für zahlreich nachwachsende Bäume (Naturverjüngung). Gleichzeitig bringt ein Mastjahr viel Nahrung für das Wild.
Eine Burg der roten Waldameise zeigt, wie wichtig diese Insekten sind für den Kreislauf der Natur: Die Ameisen ernähren sich von Tier- und Pflanzensäften, Samen, Larven und anderen Kleinstlebewesen, zum Beispiel auch von Schadinsekten. Gleichzeitig lockern sie den Waldboden. Ihre Burg ist aus Nadeln und Holzstückchen zusammengetragen und beherbergt bis zu 800.000 Tiere.
Die Paarungszeit der Hirsche ist jetzt im Herbst. Manchmal hört man in der Ferne das Gegeneinanderschlagen der Geweihe. Als Brunftplatz dient meist dieselbe Lichtung. Dort findet sich das weibliches Rotwild ein. Der Hirsch hat seinen angestammten Platz im Zentrum der Lichtung, den er gegen Rivalen verteidigt (Platzhirsch).
Im Herbst ist Hauptjagdsaison. Deshalb ist das Angebot an frischem Wildbret aus heimischen Revieren bei Jägern, Forstämtern und im Wildhandel besonders groß.