(Quelle: Kauer/DJV)

Deutsches Jagdmuseum feiert 75-jähriges Bestehen

8. Juli 2013 (dpa/djv) Schwerin
DJV-Vizepräsident Dr. Hermann Hallermann gratulierte in München

Mit einem Festakt ist am Sonntag das 75-jährige Bestehen des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums in München gefeiert worden. Das Museum könne einen Beitrag leisten, gerade bei jungen Menschen „wieder die Begeisterung für die Natur zu wecken“, sagte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) bei der Feierstunde im Herkulessaal der Münchner Residenz.

„Denn nur was die Menschen kennen, lernen sie auch schätzen. Und nur was sie schätzen, werden sie auch schützen“, erklärte Brunner. „Und das Erlebte bleibt nun mal eben besser im Kopf, als trockenes Wissen aus den Schulbüchern.“

Dr. Hermann Hallermann, Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes, gratulierte in seinem Grußwort auf der Veranstaltung zu dem gelungenen Konzept für den neuen Dioramenrundgang und betonte die Dringlichkeit, dass Jäger über ihre Arbeit in Feld und Flur informieren. Das Jagd- und Fischereimuseum sei dafür ein eindrückliches Symbol. Als Fördermitglied unterstützt der DJV die Ausstellung jedes Jahr mit knapp 19.500 Euro. Für den jetzt anstehenden Umbau wurden nochmals 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Das Museum in der Münchner Fußgängerzone zieht jährlich etwa 58.000 Besucher an – mit steigender Tendenz, wie der Leiter Manuel Pretzl sagt. Das Museum wird derzeit für knapp 1,3 Millionen Euro nach und nach umgebaut und im Sinne moderner Museumspädagogik neu gestaltet. „Insgesamt soll es weg von der reinen Faktenvermittlung hin zu einer modernen und interaktiven Ausstellung gehen“, sagte Brunner. Der Freistaat Bayern beteilige sich am Umbau mit insgesamt 1,1 Millionen Euro.

Das Museum war 1938 im nördlichen Flügel von Schloss Nymphenburg in München eröffnet worden. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde es geschlossen und erst 1966 in der ehemaligen Augustinerkirche in der Münchner Innenstadt neu eröffnet.

Im Vorfeld der Feierstunde hatte der Ökologische Jagdverein Bayern dem Museum und dessen Stiftungsvorstand vorgeworfen, dass die Wurzeln der Einrichtung in der Nazi-Zeit und die Jagdbegeisterung von Nazi-Größen wie Herrmann Göring nach wie vor verdrängt würden. Das wies Museumsleiter Pretzl zurück: Man stelle sich sehr wohl der Vergangenheit, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Vor vier Jahren sei eine wissenschaftliche Arbeit zur Geschichte des Museums bei einer Historikerin in Auftrag gegeben worden. Das über 300 Seiten starke Werk beschäftigte sich eingehend auch mit der Nazi-Zeit und werde in Kürze als Buch erscheinen.