(Quelle: Kauer/DJV)

"Die Öffentlichkeit muss uns zuhören"

13. September 2021 (DJV/CIC) Berlin/Marseille

CIC, DJV und FACE haben sich auf dem Weltnaturschutzkongress für nachhaltige Jagd eingesetzt. Vertreter aus dem südlichen Afrika kritisieren Bündnis 90/Die Grünen für ihre Verbotspläne. Ein Zusammenschluss betroffener Kommunen bietet wiederholt den Dialog an.

Weltnaturschutzkongress: Vertreter kritisieren Bündnis 90/Die Grünen für Verbotspläne (v.l.n.r. Bupe Banda, Malidadi Langa und Maxi Pia Louis).
Weltnaturschutzkongress: Vertreter kritisieren Bündnis 90/Die Grünen für Verbotspläne (v.l.n.r. Bupe Banda, Malidadi Langa und Maxi Pia Louis). (Quelle: Wunderlich/DJV/CIC)

Nachhaltige, regulierte Jagd als Teil weltweiter Naturschutzstrategien: Europäischer Dachverband der Jäger (FACE), Internationaler Jagdrat (CIC) und Deutscher Jagdverband (DJV) haben sich auf dem vergangenen Weltnaturschutzkongress der Weltnaturschutzunion (IUCN) dafür eingesetzt. Zahlreiche Vertreter aus dem südlichen Afrika unterstützen die Initiative und kritisierten auf der Konferenz, dass Bündnis 90/Die Grünen ein "effektives Ende der Trophäenjagd" fordern. 

Bupe Banda, diplomierte Umweltschützerin aus Sambia sagte: "Große, einflussreiche politische Parteien wie die Grünen sollten vor solchen Entscheidungen zu uns nach Sambia kommen. Wir führen sie gerne zu verschiedenen Gemeinden und zeigen, welchen negativen Einfluss diese auf viele Leben in unseren Kommunen hätten." Im April dieses Jahres hatte sich das "Community Leaders Network" (CLN) in einem Schreiben an die Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen gewandt. Das CLN ist ein Zusammenschluss von über 50 ländlicher Kommunen und Nichtregierungsorganisationen aus dem südlichen Afrika. Der Vorwurf darin: Die Grünen stellten in ihrem Wahlprogramm Tier- über Menschenrechte. Das Recht der Einheimischen auf nachhaltige Nutzung werde mit Füßen getreten.

Maxi Pia Louis, Direktorin der namibischen Gemeindevertretung NACSO und Vorsitzende des CLN sagte: "Wir sind offen für Gespräche mit den Grünen und anderen Parteien. Wir liefern gern Beweise. Die deutsche Öffentlichkeit muss unseren betroffenen Kommunen zuhören." Die IUCN verweist politische Entscheidungsträger in einem Informationsschreiben darauf, dass Importbeschränkungen für Jagdtrophäen nur legitim sind, wenn mindestens gleichwertige Alternativen zu Jagdsystemen bereitstehen. Malidadi Langa, Repräsentant für das CLN aus Malawi: "Unsere Kommunen tragen die Kosten für den Wildtierschutz. Schon alleine deswegen haben sie ein Recht darauf, von Wildtieren als Ressource zu profitieren. Das sieht auch das Nagoya-Protokoll für sie vor."

CIC und DJV haben zur Versachlichung der einseitig geführten Diskussion ein gemeinsames Frage-Antwort-Papier zur Auslandsjagd veröffentlicht.