
DJV kritisiert neue Wolfszahlen
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat aktuelle Zahlen vorgelegt. Demnach sollen nur rund 1.600 Wölfe in Deutschland leben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) geht von deutlich höheren Wolfszahlen aus. Auf Grundlage offizieller Zahlen, Erfahrungswerten und einer durchschnittlichen Rudelgröße von acht Tieren leben in Deutschland mindestens 2.000 Wölfe. Allein in Brandenburg leben mehr Wölfe als in ganz Schweden – das 15-mal größer ist.
Seit mehreren Jahren liegt die Zahl der Nutztierrisse oberhalb von 3.500 getöteten Tieren. Allein im Jahr 2023 haben Wölfe laut DBBW knapp 5.800 Schafe, Ziegen, Kühe und sogar Pferde verletzt oder getötet. "Gerade weil die Politik in den vergangenen Jahren die Sorgen im ländlichen Raum ignoriert hat, sinkt die Akzeptanz für den Wolf zunehmend", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die Rückkehr des Wolfes sei zwar ein Erfolg für den Artenschutz, aber in einer Kulturlandschaft müsse eine konfliktträchtige Art gemanagt werden. Der DJV begrüßt deshalb die geplante Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ausdrücklich.
Bestätigt wurden über die DBBW 219 Rudel, 43 Paare und 14 Einzeltiere. Damit weist die Zahl der Territorien erstmals seit der Rückkehr des Wolfs im Jahr 2000 nur eine leichte Steigerung auf, die Zahl der Rudel stieg um rund 5 Prozent. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen weiterhin im Norden und Osten Deutschlands. Neue Territorien in Süd- und Westdeutschland werden besiedelt, liegen aber weiterhin weit auseinander. Daten der DBBW zeigen zudem, dass seit Jahren die Vernetzung mit benachbarten Wolfspopulationen – insbesondere der Alpenpopulation – kontinuierlich zunimmt.
