(Quelle: Kauer/DJV)

Das größte Wildtiermonitoring der Jägerschaft startet

10. Februar 2023 (DJV) Berlin

Neunte Flächendeckende Erfassung beginnt im Frühjahr 2023. Das Vorkommen von insgesamt 18 Arten wird abgefragt. DJV bittet alle Revierinhaber, mitzumachen.

Neunte Flächendeckende Erfassung startet dieses Frühjahr.
Neunte Flächendeckende Erfassung startet dieses Frühjahr. (Quelle: Grell/DJV)

Wo ist der Goldschakal bereits präsent? Wie steht es um die Gänsepopulationen in Deutschland? Oder welche Neozoen haben sich weiter ausgebreitet? Antworten soll die neunte Flächendeckende Erfassung für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) liefern, die jetzt startet. Hierzu arbeiten die Landesjagdverbände und der Deutsche Jagdverband eng zusammen und bitten alle Revierinhaberinnen und -inhaber, sich zu beteiligen. Im Frühjahr 2023 fragen Wissenschaftler das Vorkommen von insgesamt 18 Arten ab. „WILD ist das größte Monitoringprogramm für Wildtiere in Deutschland. Jägerinnen und Jäger liefern wertvolle Daten für die Jagdpraxis und sind mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit kompetente Partner für Wissenschaft, Politik und Medien", sagte Dr. Carsten Scholz, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt und zuständiges Präsidiumsmitglied für WILD. 

Im Fokus der Erfassung sind unter anderem Rebhuhn, Fasan und Feldhase. In der zurückliegenden Erfassung hat sich bei den Niederwildarten eine leichte Erholung angedeutet. Weiterer Schwerpunkt: die Verbreitung der Neozoen Waschbär, Marderhund, Mink, Nutria und Bisam. WILD-Daten von 2006 bis 2021 zeigen eindrucksvoll, wie schnell sich diese Arten ausbreiten. Zum dritten Mal wird das Vorkommen und Brutvorkommen von Wildgänsen in den Revieren abgefragt. Schließlich sollen auch Daten zu den Großraubsäugern Wildkatze, Luchs, Goldschakal und Wolf ermittelt werden.

Die Erfassungsbögen in den Bundesländern weichen teils voneinander ab. Informationen dazu und den passenden Bogen erhalten Revierinhaberinnen und -inhaber bei Ihrem Landesjagdverband. Die Ansprechpartner gibt es im Internet: https://www.jagdverband.de/forschung-aufklaerung/wild-monitoring. Über die Seite portal.jagdverband.de können Revierinhaber ihre Monitoringergebnisse in Kürze auch online erfassen. Hinterlegt ist je nach Bundesland der WILD-Standardbogen oder der Link zur ländereigenen Eingabemaske. In einigen Fällen ist lediglich der Kontakt zum Länderbetreuer verfügbar. Nutzer von Revierwelt können auch direkt über die Website oder Revierwelt-App teilnehmen.

Im Rahmen von WILD gibt es seit 2006 die Flächendeckende Erfassung. Deutschlandweit schätzen Revierinhaberinnen und Revierinhaber alle zwei Jahre das Vorkommen verschiedener Arten in ihrem Revier ein. Die abgefragten Arten wechseln mit jeder Flächendeckenden Erfassung. Der aktuelle Erfassungsbogen (Muster) ist je nach Bundesland per Papier oder digital ausfüllbar. Achtung: Einzelne Bundesländer haben erweiterte Erfassungsbögen. Weitere Informationen dazu gibt es beim jeweils zuständigen Landesjagdverband. 

Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ist ein bundesweites Monitoring-Programm zum Vorkommen sowie zur Populationsdichte und -entwicklung von Wildtieren. Es stellt seit 2001 einen dauerhaften Baustein der ökologischen Umweltbeobachtung dar. Wichtigstes Ziel ist die Dokumentation von Wildtierpopulationen, um daraus Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wildtieren zu entwickeln. Revierinhaberinnen und -inhaber erfassen Daten ehrenamtlich, Wissenschaftler werten sie anschließend aus. Die Ergebnisse werden im WILD-Jahresbericht veröffentlicht. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: WILD-Monitoring und WILD-Jahresberichte.