(Quelle: Kauer/DJV)

Im Märzen der Bauer…

20. März 2014 (nlf) Berlin/Hamburg

Wildpflanzen zur Biogasgewinnung erleichtern Jungwild das Überleben

_So kann Feldbau auch aussehen: Wildpflanzen für mehr Biodiversität im Feld.
So kann Feldbau auch aussehen: Wildpflanzen für mehr Biodiversität im Feld. (Quelle: Börner/DJV)

„Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.“ Dieser März zeigt sich nicht nur den Bauern von seiner allerbesten Seite: Die Temperaturen sind fast sommerlich und an den immer länger werdenden Abenden riecht es bereits nach Frühling. Die ersten Zugvögel sind schon seit Wochen aus ihren Winterquartieren zurück, die Igel erwachen aus ihrem Winterschlaf und die ersten Junghasen sind geboren. Doch so schön der März auch ist: Für das Jungwild sind die kommenden Wochen die gefährlichsten des ganzen Jahres.

„Gerade jetzt im Frühling sind Jungtiere und Gelege in der kahlen Landschaft ein leichtes Opfer für Beutegreifer und Nesträuber“, sagt Joachim Wadsack vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur. „Vielen Bodenbrütern und jungen Feldhasen fehlt es an Deckung zum Schutz vor ihren Feinden“ erklärt Wadsack. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert daher einen vermehrten Anbau von heimischen Wildpflanzen zur Biogasgewinnung. Denn im Gegensatz zu Mais kann man Wildpflanzenmischungen mehrere Jahre nutzen und sie müssen nicht in jedem Frühjahr neu angesät werden. Nach der sommerlichen Ernte wachsen Wildpflanzen bis zum Winter etwa kniehoch. Der Aufwuchs bietet im darauffolgenden Frühjahr ausreichend Nahrung und Deckung und damit optimale Bedingungen für die Aufzucht von Jungtieren in der ansonsten kahlen Frühlingslandschaft.

„Er setz seine Felder und Wiesen instand. Er pflüget den Boden, er egget und sät, und rührt seine Hände frühmorgens und spät.“

Und die mehrjährigen Wildpflanzenmischungen haben noch einen weiteren Vorteil: Da im Märzen der Bauer seine Wildpflanzenmischungen höchstens einmal düngen muss, fallen ihm keine jungen Feldhasen mehr zum Opfer. Im Gegensatz dazu werden viele junge Hasen beim Pflügen, grubbern oder einsäen von Maisflächen von den landwirtschaftlichen Maschinen zerquetscht. Und nicht zuletzt bedeuten mehrjährige Wildpflanzenmischungen für den Bauern auch einen geringeren Zeit- und Betriebsmitteleinsatz.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 24 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.

Kontakt:
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen Wildtier Stiftung (Tel. 040/ 7 33 39-18 78; K.Drenckhahn@DeWiSt.de), dem Deutschen Jagdverband e. V. (Tel. 030/ 2 09 13 94-24; T.Moehring@Jagdverband.de) und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) (Tel. 05606/ 53 46 09; Joachim.Wadsack@t-online.de).

Weitere Informationen zum Projekt unter www.Lebensraum-Feldflur.de