(Quelle: Kauer/DJV)

Verbände für aktives Bestandsmanagement beim Wolf

22. August 2023 (DJV/DBV) Berlin

Bund muss für Länder Rechtsrahmen für Bestandsregulierung beim Wolf schaffen. Rukwied und Dammann-Tamke appellieren an Ministerpräsident Weil und Bundesministerin Lemke.

Guter Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland ist erreicht.
Guter Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland ist erreicht. (Quelle: Rolfes/DJV)

Im Vorfeld eines Gesprächs des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und des Umweltministers Christian Meyer mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Mittwoch in Berlin drängen der Deutschen Bauernverband und der Deutsche Jagdverband auf ein effektives Bestandsmanagement des Wolfes in Deutschland.

Dazu erklärt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied: „Der gute Erhaltungszustand beim Wolf ist in Deutschland erreicht und muss jetzt auch offiziell festgestellt werden. Wie auch in anderen Ländern bereits praktiziert, bedarf es eines aktiven Bestandsmanagements. Wenn die Politik das Thema nicht konsequent angeht, wird die Weidehaltung in Deutschland – von der Küste bis zur Alm – verschwinden. Grasende Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde im Landschaftsbild wären Vergangenheit. Der Bund muss endlich den rechtlichen Rahmen schaffen, wie es im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition vorgesehen ist. Es bedarf sowohl eines schnelleren und effizienteren Abschusses von Wölfen, die wiederholt Weidetiere reißen, als auch eines verlässlichen Verfahrens zur Regulierung des Wolfsbestandes.“

Der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, erklärt: „Stephan Weil hat die Brisanz dieses Themas erkannt. Sein Engagement ist glaubhaft. Ich vermisse allerdings ähnlich klare Aussagen der Bundestagsabgeordneten, insbesondere aus Niedersachen. Ich erwarte im Rahmen der Beschlusslage der kommenden Ministerpräsidenten-Konferenz mehr als Prüfaufträge. Die Menschen im ländlichen Raum erwarten, dass die Regelungen im Koalitionsvertrag der Ampel umgesetzt werden. Alles andere führt zu weiterer Politikverdrossenheit und Stärkung der politischen Ränder."