(Quelle: Kauer/DJV)

Wildschweinjagd im Friseursalon

30. Januar 2017 (dpa) Berlin/Düsseldorf

Waldtiere lassen sich immer häufiger in Deutschlands Großstädten blicken, denn sie finden hier oft bequemer Nahrung. Was bei Elstern ein Ärgernis sein mag, wird bei Wildschweinen zur großen Gefahr.

Wildschweine in der Stadt
Wildschweine in der Stadt (Quelle: Kapuhs/DJV)

Polizisten haben in Berlin und im westfälischen Siegen Wildschweine gejagt, die sich zu weit in die Stadt hineingetraut hatten. In der Hauptstadt hatte ein wildgewordenes Tier mehrere Menschen angegriffen. Laut Polizei wurde bei dem Vorfall im Stadtteil Wedding eine Frau durch den Keiler am Oberschenkel verletzt, zwei Männer erlitten leichte Blessuren. Das aggressive Tier war mit seiner Rotte am Samstagnachmittag aufgetaucht. Der Keiler entfernte sich von der Gruppe und geriet offensichtlich in Panik. Um weitere Angriffe zu verhindern, wurde der Keiler in einem Park getötet. Der Rest der Rotte sei da bereits wieder weg gewesen. Laut Medienberichten gab die Polizei 18 Schüsse ab. Ein Polizeisprecher wollte dies am Sonntag nicht bestätigen.

Auch in Siegen (Nordrhein-Westfalen) machte ein freilaufendes Wildschwein am Samstag in Siegen die Innenstadt unsicher. Das Tier habe eine stark belebte Straße voller Autos und Fußgänger überquert, teilte die Polizei mit. Ein Streifenwagen verfolgte das Tier, das dann durch die gläserne Eingangstür eines Friseursalons sprang. In dem leeren, bereits geschlossenen Laden versteckte sich das Wildschwein in den hinteren Räumen. Zur Sicherheit verbarrikadierte die Polizei das Geschäft mit einem Streifenwagen. Da die Gefahr bestand, dass das verletzte Tier bei der Flucht Menschen verletzen könnte, erlegte ein Jäger das Wildschwein in dem Friseursalon.