
Iltis oder Waldiltis (Mustela putorius)
Kennzeichen
- Typisch ist das Gesicht mit der “Maske”: weiße Streifen über Augen und Wangen, weiße Schnauzenspitze.
- flacher Kopf mit Maske (weiß mit dunkler Augenbinde), abgerundete hellgesäumte Ohren
- Fell: dunkelbraun mit gelblich oder fast weißer, durchschimmernder Unterwolle, auf der Bauchseite, Kehle und Fußballen (Branten) dunkler bis fast schwarz
- Männchen (Rüde): 40 bis 50 cm, 800 bis 1500 g
- Weibchen (Fähe): 33 bis 41 Zentimeter groß , 600 bis 900 Gramm schwer;
- Rüde deutlich stärker als Fähe
- Fell im Sommer und Winter gleich gefärbt, im Winter dichter
- Rute ist kürzer und weniger buschig als z.B. die des Baummarders
- Hebt beim Laufen den Rücken immer leicht an, als ob er einen Buckel hätte.
- Am Anus (Waidloch) sitzen zwei Stinkdrüsen (Analdrüsen) mit übel riechendem Sekret, die er bei Erregung und zur Feinabwehr entleert.
Verbreitung und Stellung im zoologischen System
- ganz Europa bis Südskandinavien und in Nordasien
- fehlt in Irland und auf einigen Mittelmeerinseln
- gehört zur Gattung der Wiesel (Mustela), Familie der Marder (Mustelidae), Ordnung der Raubtiere (Carnivora)
Vorkommen des Iltis in Deutschland
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Lebensraum
- lebt bevorzugt an offenen Waldrändern mit genügend Deckungsmöglichkeiten, auch in Nähe menschlicher Siedlungen
- liebt die Nähe von Wasser
Nahrung
- stöbernder Jäger mit sogenannten „Pirschpfaden“, die er nach Nahrung absucht
- Sommer: vor allem Mäuse und Amphibien wie Kröten
- auch Hamster, Kaninchen, Lurche, Fische, Frösche, Reptilien
- bei Gelegenheit Eier und Jungwild von Hase, Fasan, Rebhuhn
- selten Insekten, Obst und Aas
- Legt Vorratskammern für Notzeiten an („Krötendepots“).
Sinnesleistung und Lautäußerung
- Hört und riecht sehr gut, sieht nur schwach. Keckern (Wohlbefinden), Zischen, schriller Schrecklaut, Schreie (Ranz)
- hat ein gutes Gedächntis und Lernvermögen
- Bis zur 5. Woche geben die Jungiltisse feine zwitschernde und pfeifende Töne, das Nestgezwitscher, von sich.
Fortpflanzung
- der Rüde legt auf der Suche nach Paarungspartnerinnen weite Strecken zurück.
- Paarung dauert oft über eine Stunde, Rüde beißt sich im Nacken der Fähe fest (Nackenbiss)
- Paarungszeit (Ranz): März, kann bis Anfang Juni dauern
- Tragzeit: 41 bis 43 Tage
- Meistens 4 bis 8 Junge pro Wurf.
- Junge dünn weiß behaart, werden in sicheren Verstecken geworfen ( z.B. Kaninchenbaue)
- Rüde kümmert sich nicht um den Nachwuchs.
- Jungtiere ca. 4 Wochen lang blind, werden etwa 5 Wochen lang gesäugt.
- Nehmen ab der 4. Woche feste Nahrung zu sich.
- Nach 3 Monaten sind die Jungtiere selbständig, mit 5 Monaten ausgewachsen.
- bereits ab dem 9. Monat geschlechtsreif
- Familie (Geheck) bleibt bis zum Spätherbst zusammen.
Lebensweise und Lebenserwartung
- Einzelgängerische Lebensart; fast ausschließlich nachtaktiv
- Versteckt sich tagsüber in Reisig-, Stein-, Stroh-, Holzhaufen und in Kaninchenbauen.
- Zieht im Winter auch (wie die Hauptbeute) in Scheunen, Ställe und alte Gemäuer.
- Hält in seinem Revier feste Wege ein („Pirschpfade“).
- Jagt mit Vorliebe an Teichen, Bächen und Flussläufen.
- guter Schwimmer und Taucher, schlechter Kletterer
- Alter in freier Natur bis zu 5-7 Jahre, 70 bis 90 % der Iltisse werden jedoch nicht älter als ein Jahr.
- Kann in Gefangenschaft 12 bis 14 Jahre alt werden.
Gefahren
- Feinde sind Adler, Uhu, Fuchs, neuerdings auch Mink, Hunde und Katzen
- Krankheiten: Staupe
- Bestandsrückgang vor allem durch Zerstörung des Lebensraumes Feuchtgebiet, Amphibienrückgang, Verkehrsunfälle.
Der Iltis im Bundesjagdrecht
- Jagdzeit: 1. August - 28. Februar
Quellen
- Niethammer, J.; Krapp, F. (1993): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 5: Raubsäuger – Carnivora, Teil II: Mustelidae 2, Viverridae, Herpestidae, Felidae Aula Verlag Wiesbaden.