Die Myxomatose ist bekannt dafür, Wildkaninchen zu befallen – mit hoher Sterblichkeit. Jetzt gibt es in Deutschland eine neue Variante des Myxomavirus, an der Feldhasen erkranken können. Seit August 2024 treten vermehrt Fälle auf, bisher beschränkt auf Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage, 80 Prozent der Tiere sterben.
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) rechnet mit einer schnellen Ausbreitung in andere Bundesländer. Vor allem im Sommer ist ein Anstieg der Fälle wahrscheinlich, da Stechinsekten dann aktiv sind. Um die Ausbreitung der Myxomatose möglichst einzudämmen, bittet der DJV Jägerinnen und Jäger, kranke Feldhasen zu entnehmen und bei Fallwild aufmerksam zu sein. Verdächtige tote Tiere sollten an das zuständige Landesamt gemeldet werden.
Bereits seit Anfang 2020 grassiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland; über 7.300 Fälle bei Wildschweinen sind inzwischen erfasst. Aufgetreten ist das Virus zuerst in Brandenburg, danach in Sachsen, später in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Rheinland-Pfalz und zuletzt Baden-Württemberg. In den ersten beiden Ländern stagnieren die Zahlen, während Hessen zwischen Juni 2024 und April 2025 bereits 1.600 Fälle zählt.
Entscheidend für die Eindämmung der Tierseuche ist es, Kadaver schnell zu entdecken und zu beproben. Drohnen mit Wärmebildkameras sind besonders effektiv für die Suche, insbesondere in schwer zugänglichen Arealen wie Schilfgürteln. Der DJV hat nach den ASP-Ausbrüchen in Hessen für die Kadaversuche eine bundesweit uneingeschränkte Freigabe für die Drohnen gefordert, die ursprünglich für die Jungwildrettung finanziell gefördert wurden. Diese Ausnahmeregelung gilt seit Mitte Juli 2024.