Deutscher Jagdverband Verbandsbericht 2013/14 - page 76

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äger investieren jährlich große Summen inWild-
warnreflektoren oder Duftzäune, um Wildtiere
vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Die Er-
folge: Von mangelhaft bis sehr gut reichen die Er-
fahrungsberichte. Im Herbst 2013 luden ADAC und
DJV zur Fachveranstaltung „Sicherheit für Mensch
und Tier“ in die Münchener ADAC-Zentrale. Dort
diskutierten mehr als 100 Teilnehmer Fragen der
Wildunfallprävention. Die Veranstalter präsentierten
Zwischenergebnisse einer wissenschaftlichen Lang-
zeitstudie über die Auswirkungen von blauen Re-
flektoren und Duftzäunen. Das Ergebnis: Um bis
zu 80 Prozent konntenWildunfälle auf den 25 Test-
strecken reduziert werden. Aber: Ein Muster ist
noch nicht erkennbar, denn in einigen Fällen lag die
Reduzierungsrate lediglich unter 10 Prozent. Deshalb
sollen 2014 und 2015 weitere Faktoren untersucht
werden, um den Einsatz von Wildwarnreflektor
und Duftzaun zu optimieren. Die Studie läuft seit
Waswirktwirklichgegen
Wildunfälle?
Forschungsprojekt: ADACundDJV ziehen
Zwischenbilanz
2011 und wird von insgesamt neun Partnern getra-
gen. Die Verbände erhoffen sich am Ende des For-
schungsprojekts einen Praxisleitfaden, der hilft,
Straßen fürMensch und Tier sicherer zumachen.
Als weitere Schwerpunkte der Veranstaltung
„Sicherheit für Mensch und Tier“ standen die Er-
fahrungen einiger Landesjagdverbände mit Maß-
nahmen vor Ort sowie das BundesprogrammWie-
dervernetzung auf dem Programm. Letzteres
verdeutlichte noch einmal, dass Naturschutz und
Verkehrssicherheit Hand in Hand gehen. Der Stra-
ßenverkehr ist für die Mobilität in unserem Land
genauso unverzichtbar, wie es barrierefreie Wan-
derrouten für den Erhalt der Artenvielfalt sind.
Jedes Jahr kollidieren in Deutschland mehr als
200.000 Rehe, Hirsche und Wildschweine mit
Fahrzeugen. Dabei werden regelmäßig Menschen
verletzt. Immer wieder kommt es auch zu Todes-
fällen.
n
Referenten für Wildunfallvermeidung und Biotopvernetzung: Christian Trothe (Institut für Wildbiologie
GöttingenundDresdene.V.), Prof. Dr. Dr. SvenHerzog (TechnischeUniversitätDresden),MartinStrein (Forst-
liche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg), Dr. Björn Schulz (Stiftung Naturschutz Schles-
wig-Holstein), Alfred Walter (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit),
Ludger Igel (LandesbetriebStraßenbauNRW).
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