Blei minimieren – aber bitte praxisnah

Ein europaweites, generelles Bleiverbot in und um Feuchtgebiete gilt. Der DJV kritisiert zahlreiche rechtliche Unsicherheiten, fehlende Praxistauglichkeit und fordert finanzielle Unterstützung von der Politik für Schießstände. Eine Videoreihe gibt Praxistipps für den Einsatz bleifreier Schrote.

Blei hat negative Auswirkungen auf die Umwelt. Immer wieder wird es im Magen von Vögeln gefunden, die daran verenden können. Die Minimierung des Bleieintrags durch Jagdmunition nach dem jeweiligen Stand der Technik bei gleichzeitiger Maximierung der Tötungswirkung ist daher sinnvoll. Dazu bekennt sich der DJV. Ein generelles Bleiverbot wäre allerdings mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Der Verband fordert deshalb einen wissensbasierten und praxisorientierten Weg. Dazu gehören beispielsweise allgemeine Richtlinien zu Wirksamkeit und Einsatzentfernung von Bleischroten sowie ausreichend Übungsmöglichkeiten.

Feuchtgebiete: nur noch bleifreie Schrote sind zugelassen

Politik muss Umstieg finanziell fördern

Derzeit hat nur etwa die Hälfte der Jägerschaft die Möglichkeit, mit bleifreien Schroten auf Schießständen zu üben. Für eine tierschutzgerechte Jagd müssen auf absehbare Zeit alle Schießstätten in Deutschland dafür zugelassen sein. Das verursacht erhebliche bauliche und sicherheitstechnische Umrüstungsmaßnahmen und damit hohe Kosten. Der DJV fordert deshalb von der Politik eine finanzielle Förderung.

Umrüstung von Schießständen ist teuer

DJV-Videoreihe für bleifreien Schrotschuss

Seit dem 16. Februar 2023 ist es per Gesetz europaweit verboten, in Feuchtgebieten und im Umkreis von 100 Metern bleihaltige Schrotmunition zu verschießen oder mitzuführen. Der DJV kritisiert eine fehlende Praxistauglichkeit und zahlreiche rechtliche Unsicherheiten. Unabhängig davon ergeben sich für Jägerinnen und Jäger daraus Fragen, etwa: Ist meine Flinte für den bleifreien Schrotschuss geeignet? Welche Streuung und Deckung haben alternative Schrote auf unterschiedliche Entfernungen? Die 6-teilige DJV-Videoreihe „Bleifrei-Tutorials“ liefert viele Informationen, Expertentipps und Beispiele für die Jagdpraxis

Finanzielle Unterstützung für Umbau der Schießstätten notwendig

ZENTRALE DJV-FORDERUNGEN FÜR DEN UMSTIEG AUF BLEIFREIE SCHROTE

  • Politik muss Umrüstung der rund 350 Wurfscheibenstände finanziell fördern. Gesamtkosten: bis zu 700 Millionen Euro
  • Ausnahmegenehmigung schaffen für Altwaffen nach Stand der Technik, die mit bleifreien Schroten nicht jagdlich nutzbar sind
  • Wirksamkeitskriterien wissenschaftlich aufbereiten.
    Ziel: Einsatzempfehlungen für die Jagdpraxis

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