Deutscher Jagdverband Jagdhundebroschüre - page 42

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DieApportierhunde
(Retriever)
LeiseSpezialisten fürdieArbeitnachdem
SchussvorallemaufHaar-undFederwild.
Die Retriever sind die einzigen hängeohri-
gen Jagdhunde, die nicht von der Kelten-
bracke abstammen. Das erklärt auch ihre
fast immer auf Fährte und Spur stumme
Arbeitsweise. Urahn aller heutigen Retrie-
verrassenwar der als Schwimmer und Ap-
porteur legendäre „St. JohnsHund“ausNeu-
fundland. Er war um einiges kleiner als der
uns heute bekannte Neufundländer. Dem
„Ur“-Labrador verdanken die heutigen Re-
triever auch die Schwimmhäute zwischen
den Zehen. Um dieWende vom 18. zum 19.
Jahrhundert kamen diese „St. JohnsHunde“
nach England. Durch Kreuzung mit ande-
ren, auch jagdfremden Rassen entstand die
Vielfalt der heute bekannten Retrieverras-
sen. Der Labrador Retriever hat in jüngerer
Zeit einenwahren Siegeszug innerhalb und
außerhalb der Jagd angetreten. Das ver-
dankt er seiner Familienverträglichkeit und
seiner jagdlichen Führigkeit. Ihn zeichnen
besonders seine ausgezeichnete Nase, sei-
ne Wasserfreude und der sogenannte „will
to please“, der Wunsch seinem Hundefüh-
rer zu gefallen, aus. Gleiches gilt auch für
den Golden Retriever, der dem „Labi“ in
der Beliebtheitsskala dicht folgt. Die Re-
triever sind Apportierspezialisten, die vor
allem für die Arbeit nach dem Schuss ge-
züchtet wurden. Wegen des meist fehlen-
den Lauts auf Fährte und Spur und der oft
mangelndenWildschärfe sind siekeineuni-
versell einsetzbaren Jagdhunde. Das sollte
der Jäger bedenken, der sich für einen Re-
triever als Jagdhelfer interessiert. Der Flat
Coated, der Curly Coated, der Chesapeake
Bay und der Nova Scotia Duck Tolling Re-
triever spielen allesamt in der deutschen
Jagd eine eher geringe Rolle. Man erlebt sie
daher auch nur selten auf Prüfungen.
DIEAPPORTIERHUNDE
Labrador Retriever
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48
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