Deutscher Jagdverband Verbandsbericht 2015/16 - page 9

„[…]Deniseerzähltemir von
einer Falknertagung bei
Mannheim, die siemit ihrer
Kamerabegleitenwollte. Ich
kippte fast vom Stuhl vor
Freude: Die Falknerei fas-
zinierte mich schon immer.
Wenn irgendwo Bussarde
oder Falken kreisen und ich
ihre Rufe höre, könnte ich
stundenlang in die Luft bli-
cken. Dieses Mal sollte es
eine richtige Jagd mit Ha-
bicht, Adler, FalkeundweiterenGreifvögelnwerden.
An meinem 29. Geburtstag traf ich mich morgens mit meiner
Schwester undder Familie.Wirwarenvoller Vorfreude.Wir sollten
mit einer ‚Adlergruppe‘ mit. Die Aufregung stieg ins Unermess-
liche. Dashatte selbstmeineSchwester nochnicht gesehen.
Am Treffpunkt angekommen, ging es nach einer herzlichen Be-
grüßung in das eigentliche Jagdrevier. Die Heckklappen gingen
auf, und die Falkner holten ihre Adler und Hunde aus den Trans-
portboxen. Ich bekammeinen Mund nicht mehr zu, als ich dann
einen halben Meter neben dem ‚König der Lüfte‘ stand – was
für ein Anblick! Drei Adler bildeten unsere Gruppe, darunter
die mit 29 Jahren wahrscheinlich ‚dienstälteste‘ deutsche Adler-
dame – Nancy. Sie saß seelenruhig auf dem Arm ihres Falkners
TommiMayer.
Nach einer kurzen Besprechung über das Jagdgebiet und der Auf-
stellung als Treiber ging es los. Man merkte den Vögeln an, dass
sie genau wussten, was nun kommen würde. Schon nach einer
halben Stunde schoss der erste Feldhase wie aus dem Nichts
über das Feld. Ich hörte den lauten Ruf ‚Adler frei!‘ und der ers-
te Greifvogel war in der Luft. Ich bekam Gänsehaut bei diesem
Anblick. Kraftvoll und entschlossen stieß sich das Tier vom Arm
des Falkners ab und nahm seelenruhig Kurs auf den flüchtenden
Hasen. Jeder der Anwesenden schiendenAtemanzuhalten. […]“
Kristin trifft AdlerNancy.
GEMEINSAM JAGDERLEBEN
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