(Quelle: Kauer/DJV)

Fotos erlegter Wildtiere treffen auf Unverständnis

14. Juni 2019 (DJV/CIC) Berlin

Ob erlegtes Reh oder aktuell eine Giraffe: Fotos von getöteten Wildtieren sorgen in sozialen Medien für Kritik an der Jagd. CIC und DJV fordern mehr Sensibilität der Jäger im Netz.

Aktuell entbrennt in den sozialen Medien eine heftige Diskussion um das Bild der bekannten US-Jägerin Tess Talley.
Aktuell entbrennt in den sozialen Medien eine heftige Diskussion um das Bild der bekannten US-Jägerin Tess Talley. (Quelle: Screenshot Twitter @africlandpost/DJV)

Aktuell entbrennt in den sozialen Medien eine heftige Diskussion um das Bild der bekannten US-Jägerin Tess Talley, die in Siegerpose vor einer erlegten Giraffe steht. Das Bild stammt aus dem Jahr 2017 und wird nun von den Medien verwendet, da sich die Jägerin in einer US-Talkshow zu den Hintergründen der Jagd geäußert hat. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) appellieren an Jäger im In- und Ausland zu mehr Umsicht im Umgang mit Fotos im Internet und insbesondere in den sozialen Medien. „Es geht nicht darum, uns zu verstecken, sondern auch in Fotos Sensibilität und Respekt gegenüber nichtjagenden Mitmenschen zu zeigen. Wir wollen keine Zensur, aber wir brauchen den Dialog, wie wir die Jagd in der Öffentlichkeit künftig darstellen wollen. Da spielt es prinzipiell keine Rolle, ob es um das Foto einer erlegten afrikanischen Antilope oder eines heimischen Rehbocks geht“, so DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald.

„Bilder wie das von Tess Talley mit ihrer Giraffe stoßen auf öffentliches Unverständnis, weil sie weder darstellen noch erklären,

welchen positiven Beitrag die Jagd zum Einkommen vor Ort, im Kampf gegen die Wilderei oder für die Lösung von Mensch-Wildtier-Konflikten leistet", so Stephan Wunderlich, Auslandjagdbeauftragter von DJV und CIC in Deutschland. Jagdfotos würden zudem von Jagdgegnern bewusst aus dem Kontext gerissen um die Jagd in Misskredit zu bringen. Der namibische Berufsjägerverband (NAPHA) hat reagiert und zusammen mit der Regierung Empfehlungen entwickelt. „Wenn die Jagd der Nahrungsversorgung von Angestellten oder lokalen Gemeinden dient, dann ist das ohne viel Aufwand fotografisch darstellbar. Und es ist allemal besser, als nur das Bild eines erlegten Tieres zu zeigen“, so Danene van der Westhuyzen, NAPHA-Präsidentin.

"Vom Erlegerfoto zur Schlagzeile“ war der Titel einer Podiumsdiskussion anlässlich der Jahreshauptversammlung des Deutschen Jagdverbands (DJV) vergangene Woche. Abzurufen ist die Diskussion hier. Unter dem Titel „Waidgerechtigkeit 2.0“ hat der DJV einen Verhaltenskodex veröffentlicht, der Jäger im Umgang mit den sozialen Medien sensibilisieren soll. Als Grundsatz für Film und Bild im Internet gilt die Frage: Würde man die Aufnahmen einer Freundin oder einem Freund ohne jagdlichen Hintergrund zeigen? Ist die Antwort "nicht unbedingt", sind die sozialen Medien kein Ort dafür.

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