(Quelle: Kauer/DJV)

Leuchtturmprojekt mit Auszeichnung

"Holsteiner Lebensraumkorridore" wird Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das Projekt “Holsteiner Lebensraumkorridore” ist mit dem Titel „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ geehrt worden. Den Preis hat Ulf Kämpfer, Staatsekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, und ländliche Räume vergangenen Donnerstag an den Projektleiter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Dr. Björn Schulz, und weitere Projektpartner überreicht. Die Auszeichnung erhalten Projekte, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzten.

Die Holsteiner Lebensraumkorridore sind ein Leuchtturmprojekt für das "Bundesprogramm Wiedervernetzung“. Bundesweit erstmalig wurde die Vernetzung wertvoller Lebensräume um eine bestehende Grünbrücke in der deutschen Kulturlandschaft geschaffen. Mit der Holztrophäe in Form eines Baumes würdigt die UN-Dekade das Engagement der Stiftung Naturschutz als Projektträgerin und ihre Projektpartner. Stiftung und Schleswig-Holsteinische Landesforsten, Deutscher Jagdverband e.V., Wildpark Eekholt, Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr sowie das Institut für Natur- und Ressourcenschutz der Universität Kiel setzten seit 2010 Naturschutzmaßnahmen um. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von vielen Partnern vor Ort aus Landwirtschaft, Landes- und Kreisämtern, Gemeinden, Vereinen, Schulen sowie Kindertagesstätten.

Diese dienen der großräumigen Wiedervernetzung von Naturschutzflächen über die Grünbrücke bei Negernbötel zur Querung der A21. Autobahnen und Bundesstraßen trennen Lebensräume und stellen für Tiere und Pflanzen oft unüberwindbare Barrieren dar. Von der auf durchgängige Gehölzstrukturen angewiesenen Haselmaus über wanderndes Rotwild und auf Tümpel angewiesene Kreuzkröte bis hin zur Wärme liebenden Kreuzotter: Wald-, Heide- und Offenlandarten haben wirksame Wanderwege aus Trittsteinbiotopen bekommen. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.

Ausführliche Informationen zum Projekt “Holsteiner Lebensraumkorridore” finden Sie auf www.lebensraumkorridore.de

Informationen zum Wettbewerb

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an.

Der Begriff „biologische Vielfalt“ bezeichnet das gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde. Damit sind die Vielzahl aller Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten gemeint. Aber auch ihre verschiedenen Lebensräume und die komplexen ökologischen Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten. Damit schwindet auch für uns Menschen die wertvolle Lebensgrundlage. Das Anliegen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es daher, mehr Menschen für die Natur zu begeistern und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu motivieren. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte kann dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.

Seit Juni 2012 werden wöchentlich beispielhafte Projekte zur UN-Dekade Biologische Vielfalt vorgestellt. Neue Projekte sind eingeladen, sich noch bis zum Ende der Dekade im Jahr 2020 zu bewerben. Jeder, der sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt durch Forschungs-, Bildungs- oder Naturschutzmaßnahmen einsetzt, kann seine Bewerbung online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de einreichen.

Die Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt hat seit Oktober 2011 seinen Sitz am Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück.