(Quelle: Kauer/DJV)

"Wir wollen gesunde Tiere und gesunde Lebensmittel"

9. September 2016 (dpa/sa) Berlin/Stendal

Amtstierärzte sorgen für die Gesundheit von Mensch und Tier. Die Bilanz ihrer Untersuchungen zeigt: Wildtiere bergen große Risiken.

Er ist putzig und Überträger gefährlicher Krankheiten - der Waschbär.
Er ist putzig und Überträger gefährlicher Krankheiten - der Waschbär. (Quelle: Rolfes/DJV)

Veterinäre haben in Fleisch aus den Schlachthöfen in Sachsen-Anhalt kaum unzulässige Substanzen gefunden - Wildtiere bergen aus ihrer Sicht aber durchaus Risiken. Von insgesamt rund 700.000 Untersuchungen im vergangenen Jahr hätten 30.000 tierische Proben von Erzeugern und Schlachthöfen gestammt, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz am Donnerstag in Stendal mit. Davon seien sieben auffällig gewesen, weil sie etwa zu viel Kupfer enthielten. In fünf Fällen stellte das Amt unzulässig hohe Antibiotikarückstände fest.

Die Veterinäre untersuchten auch Wildtiere auf übertragbare Krankheiten. Dabei stellten sie fest, dass jeder dritte Waschbär den für Menschen gefährlichen Waschbärspulwurm in sich trug. Da der Waschbär sich sehr oft in der Nähe menschlicher Siedlungen aufhält, sieht der Leiter des Fachbereichs Veterinärmedizin, Wolfgang Gaede, durchaus Grund zur Besorgnis. Der Schädling könne zu Organausfall, Erblindung oder gar zum Tod führen. In erster Linie seien Jäger bedroht, aber auch Kinder, die in Sandkästen mit Waschbärkot spielten.

Hepatitis E bei Schwarzwild

In jedem dritten toten Fuchs fanden die Tierärzte den gefürchteten Fuchsbandwurm. Risiken einer Übertragung auf den Menschen sieht der Bereichsleiter vor allem durch Hunde, die durch den Wald streifen und den Bandwurm so aufnehmen. Bei Schwarzwild wurde in jedem vierten Fall Hepatitis E festgestellt. Vier Tiere trugen den Dunckerschen Muskelegel in sich.

Das Landesamt für Verbraucherschutz überwacht auch Tierbestände. So machte die amerikanische Faulbrut 2015 sieben Imkern zu schaffen, wie die Veterinäre weiter mitteilten. Im schlimmsten Fall muss bei Auftreten der Krankheit das ganze Bienenvolk getötet werden.

Die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration, Petra Grimm-Benne (SPD) betonte bei der Vorstellung des Jahresberichts, die Verbraucherschützer verfolgten ein gemeinsames Ziel: «Wir wollen gesunde Tiere und gesunde Lebensmittel.»

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