(Quelle: Kauer/DJV)

Tiere sind kein Spielzeug!

11. Dezember 2014 (ljv sh) Flintbeck

Des einen Freud, des anderen Leid: Tierische Weihnachtsgeschenke bringen Kinderaugen zum Leuchten. Doch nicht immer hält die Freude über das neue Familienmitglied lange an - und Hund, Katze und Kaninchen landen nach den Feiertagen im Tierheim oder auf der Straße. 

Haustiere, wie Hunde, stehen häufig auf dem Wunschzettel
Haustiere, wie Hunde, stehen häufig auf dem Wunschzettel (Quelle: moorhunde.de/DJV)

Alle Jahre wieder stehen Haustiere in der Weihnachtszeit bei vielen Kindern ganz oben auf dem Wunschzettel. Laut einer Studie wünschen sich rund 12 Prozent aller Nicht-Tierhalter in Deutschland ein Heimtier, die meisten von ihnen hätten gerne einen Hund (60 Prozent) oder eine Katze (28 Prozent). Die Anschaffung eines Tieres sollte jedoch gut überlegt sein, denn sie bringt eine große Verantwortung mit sich. Ein Haustier, gleich ob Kaninchen, Katze oder Hund, beansprucht zudem Zeit und verursacht nicht unerhebliche Kosten. So rechnen Ratgeber für Haustierhaltung bei der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Hundes von 15 Jahren mit Kosten in Höhe von ca. 10.000 Euro für Futter, Behandlungen und Versorgung. Nicht selten werden viele Vierbeiner deshalb nach Weihnachten im Heim abgegeben oder ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund richten viele Tierheime ab Mitte Dezember einen Vermittlungsstopp ein, das heißt es werden keine Tiere herausgegeben. Sie wollen damit voreiligen Entscheidungen und Spontankäufen entgegenwirken.

Tiere sind keine Handelsware

Wer ein Haustier halten möchte, der sollte sich im Vorfeld gründlich über dessen Verhaltensweisen und Bedürfnisse sowie die speziellen Anforderungen an eine artgerechte Haltung informieren - und sich zudem vergewissern, dass die ganze Familie mit dem neuen Zuwachs einverstanden ist. Tiere sind Lebewesen und keine Handelsware, die wie ein Spielzeug nach Weihnachten einfach wieder umgetauscht werden können. So lautet die Empfehlung des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein e.V. und der Tierärztekammer Schleswig-Holstein: Nicht unüberlegt und spontan ein Tier verschenken, sondern lieber ein Stofftier unter den Weihnachtsbaum legen. Ein Stofftier bereitet Freude, fühlt keinen Schmerz, muss nicht versorgt werden und leidet nicht, wenn es ungeliebt in der Ecke liegt.

Da gerade nach der Weihnachts- und vor der Urlaubszeit die Tierheime überfüllt sind, ist es ratsam, zuerst dort nach einem neuen Mitbewohner Ausschau zu halten. Mitleidskäufe sind jedoch absolut tabu. Voraussetzung ist - egal, ob Tierhilfe oder seriöser Züchter - die Bereitschaft, einem Lebewesen ein Zuhause auf Lebenszeit zu geben. Mit der Anschaffung eines Tieres geht man eine Verantwortung ein, die nicht nach den Feiertagen endet, sondern viel Zeit, Geduld, Umstellung und Liebe erfordert.