(Quelle: Kauer/DJV)

Tatsachen unterschlagen

29. August 2012 (ljv-rlp/djv)

Tendenziöse Berichterstattung im Südwestrundfunk (SWR). Behauptungen der Winzerin Sarah Maria Gänz, die Antrag auf Austritt der Jagdgenossenschaft gestellt hat, wurden in der Sendung „Im Grünen“ nicht hinterfragt. Pikant dabei: Dem verantwortlichen Redakteur Andreas Heerwig war bekannt, dass die Winzerin Fakten unterschlägt. LJV und Deutscher Jagdschutzverband (DJV) protestieren gegen die unsachliche Darstellung der Redaktion „Im Grünen“.

Kommentarlos durfte Winzerin Sarah Maria Gänz in der SWR-Sendung „Im Grünen“ behaupten, ihr Weingut hätte mit den ansässigen Jägern eine „einvernehmliche Regelung“ gefunden, dass auf ihrem Land nicht mehr gejagt wird. Diese Aussage ist falsch. Der verantwortliche Jagdpächter weist diese Aussage entschieden zurück, denn eine „einvernehmliche Regelung“ sei nie getroffen worden. Noch vor Ausstrahlung der Sendung wies der Landesjagdverband Rheinland Pfalz e.V. (LJV) die „Im Grünen“-Redaktion auf diese Tatsache hin, die jedoch im Beitrag völlig unbeachtet gelassen wurde. Vielmehr basiert der Abbau des einzigen Hochsitzes auf dem Grund und Boden von Frau Gänz auf die Androhung, den Hochsitz abzureisen – was nichts anderes ist, als eine grobe Drohung fremdes Eigentum zu zerstören. Daher ist hier kaum von „einvernehmlich“ die Rede. Die Jagdpächter sahen sich gezwungen, den Hochsitz abzubauen, um ihre Investition vor der Zerstörung zu retten

Winzerin Gänz behauptete weiterhin im Interview, dass Wildtiere zu ihnen gehörten und dass sie Teil ihrer Lebensgrundlage darstellten. Trotz aller Tierliebe ließ sich die Winzerin bis zum Jahr 2009 aber vom Jagdpächter Wildschaden bezahlen. Das verschweigt sie – geflissentlich? – vor der Kamera. Frau Gänz konnte gar keinen Wildschaden geltend machen, da gar kein Wildschaden entstanden ist. Die Jagdpächter haben auf Anfrage bestätigt, dass sie im Rahmen der Jagdausübung seit 2009 und in den Folgejahren bis 2011 keinen Wildschaden auf den Grundstücken der Familie Gänz mehr feststellen konnten. Also kann hier von „Verzicht“ ebenfalls nicht die Rede sein. Diese an Zynismus grenzende Haltung wurde im Beitrag ebenfalls nicht hinterfragt, obwohl dies der Redaktion bekannt war. Hätte Redakteur Andreas Heerwig den Jagdpächter in seinem Beitrag zu Wort kommen lassen, wäre eine faire, ausgewogene und sorgfältige Berichterstattung gewährleistet gewesen.

Auch das anschließende Interview mit Harald Hoos von „pro iure animalis“ – eine der totalitären Sekte „Universelles Leben“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, nahestehende Organisation, – ist ein Beleg für die in diesem Fall tendenziöse Berichterstattung der SWR-Sendung „Im Grünen“. Moderatorin Ulrike Nehrbaß gab schon mit ihrer ersten Frage, ob denn die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften „ein Sieg auf ganzer Linie für den Tierschutz“ sei, die Richtung vor. Auch die Harald Hoos zur Verfügung gestellte Redezeit zeigt ein unausgewogenes Bild in der Berichterstattung.

LJV und Deutscher Jagdschutzverband (DJV) protestieren gegen die tendenziöse Darstellung der Redaktion „Im Grünen“ und rufen dazu auf, sich bei der Redaktion sachlich zu beschweren.

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