(Quelle: Kauer/DJV)

Neuer Landesjägermeister im Saarland

23. April 2012 (ljv) Saarwellingen
Daniel Hoffmann widerspricht Zeitung: keine Gesetzesänderung geplant

Nach der Satzungsänderung erstmals per Akklamation wurde der Wildbiologe Dr. Daniel Hoffmann einstimmig zum Landesjägermeister der Vereinigung der Jäger des Saarlandes gewählt und erhielt nach der Wahl großen Beifall.

In seinem Schlusswort widersprach Dr. Hoffmann der Darstellung der “Saarbrücker Zeitung” vom gleichen Tag, er wolle eine Jagdgesetzänderung und darin “Waidgerechtigkeit” und “Hege” neu definieren. “Wir halten am modernen und bewährten Jagdgesetz von 1998 fest!”, so Dr. Hoffmann. Der unbestimmte Rechtsbegriff “Waidgerechtigkeit” basiere auf dem aktuellen Wertekanon unserer abendländischen Kultur und “Hege” muss im Jahr 2012 eine andere sein als 1960, wo die Landwirtschaft noch ganz anders ausgesehen hat als heute. Das Ziel der Hege und woran sie sich zu orientieren hat sei aber im Bundesjagdgesetz exakt und sehr gut beschrieben.

Mit nur 2 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen beschlossen die rund 600 anwesenden Jägerinnen und Jäger in der bis auf den letzten Platz gefüllten “Großen Werkstatt” in Landsweiler-Reden eine in der Gänze überarbeitete Satzung, die Bewährtes mit Modernem optimal vereint. Nach der Wahl von Herrn Dr. Hoffmann wurden in das neue Präsidium gewählt die stellvertretenden Landesjägermeister Josef Schneider, Edgar Kuhn und Armin Birk sowie Schatzmeister Stefan Kasel. Stefan Kasel ist seit 2000 Schatzmeister der VJS und damit dienstältestes Präsidiumsmitglied.

Zu Beisitzern nach der neuen Satzung wurden gewählt Dr. Willy Meiser, Michael Klein, Henning Krohne und Dr. Marion Magdeburg. Die Jahresrechnung wird zukünftig geprüft von Klaus Persch, Wilfried Sturm und Gerd Trapp.

In den Grußworten versprach Staatssekretär Wolfgang Schild, der kurzfristig die Ministerpräsidentin vertreten musste, eine wieder gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Landesregierung. Er bedauerte die Fehler, die von der “Jamaika-Regierung” in Bezug auf die Jagdgesetznovellierung und den Umgang mit der VJS gemacht wurden. Sollte es zukünftig Änderungsbedarf im Jagdrecht geben, solle die VJS diesen darstellen und vertrauensvoll auf die Landesregierung zugehen. Änderungen würden nur noch im Einvernehmen mit der saarländischen Jägerschaft durchgeführt, denn dort seien die Fachleute versammelt.

Auch die Vertreter der Landtagsfraktionen Günther Heinrich für die CDU, Dr. Magnus Jung für die SPD und Birgit Huonker für die Linken sprachen von einem guten Neuanfang für die saarländische Jagdpolitik nach dem Bruch der Jamaika-Koalition.

Aus der Kritik von Herrn Heinrich an der Fuchsschonzeit war die Absicht zu entnehmen, diese Fehlentscheidung des Ministeriums in der neuen Legislaturperiode wieder rückgängig zu machen.

Der stellvertretende Landesjägermeister Josef Schneider, der die Versammlung bis zur Neuwahl leitete, bedankte sich bei den Politikern für ihre wohltuenden Worte und versprach für die VJS ebenfalls eine gute Zusammenarbeit unter den neuen positiven Gegebenheiten. Er bedankte sich insbesondere bei den Politikern, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren auf der Seite der VJS gestanden hatten und das geplante Jagdgesetz verhindert haben. Er verlieh Herrn Hans-Gerhard Jene, nicht nur Landtagsabgeordneter, sondern auch langjähriger Ausbilder und Prüfer für die Jägerprüfung, die Verdienstnadel der VJS.

Der abschließende Dank galt der Kreisgruppe Neunkirchen für die gelungene Ausrichtung des Landesjägertages.

Neues Präsidium (v.l.nr.): Landesjägermeister Dr. Daniel Hoffmann, stv. LJM Josef Schneider, stv. LJM Edgar Kuhn, stv. LJM Armin Birk (es fehlt Schatzmeister Stefan Kasel)

Foto: Günter Klahm