(Quelle: Kauer/DJV)

LJV Baden-Württemberg: Der Osterhase genießt die Frühlingssonne

19. April 2011 (djv) Stuttgart
Baden-Württemberg mit leicht überdurchschnittlichen Feldhasenvorkommen

Volkszählung beim Feldhasen im Herbst 2010: Rund 17 Feldhasen pro Quadratkilometer erspähten Jäger und Wissenschaftler bei ihren nächtlichen Scheinwerferzählungen auf Baden-Württembergs Feldern und Wiesen – drei Tiere weniger pro Quadratkilometer als im Herbst zuvor. Die Besätze liegen seit 2003 dennoch auf konstantem Niveau und schwanken jährlich zwischen 17 und 21 Hasen pro Quadratkilometer im Herbst. Im bundesweiten Vergleich liegt Baden-Württemberg damit im oberen Mittelfeld, der Bundesdurchschnitt liegt bei knapp 13 Feldhasen pro Quadratkilometer.

Jäger zählen schon seit 2001 landesweit in über 100 Referenzgebieten nach wissenschaftlichen Vorgaben im Frühjahr und Herbst die Hasen in den Revieren. Betreut und ausgewertet werden die Zählungen in Baden-Württemberg von der Wildforschungsstelle des Landes. Die Ergebnisse fließen ein in das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD), mit dem der Deutsche Jagdschutzverband so ermittelt, wie es bei uns um den Hasen steht.

Feldhasen bevorzugen sonnig-warme, trockene Gebiete. In Baden-Württemberg ist die nördliche Oberrheinebene besonders beliebt; hier lebten im Herbst 2010 auf einem Quadratkilometer über 50 Tiere. Im feuchteren Oberschwaben dagegen tummelten sich mit sieben Tieren pro Quadratkilometer deutlich weniger Langohren.

Besonders sensibel sind die Junghasen, die in klimatisch begünstigen Gebieten schon im Februar auf die Welt kommen. Die Jäger appellieren deshalb an alle Hundebesitzer, in der Zeit vom 1. März bis zum 15. Juli ihre Hunde nicht frei in der Landschaft laufen zu lassen, um die Kinderstube der Natur zu schonen.

Auch die Jäger tragen ihren Teil dazu bei, dass es dem “Osterhasen” bei uns im Land nicht schlecht geht: In vielen Revieren verzichten sie freiwillig auf große Hasenjagden und erlegen allenfalls einen “Küchenhasen” vor Weihnachten. Jäger helfen Meister Lampe auch durch die Verbesserung seiner Lebensbedingungen: Im Rahmen des Artenschutzprogramms des Landesjagdverbandes erhalten Landwirte kostenloses Saatgut zur Anlage von artenreichen Fluren und Blühstreifen, in denen die Hasen ganzjährig Nahrung und Deckung finden. Saatgut für fast 500 Hektar wurde in diesem Frühjahr bislang abgerufen – und die Bestellungen laufen noch!