(Quelle: Kauer/DJV)

Jäger trauern um Ehrenpräsidenten Constantin Freiherr Heereman

27. Juli 2017 (DJV) Berlin

Fels in der Brandung des ländlichen Raums: Der Deutsche Jagdverband (DJV) und seine Landesjagdverbände trauern um ihren Ehrenpräsidenten Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck. Er verstarb im 86. Lebensjahr am 26. Juli 2017.

Mit den Menschen zu sein, war Freiherr Heereman wichtig. Auch nach Ende seiner Amtszeit als DJV-Präsident lies er es sich nicht nehmen, möglichst bei jeden Bundesjägertag und jeder Internationalen Grünen Woche zu sein.
Mit den Menschen zu sein, war Freiherr Heereman wichtig. Auch nach Ende seiner Amtszeit als DJV-Präsident lies er es sich nicht nehmen, möglichst bei jeden Bundesjägertag und jeder Internationalen Grünen Woche zu sein. (Quelle: DJV)

Diejenigen von uns, die Constantin Freiherr Heereman erlebt haben, kannten ihn als einen verlässlichen, entschlossenen, fachlich hoch versierten Gesprächspartner, der immer bereit war, bis zum Letzten für die Belange der Natur, der Jagd und des gesamten ländlichen Raums einzutreten. Aufgrund seiner Wurzeln und der damit verbundenen Verankerung mit dem ländlichen Raum, gepaart mit seinem ehrenamtlichen Engagement und seiner Leidenschaft, hat er sich voll und ganz der politischen Einflussnahme verschrieben und oftmals private Belange hinten angestellt. "Eigentum verpflichtet" war für Freiherr Heereman keine leere Worthülse, sondern Leitsatz für sein politisches Wirken. Er trat für ein wiedervereintes Deutschland und für ein geschlossenes Europa ein, vergaß aber nie die Auswirkungen politischer Entscheidungen für den Einzelnen.

Wer Streit mit Freiherr Heereman suchte, konnte ihn bekommen. Aber niemals nachtragend, sondern in der Sache konsequent und menschlich fair. Diese Streitkultur werden wir vermissen, wünschten uns diese aber von vielen Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. Wer mit Ideologie und fadenscheinigen Argumenten gegen ihn antreten wollte, konnte sicher sein, nicht als Sieger aus dem Streitgespräch herauszugehen. Freiherr Heereman bestach dabei immer mit einer Mischung aus enormen Fachwissen und gekonnter Zuspitzung mit dem nötigen Witz. Kernsätze wie: „Die können ihre Mitgliederversammlung in einer Telefonzelle abhalten.“, bleiben für uns unvergessen.

Wir sind in diesen Stunden mit tiefem Mitgefühl bei seiner Familie. Die Fußspuren, die Freiherr Heereman hinterlassen hat, bleiben bestehen. Die Erinnerungen an einen wundervollen Menschen geben die Kraft, bei aller Trauer auch Dankbarkeit zu empfinden.

Die Fährte seines Schaffens beim Deutschen Jagdverband ist lang: Er war von 1976 bis 2004 Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen, von 1995 bis 2003 Präsident des DJV und von 1997 bis 2006 Vizepräsident des Europäischen Dachverbandes FACE. 28 Jahre führte Freiherr Heereman den Deutschen Bauernverband. Bei seiner Wahl zum DJV-Präsidenten wurden die tiefe Verbundenheit mit seinem Berufsstand und sein authentisches Auftreten deutlich: Die Delegierten des damaligen Bundesjägertages begrüßte er als frisch gewählter Jägerpräsident mit den Worten "liebe Bäuerinnen und Bauern". Sowohl national als auch international hat er sich immer für die Belange der Erhaltung der Lebensräume und der Entwicklung des ländlichen Raums eingesetzt. Dabei waren kooperative Ansätze und freiwillige Maßnahmen seine Prämissen.

Sein Engagement für Politik und Gesellschaft wurde mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Vom Deutschen Jagdverband wurde ihm bereits 1980 die DJV-Verdienstnadel in Gold, als höchste Auszeichnung des Verbandes, verliehen. Nach Ende der Amtszeit als DJV-Präsident wurde er zum Ehrenpräsidenten des DJV ernannt und ließ es sich nicht nehmen, möglichst auf jedem Bundesjägertag und jeder Internationalen Grünen Woche anwesend zu sein.

Er stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite und auch in schwierigen Situationen immer hinter dem Deutschen Jagdverband.

Wir werden sein Andenken bewahren, seine Fährte weitergehen für die Zukunft von Wild, Jagd und Natur und sagen Waidmannsdank.