(Quelle: Kauer/DJV)

Heimische Natur: Kinderstube nimmt jetzt Fahrt auf!

8. März 2011 (hegering langenfeld/djv) Langenfeld
In Wald und Feld erwacht jetzt tierisches neues Leben

Vermehrt sind in den letzten Tagen Kraniche mit ihrem keilförmigen Formationsflug mit etwas Glück über den Städten zu beobachten, die aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Auf sich aufmerksam machen sie mit ihren trompetenartigen Rufen. Kraniche gelten als die ersten Boten, die das nahende Frühjahr erahnen lassen. Kraniche sind neben der Großtrappe die größten Vögel, die bei uns leben. Ein jeder sehnt sich nach den kalten und grauen Wintermonaten den Frühling herbei. Und mit den milden Frühlingstemperaturen zieht es viele Menschen nach draußen in die Natur. Die ersten Sonnenstrahlen werden genutzt, um ausgedehnte Spaziergänge in der langsam erwachenden Fauna und Flora zu unternehmen. Was viele Spaziergänger nicht wissen bzw. ihnen verborgen bleibt: Die Brut- und Aufzuchtzeit vieler heimischer Wald- und Wiesenbewohner hat bereits Anfang März begonnen. So haben unsere Feldhasen Mitte März schon ersten Nachwuchs. Aber auch Amseln und viele andere Vogelarten beginnen mit ihrer ersten Brut. Darunter finden sich auch Kiebitze, die als Zugvögel aus ihren südlichen Winterquartieren zurückkehren und in den nächsten Wochen ihr Gelege in der Feldflur ausbrüten. Das heimische Rehwild ist nun in der letzten Phase, bevor die ersten Kitze bereits Ende April zur Welt kommen.

Rücksicht nötig

In diesen Wochen ist es deshalb besonders wichtig, die Brut- und Aufzuchtzeit unserer heimischen Wildtiere nicht über die Maßen hinaus zu stören. Spaziergänger, Mountainbiker, Nordic – Walker und andere “Sonnenhungrige” sollten deshalb Wald- und Feldwege einhalten und nicht “querfeldein” die Brut-und Aufzuchtstätten oftmals unbemerkt strapazieren. Denn Stress und Berührung mit Menschen bedeuten in dieser Zeit für viele Jungtiere den sicheren Tod.

Hunde an die Leine nehmen!

Besonders sensibel reagieren Wildtiere auf Kontakt mit Hunden, die oft – von ihren Haltern unbemerkt – mit Gelegen, Junghasen und Rehkitzen in Berührung kommen. Das bedeutet für die Jungtiere den sicheren Tod. Denn wildlebende Elterntiere wie Hasen und Rehgeißen reagieren auf menschliche Witterung bzw. auf die Witterung von Hunden durch das Zurücklassen von Gelegen, Rehkitzen und Junghasen. Sie sterben einen qualvollen Hungertod. Hundehalter sind deshalb besonders angehalten, ihre “Lieblinge” an die Leine zu nehmen. Viele Jungtiere liegen nämlich nur wenige Meter neben Wald- und Feldwegen in der für sie “sicheren” Deckung. Und diese wird durchrücksichtlosen Umgang mit unserer heimischen Natur bzw. durch uneinsichtige Hundeführer zur sicheren Todesfalle!

Kraniche, Foto: Karl-Heinz Huber