(Quelle: Kauer/DJV)

Grüner Korridor über grauem Asphalt

23. November 2011 (djv) Flintbek/Berlin
Fachtagung „Wiedervernetzung in der Praxis“ startet mit Exkursion ins Projektgebiet

„Zwischen Hamburg und Ostsee ist die Grünbrücke Kiebitzholm die einzige Brücke für Tiere und Pflanzen“, erklärt Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein. „Mehr Möglichkeiten zur Straßenquerung gibt es hier nicht.“ Die Begehung der Grünbrücke Kiebitzholm, die seit 2008 die Autobahn 21 bei Negernbötel in Schleswig-Holstein quert, war Endstation und zugleich Höhepunkt einer mehrstündigen Exkursion. Rund 50 Interessierte aus den Bereichen Naturschutz, Forst, Landwirtschaft, Jagd und Straßenbau nahmen daran teil.

Eingeladen hatte die Projektgruppe „Holsteiner Lebensraumkorridore“. Als Projektverantwortliche führten Dr. Björn Schulz und Dr. Heiner Reck, Wissenschaftler und Dozent an der Universität Kiel, gemeinsam durch das Projektgebiet. Vor Ort erläuterten sie den Teilnehmern die unterschiedlichen Korridore mit Trittsteinen für verschiedene Arten – von der Kreuzkröte über die Haselmaus bis zum Rothirsch.

In dem Bundesprojekt „Holsteiner Lebensraumkorridore“ wird die Umsetzung und Wirksamkeit der ökologischen Hinterlandanbindung von Querungshilfen untersucht. Erste Ergebnisse werden während der zweitägigen Fachkonferenz „Wiedervernetzung in der Praxis“ vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung wird organisiert und koordiniert vom Deutschen Jagdschutzverband. Das Projekt „Holsteiner Lebensraumkorridore“ wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.