(Quelle: Kauer/DJV)

„Bundesweit einheitliche Eckpunkte für Jungjägerausbildung wichtig"

6. Februar 2012 (djv) Dortmund / Berlin

Die Ergebnisse der DJV-Jungjägerumfrage hat der Präsident des sächsischen Jagdverbandes Knut Falkenberg am Freitagnachmittag im Rahmen des PIRSCH-Seminars auf der Messe “Jagd und Hund” in Dortmund präsentiert. Etwa 150 Lehrgangsleiter und Jagdschulbesitzer hörten sich den knapp einstündigen Vortrag Falkenbergs an. Dieser war kurzfristig für den erkrankten DJV-Präsidenten Hartwig Fischer eingesprungen. Die Präsentation umfasste unter anderem das demografische Profil von Jungjägerinnen und Jungjägern sowie ihre Motive den Jagdschein abzulegen und ihre Wünsche an die Ausbildung.

Der im DJV-Präsidium für das Aufgabengebiet “Jungjägerausbildung” zuständige Falkenberg betonte, dass einheitliche Eckpunkte bei der Jungjägerausbildung unerlässlich seien. In der Länderpraxis zeigten sich große Unterschiede: Der laufende Keiler zum Beispiel sei in einigen Bundesländern kein Bestandteil der Ausbildung. Die Art der Prüfung werde mal als Multiple-Choice-Test durchgeführt und andernorts könnten die Antworten beispielsweise frei formuliert werden.

„Die Erteilung der Jagdscheine fällt nach wie vor in die Bundeskompetenz – und das ist sinnvoll“, so Falkenberg. Daher sollten wesentliche Eckpunkte der Jungjägerausbildung bundesweit einheitlich geregelt sein, nicht jedoch alle Details. Eine Herausforderung dabei ist unter anderem, dass die theoretischen Anforderungen mit den praktischen Möglichkeiten vor Ort in Einklang gebracht werden müssen. Beispielsweise haben das Saarland und Rheinland-Pfalz zwar Bahnen für die Kipp- und Rollhasendsziplin, allerdings fehlt es an Ständen für das Tontaubenschießen.

Eine gute Ausbildung ist notwendig, nicht nur weil die Jagd mehr und mehr im öffentlichen Fokus steht. Das Privileg des Waffenbesitzes wird von Teilen der Öffentlichkeit kritisch hinterfragt. Dem müssen Jäger Rechnung tragen und bereits bei der Ausbildung dafür sorgen, dass der Umgang mit Waffen höchsten Standards genügt. Dies gilt auch für den Umgang mit Fallen, Wildbrethygiene sowie den Natur- und Artenschutz

„Die praktische Ausbildung darf nicht zu kurz kommen“, schloss Falkenberg seinen Vortrag. Dabei ist es nicht entscheidend, ob diese in Ausbildungskursen oder durch einen jagdlichen Mentor stattfindet. Die Zeitspanne, in welcher sich Jäger auf die Prüfung vorbereiteten, ist laut Falkenberg ebenso wenig entscheidend. Die Gesamtstundenzahl für den theoretischen und praktischen Unterricht in den Kompaktkursen müsse aber mit denen der mehrmonatigen Kurse vergleichbar sein. So genannte Crash-Kurse, die nur wenige Tage dauern, lehnt der DJV ab. Hier geht es nur um den Jagdschein und nicht um eine gründliche Ausbildung.


 

DJV-Präsidiumsmitglied Knut Falkenberg stellt sich den Fragen zur Jungjägerbefragung des DJV (Foto: pirsch.de)