(Quelle: Kauer/DJV)

"Natur und Tiere sprichwörtlich begreifen"

11. Juni 2015 (djv) Berlin

Herbstliche Wildwochen für Senioren - unter diesem Motto beteiligte sich die „Rollende Waldschule“ des Kreises Wesel am „Tag der Regionen 2013“. Und hat gewonnen. Diplom Forstingenieurin Karin Leisten ist zertifizierte Waldpädagogin und Obfrau der „Rollenden Waldschule“ der Kreisjägerschaft Wesel e.V. Der Deutsche Jagdverband (DJV) interviewte Sie zu der preigekrönten Aktion.

Herbstliche Wildwoche für Senioren
Herbstliche Wildwoche für Senioren (Quelle: Karin Leisten)

DJV: Was war Ihre Motivation, am „Tag der Regionen“ mitzumachen?

Karin Leisten: Ein Anliegen war es, die Arbeit unserer Rollenden Waldschule und den Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer einem breiteren Publikum vorzustellen und so vielleicht auch ältere Personen anzusprechen, die über das Internet gezielt in ihrer Region nach Veranstaltungen suchen.
Unser Fokus gilt Menschen, die Veranstaltungen suchen, die sich von der breiten Masse durch Originalität und fundierte Heimatkenntnis abheben. Unser Projekt verbindet Kultur, Natur- und Umweltschutz sowie Gastronomie und Ernährung. Damit sind wir prädestiniert für den Tag der Regionen.

Wie haben Sie sich an daran beteiligt?

„Herbstliche Wildwoche für Senioren“ war unser Motto: Wir haben Senioren heimische Wildtiere, deren Lebensweise und die vielfältigen Aufgaben der Jäger vorgestellt. In herbstlichem Ambiente haben wir die Heimbewohner eingeladen, Natur und Tiere sprichwörtlich zu begreifen. Dazu nutzten wir die Präparate der Rollenden Waldschule. Musikalische Grüße brachten die Jagdhornbläser aus Kamp-Lintfort in die Flure. Der Küchenchef ließ es sich nicht nehmen, etwas "Wildes" zu zaubern. So gab es Hasenkeulen oder Wildgulasch zur Auswahl.

Tag der RegionenIm darauffolgenden Jahr durften wir Wildgans-Bratwürstchen zur Verkostung anbieten, hochwertiges Wildbret direkt aus den Jagdrevieren unseres Kreises. Zu Veranstaltungen im Jahr 2015 sind gerade letztere bereits wieder angefordert worden.

Warum eigentlich Senioren und wie kam die „Rollende Waldschule“ bei den Senioren an?

Engagierte Tagesbetreuer wünschen sich immer mal wieder Abwechslung im Programm. Jahreszeitliche Schwerpunkte helfen älteren Menschen, sich an Erlebtes zu erinnern. Den Herbst inhaltlich mit Wildtieren, buntem Laub, Hörnerklang und gutem Essen zu kombinieren, liegt nahe und kam gut an. Schließlich haben wir auch gemeinsam einige Lieder geschmettert. Bei den Senioren ist die Sehnsucht da, Walderlebnisse und -besuche aus der Kindheit zu wiederholen oder aufzufrischen, allerdings fehlen ganz einfach die Mittel zur Mobilität. Was liegt da näher, als den Wald zu ihnen zu bringen?

Ihr Engagement wurde 2013 belohnt! Was beinhaltet die Auszeichnung?

2013 wurde unsere „Rollende Waldschule“ für Ihr Engagement ausgezeichnet. Zu einer Urkunde gab es zusätzlich 300€ Preisgeld.

Ist für 2015 eine weitere Teilnahme geplant?

Ja, für 2015 ist eine weitere Teilnahme am „ Tag der Regionen“ geplant. Erste Vorbereitungen laufen bereits.

Was würden Sie Jägerschaften empfehlen, die am „Tag der Regionen“ teilnehmen möchten?

Für eine erfolgreiche Teilnahme an dieser Aktion empfehle ich folgende Punkte: Wichtig ist vor allem eine Anbindung an bereits geplante Veranstaltungen. Hier bieten sich zum Beispiel Herbstwochen oder ähnliche Events an. Als zusätzliches „Schmankerl“ können hierzu leckere Kostproben vom Wildbret angeboten werden. Bewährt hat es sich auch zielgruppenorientiert zu arbeiten. Wir haben hierfür jeweils eine Veranstaltung für Senioren, für Kleinkinder in einer Kita und für Schülern in einer Grundschule angeboten. Die Pressearbeit gestaltete sich ziemlich schwierig, da der „Tag der Regionen“ in unserer Gegend bis dato nicht sehr bekannt war. Umso wichtiger ist es für eine geplante Aktionen ordentlich die Werbetrommel zu rühren.