(Quelle: Kauer/DJV)

Engagement für den Luchs setzt sich fort

31. Oktober 2014 (ljv rlp) Gensingen

Die Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald ist Thema der vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz initiierten Informations- und Diskussionsveranstaltung am 31. Oktober in Pirmasens.

Luchs (Quelle: Rolfes/DJV)

„Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. unterstützt die Wiederansiedlung der Luchse als wichtiger Projektpartner“, betont LJV-Vizepräsident Gundolf Bartmann. „Mit der Veranstaltung möchte der LJV gemeinsam mit dem Projektträger ausführlich über das Ansiedlungsprojekt informieren und die Diskussion versachlichen“. Der Landesjagdverband stellt aber auch Forderungen an das Projekt. So soll sich die Auswilderung der Luchse allein auf den Pfälzerwald beschränken. „Nur der Pfälzerwald bietet in Rheinland-Pfalz – im Zusammenhang mit den französischen Vogesen – den notwendigen weiten Lebensraum für eine in sich tragfähige Population“, betont LJV-Vizepräsident Bartmann. Weiterhin fordert der LJV unter anderem eine Beteiligung an allen Stadien der Durchführung des Projekts, die Integrierung von jagdlichem Knowhow in die Projektarbeit und die Lösung von Nutzungskonflikten unter Berücksichtigung aller Interessen.

Der Schutz der Luchse hat beim LJV eine lange Tradition. Bereits 1995 – also vor rund 20 Jahren – beschäftigte sich der Verband intensiv mit der Frage der Bewahrung einer kleinen vorhandenen Luchs-Population im Pfälzerwald. „Im Rahmen der Initiative ‚Pro-Luchs‘ wurden erstmals gemeinsam und einvernehmlich verbindliche Eckpunkte für den Schutz dieser in Mitteleuropa seltenen Art zwischen der damaligen Umweltministerin Klaudia Martini und den Jägern vereinbart“, erklärt Bartmann. „Obwohl sich der Luchs vorrangig von Wild – insbesondere von Rehen – ernährt, sah sich die rheinland-pfälzische Jägerschaft schon damals – wie bei der Wildkatze – dem besonderen Schutz dieser interessanten Wildart verpflichtet.“ Luchse unterliegen in Rheinland-Pfalz dem Jagdrecht – haben aber eine ganzjährige Schonzeit. Damit genießt die Großkatze den doppelten Schutz von Naturschutz- und Jagdrecht, denn Jäger sind zur Hege von Wildarten verpflichtet, die dem Jagdrecht unterliegen.

Die rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jäger setzen ihr Engagement zum Schutz der Luchse nun fort. Als im Jahr 2013 erkennbar wurde, dass die Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald über die EU umsetzbar erschien, befürwortete der LJV nach sorgfältigen Beratungen und auf der Grundlage der auf den Delegiertentagungen einstimmig verabschiedeten Strategien zum Naturschutz das Projekt. Die Unterstützung durch die Jägerschaft ist für den Projektträger von elementarer Bedeutung, denn ein wichtiger Entscheidungspunkt für die Projektentwicklung und Zustimmung der EU war die positive Einstellung der Jägerschaft zum Luchs.

Die Wiederansiedlung des Luchses ist eines von zwei so genannten LIFE Natur-Projekten, welche die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz für das Bundesland eingeworben hat. Die Auswilderung von 20 Luchsen aus der Schweiz und der Slowakei ist im Pfälzerwald für den Winter 2015/16 geplant.

Die Informations- und Diskussionsveranstaltung „Der Luchs kehrt zurück“ findet heute, 31. Oktober, ab 17.00 Uhr im Forum „Alte Post“, Poststraße 2, 66954 Pirmasens, statt.

Die Erwartungen des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. an die Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald finden Sie hier - einfach klicken.