(Quelle: Kauer/DJV)

DJV-Präsidium unterstützt Hessen-Demo

9. September 2015 (DJV) Berlin

Der schwarz-grüne Versuch, über die Landesjagdverordnung Einfluss auf das hessische Jagdgesetz zu nehmen, ist Klientel-Politik und mindestens auch Bruch des Koalitionsvertrages. Mehr aber noch: es ist eine Absage an Artenschutz und Artenvielfalt. Das sieht auch das DJV-Präsidium, das die Hessen-Demo finanziell und personell unterstützt. 

So könnte es auch am 26. September in Wiesbaden aussehen. Machen Sie mit!
So könnte es auch am 26. September in Wiesbaden aussehen. Machen Sie mit! (Quelle: DJV)

Der Deutsche Jagdverband (DJV) wird den Landesjagdverband Hessen in Vorbereitung der Demonstration gegen die geplante Landesjagdverordnung (JVO) am 26. September in Wiesbaden finanziell und personell unterstützen. Das hat das DJV-Präsidium heute in Berlin beschlossen. "Mit der geplanten Landesjagdverordnung soll das Jagdgesetz am Parlament vorbei ausgehöhlt werden. Dabei sieht der schwarz-grüne Koalitionsvertrag sogar eindeutig vor, dass 'das Hessische Jagdgesetz in seiner derzeitigen Fassung Bestand' haben soll", sagte LJV-Präsident Dr. Jürgen Ellenberger. Zudem halte der Koalitionsvertrag eindeutig fest, 'dass der Jagdschutz auf bestandsbedrohte Tierarten ausgeweitet wird'. Mit der geplanten JVO sei eben dies nicht der Fall, da sie vorsieht räuberische Arten wie Fuchs, Elstern und Rabenkrähen weniger intensiv zu bejagen. Dies benachteilige sogar bestandsbedrohte Arten massiv.

Auch DJV-Präsident Hartwig Fischer rief heute erneut alle Jägerinnen und Jäger auf, die hessischen Waidgenossen zu unterstützen. "Die Verordnung versucht einen vernünftigen und praxiserprobten Artenschutz durch die politische Hintertür zu erschweren und erreicht damit genau das Gegenteil von dem, was im Koalitionsvertrag festgehalten wurde", so Fischer. "Das entspricht nicht dem politischen Auftrag, für den die hessischen Jägerinnen und Jäger bei der letzten Wahl gestimmt haben. Und das zeigen wir auch auf der Straße am 26. September in Wiesbaden."

Die geplante Landesjagdverordnung sieht vor, die Jagdzeit für räuberische Arten wie den Fuchs zu kürzen und für Baummarder, Iltis und Hermelin gänzlich abzuschaffen. Dank der erfolgreichen Tollwutimpfung haben sich jedoch beispielsweise die Bestände des anpassungsfähigen Fuchses in Deutschland in 30 Jahren etwa vervierfacht, in Hessen sogar verfünffacht. Des Weiteren soll die Jagdzeit auf Graugänse abgeschafft werden, und dies obwohl die Folgen eines Gänsejagdverbotes bereits in den Niederlanden ersichtlich sind: 16 Millionen Euro Steuergelder als Wildschadensersatz an Bauern zahlte die Regierung im vergangen Jahr. Zusätzlich wurden dieses Jahr 25.000 Tiere vergast. Die schwarz-grüne Jagdverordnung sieht auch eine drastische Kürzung der Jagdzeit auf Rabenkrähen und Elstern vor. Anstelle von knapp sieben Monaten sollen die Vögel nun nur zweieinhalb Monate bejagt werden dürfen. Dies widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Einfluss dieser Arten auf Singvögel und anderen Tieren der Feldflur sowie dem tatsächlichen Vogelbestand. Zahlreiche Studien belegen, dass Rabenkrähen und Elstern für den Großteil an Verlusten von Gelegen und Jungvögeln bei bedrohten Bodenbrütern verantwortlich sind.

Weitere Informationen

Interview mit Sjef Heezius, Regiomanager und Jurist bei der Königlich Niederländischen Jägervereinigung (KNJV)

Hintergrundpapier Rabenvögel und deren Bejagung

Koalitionsvertrag (S. 18, Zeile 767 ff.): https://www.hessen.de/sites/default/files/media/staatskanzlei/koalitionsvertrag_2013-12-18.pdf

5. 8. 2015, Berlin

"Die Schäden sind horrend"

Trotz offiziellem Jagdverbot wurden 2014 in den Niederlanden legal 250.000 Gänse erlegt. Die landwirtschaftlichen Schäden lagen dennoch bei einem Rekordwert von 16 Millionen Euro.

Mehr erfahren

3. 9. 2015, Berlin

DJV und LJV rufen zur Demonstration in Hessen auf

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Landesjagdverband Hessen (LJV Hessen) rufen zur gemeinsamen Demonstration gegen die geplante Landesjagdverordnung (JVO) in Hessen auf. Unter dem Motto „Hände weg vom Jagdrecht! - Keine Aushöhlung durch die neue Jagdverordnung!“ werden am Samstag, dem 26.

Mehr erfahren

6. 3. 2015

Kolkrabe (Corvus corax)

Auch: Joch-, Kohl-,Stein-, Edel-, Aasrabe; Galgenvogel, großer Rabe, Rapp, Wotansvogel, edler Rank
Der Kolkrabe als wissenschaftliches Mysterium: Außergewöhnliche Flugfähigkeiten, ein komplexes Sozialleben und neue Erkenntnisse über die „Sprache“

Mehr erfahren