(Quelle: Kauer/DJV)

Bundesprogramm Wiedervernetzung

Im Februar 2012 hat das Bundeskabinett das deutschlandweite Programm zum Bau von Querungshilfen beschlossen. Erstmals wurde die rechtliche Voraussetzung dafür geschaffen, an 93 prioritären Straßenabschnitten nachträglich Grünbrücken oder Ottertunnel zu bauen.

Broschüre Bundesprogramm Wiedervernetzung
Broschüre Bundesprogramm Wiedervernetzung (Quelle: BMU)

Im Februar 2012 hat das Bundeskabinett das deutschlandweite Programm zum Bau von Querungshilfen beschlossen. Erstmals wurde die rechtliche Voraussetzung dafür geschaffen, an 93 prioritären Straßenabschnitten nachträglich Grünbrücken oder Ottertunnel zu bauen. Die Broschüre zeigt in einer Karte die Konfliktstellen an bestehenden Straßen, die prioritär entschärft werden müssen. In dem 30 Seiten umfassenden Bericht wird zudem die Bedeutung der Vernetzung von Lebensräumen für den Erhalt der biologischen Vielfalt thematisiert. Herausgeber ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).

Leider fehlt es dem Programm noch an der notwendigen finanziellen Untersetzung. Die Naturschutzverbände BUND, DJV und NABU sorgen daher immer wieder gemeinsam für entsprechenden politischen Druck. Nur so kann auch die von allen Ressorts im November 2007 verabschiedete Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt, deren konkretes Ziel u.a. die Wiedervernetzung ist, umgesetzt werden.

Auf internationaler Ebene integrieren sich die Entwicklungen in Deutschland in das auf europäischer Ebene beschlossene Konzept einer „green infrastructure“. In Rückkopplung dazu werden in Deutschland derzeit bestehende Handlungsempfehlungen zur Eingriffsbewältigung und zum Monitoring von Zerschneidungs- und Vernetzungsfolgen überarbeitet und präzisiert.